Trotz der kühleren Temperaturen war das elfte „Kulinarische Wochenende“ am Samstag gut besucht, das gemütliche Fest sagte vielen zu.
Kulinarisches WochenendeBesucher genießen „schnuckeligen“ Markt in Burscheid

Zu Beginn des Kulinarischen Festes in Burscheid schien noch die Sonne, später fielen einige Regentropfen.
Copyright: Violetta Gniss
Zehn Grad, windig, teilweise regnerisch – das Wetter am vergangenen Wochenende eignete sich nicht gerade gut für ein Stadtfest im Freien. Die Besucher machten aus dem kalten Wetter allerdings trotzdem das Beste und genossen unter Zelten den ersten Glühwein der Saison. Süßes, Herzhaftes, Schwäbisches, Wein, Wild und Vieles mehr bot die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft „Wir für Burscheid“ den Besucherinnen und Besuchern des „Kulinarischen Wochenendes“ an.
Bereits zum elften Mal verwandelte sich der Marktplatz in Burscheid für das zweite Oktoberwochenende in eine Foodmeile. Die verschiedenen Stände waren im Karee aufgebaut und schlossen in ihrer Mitte Sitzgelegenheiten, unter anderem auch unter einem Zelt, mitein. Die Struktur sei bewusst so gewählt worden, sagt Organisatorin Bettina Wehrenberg von „Wir für Burscheid“. „Es wirkt heimeliger, die Leute fühlen sich geborgen und man kriegt vom Straßenlärm nicht so viel mit, es ist gemütlicher und die Leute mögen das“, so Wehrenberg.
Seit 2018 hat Wehrenberg die Organisation des Festes übernommen. Das Event ist mit einem verkaufsoffenen Samstag verknüpft, um die Innenstadt attraktiver zu machen, auch für Arbeitnehmer. „Die Innenstadt blutet leider immer mehr aus“, weiß Wehrenberg und so soll das Fest mit dem langen Samstag vor allem den Einzelhandel unterstützen.
Vegetarisch, vegan und schwäbische Spezialitäten
In diesem Jahr habe sie besonders darauf geachtet, jede Gruppe mit dem Angebot anzusprechen. „Fast jeder Stand bietet vegane und vegetarische Speisen an, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Es gibt eine große Anzahl an Menschen, die kein Fleisch essen und dem wollen wir nachkommen, wir wollen, dass alle sich hier wohlfühlen.“
Auf dem Markt gibt es zwar nicht so viele Stände, dafür bieten aber alle sehr unterschiedliche Speisen an und haben ein breites Angebot. Den Besucherinnen und Besuchern, die trotz der kälteren Temperaturen zahlreich erschienen sind, scheint es zu gefallen, die meisten Stände sind immer gut besucht. So auch die schwäbischen Spezialitäten, die Ivonne Kaufmann präsentiert. Hier gibt es Käsespätzle und handgemachte Maultaschen in verschiedenen Variationen, beispielsweise mit Pinien- oder Kürbiskernen.

Veranstalterin Bettina Wehrenberg hatte bei der Organisation des Festes auf Abwechslung geachtet, so gab es auch Schwäbische Spezialitäten.
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„Es sind einfach ‚Herz-Essens-Produkte‘, sie sind handgemacht, es ist einfach Soul-Food, welches wir anbieten“, benennt die Schwäbin ihr Erfolgsgeheimnis. Außerdem sei an ihrem Stand noch die Besonderheit, dass sie sowohl Maultaschen als auch Käsespätzle anböte. „Meist macht man entweder Maultaschen oder Spätzle. Wir haben das für uns erfunden, weil sich viele nicht zwischen den beiden Gerichten entscheiden können“, erklärt Ivonne Kaufmann, die mit ihrem Stand auch Weihnachts- oder Wochenmärkte besucht.
Ihr gefällt der Kulinarische Markt gut. „Uns hat gut gefallen, dass es klein ist, wir möchten kleine Sachen bedienen, das ist netter für uns, denn dann können wir auch Wein anbieten, das ist zum Beispiel auf einem Street-Food-Festival nicht möglich“, so Kaufmann.
Den Besucherinnen und Besuchern gefällt die Größe des „Kulinarischen Wochenendes“ auch gut. „Es ist schnuckelig, familiär, das gefällt mir, auch, wenn ich von der Internet-Präsenz gedacht hätte, es sei größer, ich bin aber nicht enttäuscht“, sagt ein Leverkusener, der aus Bürrig mit seiner Familie gekommen ist. Von dem Event habe er sich erhofft, „ein bisschen was von der Nachbarstadt und vom Essen kennenzulernen und etwas anderes zu sehen.“ Ein anderer Besucher aus Rheindorf ist ebenfalls von dem Markt angetan: „Die Auswahl ist außergewöhnlich, es gibt Schwäbisches oder auch etwas vom Wild.“
Es ist schnuckelig, familiär, das gefällt mir
An einem Tisch unter dem Zelt schützt sich eine Gruppe von Freundinnen vor den ersten Regentropfen und genießt dabei ihren Glühwein. „Mein Mann ist Burscheider, er ist hier geboren, es ist nett hier und deshalb kommen wir immer wieder gerne hier hin zurück“, sagt eine Dame aus Odenthal. Die Atmosphäre gefällt den Freundinnen besonders. Für das nächste Jahr haben sie allerdings noch ein paar Verbesserungsvorschläge. „Ein bisschen Musik fehlt noch, Wärmepilze und einen Toilettenwagen vermissen wir“, sagen sie.
Viele Besucherinnen und Besucher kommen aus der Umgebung, nicht aus Burscheid, das weiß auch Organisatorin Bettina Wehrenberg. „Ich merke, dass wir viele Leute von außerhalb anziehen. Es kommen auch Leute aus Köln oder Wuppertal, das finde ich erstaunlich und toll“, sagt Wehrenberg und fügt noch hinzu: „Die Einheimischen freuen sich auf das Fest, ich werde häufig darauf angesprochen und das ist auch schön für den Verein, zu sehen, dass er wertgeschätzt wird. Das ‚Kulinarische Wochenende‘ hat sich auf jeden Fall etabliert.“