Burscheider BadehausPumpe soll von Regenwasser entlastet werden

Das Umfeld des Badehauses soll aufgewertet und anders entwässert werden als bislang.
Copyright: Britta Berg
Burscheid – In seinen früheren Zeiten war das Badehaus an der Bürgermeister-Schmidt-Straße eine Art Wohlfühloase für alle, die zu Hause keine Wanne oder Dusche hatten. Regelmäßig nahmen sie dort ihr Bad und in die Kanalisation dürften Unmengen Latschenkiefer-Duftessenzen abgeflossen sein.
Ort für Kulturinteressierte
Heute ist das Badehaus eher eine Wohlfühloase für alle, die kulturinteressiert sind. Auch in Corona-Zeiten hat der Kulturverein nicht locker gelassen und zum Beispiel zu Freiluft-Veranstaltungen außerhalb des markanten Gebäudes eingeladen.
Das könnte Sie auch interessieren:
In seiner Sitzung im November hat der Hauptausschuss des Rates beschlossen, das Umfeld des Badehauses im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes Burscheid 2025 (IEHK) umzugestalten und damit aufzuwerten. Neu anzupflanzende Hecken sollen die Wirkung des benachbarten Umspannwerk samt Strommasten etwas optisch gliedern. Die 16 Parkplätze, die zum Badehaus gehören, sollen mit versickerungsfähigen Rasenpflaster gestaltet werden.
Leihstation für Pedelecs
Auf dem Weg, der in die hintere Bebauung des Areals an der Bürgermeister-Schmidt-Straße führt, soll eine neue Mobilstation mit zehn Park-und-Ride-Plätzen, acht Boxen für Fahrräder und eine Leistation für acht Pedelecs entstehen, welche der Kreis initiierte.
Knackpunkt war bisher die Entwässerung. Bislang wird das auf dem Dach und und den asphaltierten Parkplätzen anfallende Niederschlagswasser zusammen mit dem Schmutzwasser in den Mischwasserkanal an der Bürgermeister-Schmidt-Straße gepumpt. Dadurch entstehen jährliche Kosten für Strom, Wartung und Instandhaltung. Diese könnten laut Verwaltung durch die Reduzierung der Abwassermengen gesenkt werden.
TWB-Verwaltungsrat stimmte Kostenbeteiligung zu
Dafür ist aber der Neubau einer Entwässerungsanlage erforderlich. Einem solchen stimmte nun auch der Verwaltungsrat der Technischen Werke in seiner Sitzung zu. Damit beschloss das Gremium auch die Beteiligung an den Kosten in Höhe von 37 000 Euro. Insgesamt werden 130 000 Euro veranschlagt. Das ist viel Geld, allerdings fallen Strom- und Wartungskosten künftig weg, wenn die Niederschlagsentwässerung von der bisherigen Pumpstation getrennt wird. Zukünftig soll das Niederschlagswasser aus dem gesamten Einzugsbereich wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden.
„Mittels einer Hauptsammelleitung wird das Wasser in Richtung Süden geleitet und in ein offenes Mulden-Rigolen-System zugeführt, welches zum einen die Drosselung der Fließgeschwindigkeit bewirkt und weiterhin das Niederschlagswasser über die belebte Bodenzone eine natürliche Filterwirkung erfährt“, erklärt die Verwaltung.
Beim Mulden-Rigolen-System handle es sich um einen natürlichen, terrassenförmigen Bau, der insgesamt eine „wartungsfreundlichere und einfachere Anlage“, darstelle, „als eine komplexe Rückhaltung in einem Ingenieurbauwerk mit technischer Ausstattung.“ Das abfließende Wasser werde über ein Einleitbauwerk mit Wasserbausteinen dem natürlichen Wasserkreislauf des Wiembachs zugeführt. Für die jährliche Kontrolle der neuen Anlage veranschlagt die Verwaltung Kosten von rund 100 Euro, die für Reinigung und Spülung anfallen.
Pumpen werden seltener ausgetauscht
Da weniger Wasser eingeleitet werde, reduziere sich die Zahl der Betriebsstunden des Pumpwerks - die Pumpen laufen seltener. „Gleichzeitig führt das zu einem geringeren Gesamtstromverbrauch und zu einem längeren Wartungsintervall der Pumpenanlage und Steuerung. Auch der Verschleiß schreitet langsamer fort, so dass die Pumpen seltener ausgetauscht werden müssen“, so die Burscheider Stadtverwaltung.