Bauprojekt nebenanDürscheider „Gesundheitshaus“-Mieter fürchten um Parkplätze

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Bert Otte hat seine Praxis im Dürscheider „Gesundheitshaus“. Wie er fürchten auch die anderen Mieter, dass das benachbarte Bauprojekt Fremdparker anziehen könnte.

Bert Otte hat seine Praxis im Dürscheider „Gesundheitshaus“. Wie er fürchten auch die anderen Mieter, dass das benachbarte Bauprojekt Fremdparker anziehen könnte.

Kürten – In Dürscheid schauen die Mieter des „Gesundheitshaus“ mit Besorgnis auf ein Bauprojekt in direkter Nachbarschaft: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite plant die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft (RBS) ein größeres Wohnhaus mit 26 Wohneinheiten, teilweise angelegt im sozialen Wohnungsbau.

Für den rechtsgültigen Bebauungsplan strebt Geschäftsführerin Sabine Merschjohann eine Veränderung an: Die Stellplatzzahl pro Wohneinheit soll von „mindestens 2,0“ auf 1,0 reduziert werden. Dieser Wert reiche aus, das zeigten die Erfahrungen der RBS im kostengünstigen Wohnungsbau. Überzählige Parkplätze zu vermieten, sei nicht möglich. Die Politik in Kürten begleitet diese Idee bislang wohlwollend, im Planungsausschuss gab es ein einstimmiges Votum, um die Veränderung auf den Weg zu bringen.

„Reicht das wirklich aus?“, fragt Dr. Bert Otte, der seine Hausarztpraxis im „Gesundheitshaus“ hat. Er fürchtet, dass die Parkmöglichkeiten auf dem Gelände des „Gesundheitshaus“ von Fremdparkern aus dem geplanten Neubau künftig belegt würden. „Damit hätten wir ein großes Problem.“ Otto und mit ihm weitere Mieter des Hauses aus dem Gesundheitsbereich haben Bedenken, dass es nach dem Neubau zu einem größeren Parkplatzmangel an dieser Stelle in Dürscheid kommen könnte. Vor dem „Gesundheitshaus“ gibt es 18 Parkmöglichkeiten für Kunden und Patienten von Bank, Hausarzt und Gesundheitseinrichtungen, vormittags sind immer alle belegt. Mit Parkscheibe ist es für Hausbesucher gestattet, zwei Stunden zu parken. „Bislang ist noch niemand abgeschleppt worden“, sagt Otte.

Schon jetzt Fremdparker am „Gesundheitshaus“

Er gibt zu Bedenken, dass schon seine Mitarbeiter keine Möglichkeit zum Parken auf dem Grundstück hätten. Man arrangiere sich mit Absprachen bei den umliegenden Nachbarn. Vielleicht wäre ein Kompromiss von 1,5 Stellplätzen pro Wohnung möglich, regt Otte an. Dies würde dann 39 Parkplätze bedeuten, nicht mehr nur 26. Zudem fürchtet Otte, dass Besucher des Neubaus auf der Wipperfürther Straße zum Parken halten könnten. Auch das könnte zu Schwierigkeiten führen und den Verkehr auf der Landstraße behindern. Andere Mieter des „Gesundheitshaus“ weisen schon jetzt auf Fremdparker hin, etwa Kunden des Tafelhauses.

Auch beim Kürtener Planungsamt hat Dr. Otte seine Einwände vorgetragen. Der Mediziner steht in Kontakt zu Planungsleiter Henning Herberholz. Er hoffe, dass seine Eingabe zu einem Umdenken führe. Von den Planern habe er erfahren, dass er während der sogenannten Offenlage Stellung nehmen könne, berichtet Otte. Voraussichtlich von Februar bis März werde dies möglich sein. Die Anregungen würden gesammelt und dem Planungsausschuss vorgelegt. Im Rathaus wird die geringe Stellplatzzahl als „nicht unkritisch“ bewertet, ist in einer Vorlage für den Fachausschuss nachzulesen. „Mittel- bis langfristig“ könne sich die Mieterstruktur im RBS-Neubau ändern und damit auch das Pkw-Aufkommen. Öffentliche oder private Ausweichplätze gebe es in Dürscheid nicht.

Mit auf Initiative des praktischen Arztes hatte die damalige Raiffeisenbank Kürten-Odenthal vor vier Jahren am Ortsausgang das Gesundheitshaus gebaut. „Das Projekt ist gelungen“, sagt Otte. Perspektivisch müsse überlegt werden, ob er in seine Praxis nicht sogar einen zweiten Arzt aufnimmt. Damit würde sich die Zahl der Patienten weiter erhöhen, die Frage des Parkraums noch drängender werden.

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