In Kürten soll der Standort der Sammelcontainer für Altglas und Altkleider verlegt werden, weil er oft zugemüllt ist
Müllproblem Kürten sucht neuen Standort für Sammelcontainer

Die Sammelbehälter für Altglas und Altkleider an der Olpener Straße in Kürten sind oft zugemüllt
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In Bayern gab es vor Jahren den Problem-Bären „Bruno“, einen Artgenossen, der von Jägern nach langer Debatte abgeschossen wurde. In Kürten gibt es seit Jahren den „Problem-Standort“ für die Glas- und Kleidercontainer. Es ist der Standplatz am Sportplatz, unmittelbar an der Olpener Straße in der Ortsmitte.
Er ist meist zugemüllt, obwohl jede Woche kontrolliert wird und der zuständige Bergische Abfallwirtschaftsverband BAV alle zwei Wochen Altgas und Altkleider abholt. Dieser Platz ist offenbar für wilden Müll bestens geeignet: direkt an der Straßen und nicht von Häusern und Wohnungen einsehbar. In wenigen Sekunden ist alles aus dem Kofferraum oder Hänger abgeladen, und der Müllsünder rauscht im Auto davon.
Jetzt sagt Verwaltungsleiter Willi Hembach zu den Problemcontainern: „In drei bis vier Monaten kann es Klarheit zu einem neuen Standort geben.“ Die Verwaltung sei in Gesprächen mit einem Grundstückseigentümer, aber die Absprachen benötigten noch Zeit. Auch im Kontext des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ (Isek), das den Bereich zwischen Schulzentrum, Sportplatz und Verwaltungsgebäuden verbessern soll, werde über die Standortfrage gesprochen.
Gemeinde sucht intensiv
„Jeder Bürger weiß es, wir wissen es in der Verwaltung und die Politiker wissen es auch: So wie es, kann es nicht bleiben.“ Mit großem Nachdruck bemühe sich die Verwaltung um eine Optimierung der Situation. Es gehe auch um Flächen der Gemeinde, die in Frage kommen könnten. Zudem müsse überlegt werden, ob es eine möglichst einfache Form der Überwachung geben könnte.
Dies könnte, so der Gedanke, die Müllrüpel abschrecken. Allerdings, so Hembach, werde eine Standortverlagerung wohl auch das Problem nur verlagern und nicht lösen. Im Hauptausschuss (Beirat für Abfallentsorgung) hatte der Fraktionsvorsitzende der Grünen Michael Hardt die Debatte angestoßen. Es tue sich da nichts, bemäkelte er, und er wolle nicht erneut in fünf Jahren, wie jetzt zum Abschluss der Wahlperiode, das ungelöste Problem ansprechen. Zuspruch dazu gab es von allen Seiten, die automatisierte Kontrolle der Füllhöhe der Container sprach Ulrich Fuchs (CDU) an.
Problem wird verlagert
Monika Lichtinghagen-Wirths wohnte als Geschäftsführerin des Abfallverbands der Debatte bei. „Das Problem ist überall gleich“, meinte sei, es sei nicht nur ein Kürtener Phänomen. Versuche, die Einwurfzeiten zu beschränken, könne die Kommune gerne machen, aber nach 18 Uhr abends und vor 6 Uhr morgens werde niemand in der Lage sein, das Nutzerverhalten zu kontrollieren.
Auch die Idee eingezäunter, abschließbarer Containerstandorte sei denkbar, praktisch aber nicht umsetzbar. Denn wer solle die Anlage morgens öffnen und abends abschließen? In der Vergangenheit wurde auch über Überwachungskameras nachgedacht und über eine Ausleuchtung der Abladestelle. Michael Hardt brachte spontan den Antrag ein, die Gemeinde solle kurzfristig einen neuen Standort festlegen.
Dem folgen wollten aber nur die Grünen-Vertreter, die übrigen Ausschussmitglieder enthielten sich oder stimmten dagegen. „Wir müssen doch erst die Gespräche der Gemeinde abwarten“, erklärte Gerhard von Werthern (SPD) sein Nein. Dieser Argumentation schlossen sich die übrigen Fraktionen an.

