In Kürten-Olpe ist der neue Kinderwanderweg Hexenpfad eröffnet worden
WandernHexenweg für Kinder in Kürten-Olpe eröffnet

Jeder kann hier seinen Kopf in die Öffnung stecken und zur lieben Hexe Olpe Fiernix werden
Copyright: Claus Boelen-Theile
Tuuut, tut, tuut, tut. Ins Erdtelefon zu sprechen macht ja Spaß. Hört sich schon sehr anders an, wie die Wörter am anderen Ende der Leitung ankommen. Ein Erdtelefon am neuen Hexenpfad? Das ist mal was ganz Ungewöhnliches und sogar gebührenfrei. Handys haben am Erdtelefon jedenfalls ausgedient. Schäfchenwolken wandern heute mit. Der Himmel über dem Kirchdorf Olpe ist hellblau mit weißen Tupfen, die Wiesen und Weiden begleiten die Wanderer. Immer der lieben Hexe Olpa Fiernix hinterher, die uns den Weg zeigt.

Fernrohr mit Blick auf die Olper Kirche
Copyright: Claus Boelen-Theile
Hinter den letzten Häusern des Ortes öffnet sich das weite Panorama des Bergischen Landes. Ja, stimmt schon, Olpe ist nicht bloß die Filmkulisse für die Schmunzelkrimiserie „Mord mit Aussicht“. Seit einer Woche ist der Kinder-Hexenpfad von Olpe eröffnet.
Festliche Einweihung
Mit einer Feier hat die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) ihr neues Projekt gestartet, und vom Dorfplatz aus machten sich viele, sehr viele Besucher auf den 3,4 Kilometer langen Weg. Kindergerecht ist der Spaziergang, und wer sich Zeit lässt an den Stationen ist nach etwa anderthalb Stunden gut gelaunt und um einiges schlauer zurück.
Unterwegs machen die Wanderer Bekanntschaft mit der Natur und mit den Geschichten rund um Olpe. Neun Rätsel-Tafeln haben die BIG-Akteure aufgebaut, alle liebevoll und sehr kreativ eingerichtet. Die kleine Olpa und ihr Hexenbesen zeigen dabei den Weg an. Für die BIG, dem Verbund der Ortsvereine, ist der Hexenpfad das größte Projekt überhaupt.

Sitzbank im Grünen
Copyright: Claus Boelen-Theile
Über die Förderung für Kleinprojekte im Programm Leader Bergisches Wasserland flossen dafür 11.700 Euro nach Olpe, 20 Prozent der Kosten stemmte die Dorfgemeinschaft. Monate der Vorbereitung lagen bei der Eröffnung hinter den Ehrenamtlern, die nicht zuletzt auch alle Wegeeigentümer für das Projekt begeistern konnten. Hinter dem Glockenberg, der Einfamilienhaussiedlung von Olpe, geht es in die Landschaft. Hier haben die Ehrenamtler ganze Arbeit geleistet. Ein Stichweg hinter dem letzten Wohnhaus ist neuangelegt worden, fast wie ein Hohlweg wirkt der Gang durch die Wiesen.
Entfernt kreist ein Jagdvogel, auf Beute am Boden lauernd, es gibt Felder, so weit das Auge reicht. Olpe, das ist bergisch pur. Es geht weiter durch die grünen Wiesen, der Kirchturm von St. Margareta wird kleiner. Immer dem Hexen-Symbol nach. Eine „Zwitscher-Box“ am Wegesrand kommt in Sicht. An der Kurbel gedreht und schon erzählt die kleine Hexe eine Geschichte.

Musik gab es zur Eröffnung des Hexenpfads
Copyright: Anton Luhr
Das Mitmachen begeistert den Nachwuchs. Auf der Wegestrecke laden auch neue Liegebänke zur Rast ein, und alle 4- bis 500 Meter erwartet die Spaziergänger das nächste Wanderrätsel. Hinter der nächsten Biegung ein kleines Abenteuer, das macht nicht nur den Kindern Spaß, Symbole müssen dann errätselt werden.
Auf der großen Wandertafel am Start- und Zielpunkt Dorfplatz (Hauptstraße) gibt es dazu die passenden Informationsblätter. Unterwegs sollen die Rätselwanderer Kringel um die richtige Symbole machen. Wegen der Rätsel kann der Hexenpfad erwandert werden, aber auch wegen der Natur. 3,4 Kilometer, das ist ein überschaubar lange Wegestrecke für einen Ausflug.

Impression am Wegesrand
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Auf der Höhe überrascht eine ungewöhnliche Installation. Es ist ein Erd-Fernsprecher. Auf der einen Seite wird hineingesprochen, auf der anderen Seite der Leitung kann der Zuhörer das Gesprochene gut vernehmen. Leise kann hinein gesprochen werden oder auch laut.
Die Rätsel, die es unterwegs gibt, bringen Fragen der Ökologie näher, mit großem Aufwand sind die hölzernen Tafeln gestaltet worden, mit Texten, mit Fotos und auch Zeichnungen. Die liebe Hexe Olpa, das Maskottchen des Wegs, hat Künstlerin Laura Pitzen-Schiffer kreiiert. Ein Wegekreuz von 1788 steht in der nächsten Siedlung, es ist Kohlgrube. Über die Fahrstraße geht es weiter, vorbei am kleinen Wasserwerk der Wassergenossenschaft von Kohlgrube.
Selbstversorger in Kohlgrube
Ja, hier sind die Einwohner Selbstversorger beim Wasser und unabhägig von den großen Verbänden oder Kommunen. Ein paar Häuschen weiter windet sich der schmale Weg durch den Wald. Es kommt Büchel in Sicht und schnell danach Olpermühle. Fachwerkhäuser prägen die Landschaft jenseits von Olpe. Gepflegt sind die Dörfer und Autoverkehr ist selten.
Über Feldwege, Pfade und auch Straßen im Olper Hinterland führt der Hexenpfad. Markierungspfeile sind an allen Gabelungen zu finden. „Wir haben nachgebessert“, sagt Ralf Füssel, Vorsitzender der BIG, zwei Tage nach der Eröffnung. An Station 2, gelegen am Spielplatz am Glockenberg, zeigen jetzt zusätzliche Markierungen an, dass man dort die Wegerichtung wechseln muss. Am Löhfeld, kurz vor der Rückkunft am Dorfplatz, gibt es zwei Fernrohre, eines in Erwachsenenhöhe, eines in Kinderhöhe. Hineingeblickt, kann die neugotische Dorfkirche St. Margareta erspäht werden, ein gelungenes Finale.
Talwärts sind die Wanderer schnell zurück. Am Waldkindergarten vorbei kommt der Dorfplatz in Sicht. Die Rätselsymbole helfen, den Hexen-Code im Internet zu knacken. Dafür hat die BIG eine eigene Hexenseite eingerichtet. Wer richtig liegt, bekommt sein persönliches Hexen-Diplom. www.dorf-olpe.de/ hexenpfad-dorf-olpe.de Für Kinderwagen bis 87 Zentimeter Breite geeignet (schmale Brücke Kohlgrube). Parken, Start und Ziel: Dorfplatz Olpe.