Bis zu 60 Geflüchtete sollen in einer neuen Siedlung in Kürten-Spitze wohnen.
KürtenPolitik verschiebt Entscheidung zu Geflüchteten-Unterbringung

Die Bauarbeiten in Kürten-Spitze
Copyright: Anton Luhr
In allen Ortsteilen sollen feste Wohnhäuser für die nach Kürten gekommenen Menschen aus Krisengebieten errichtet werden. Überschaubar groß sollen die Häuser werden, die Politik hat 40 Bewohner als Obergrenze festgelegt. Offen ist aber die Standortfrage. Nach Entscheidung der Kürtener Ratsfraktionen wird darüber erst nach der kommenden Kommunalwahl beraten. Weil die jetzt in den Gremien tätigen Politiker die Entscheidung ihren Nachfolgern überlassen möchten, verschiebt sich ein Beschluss in den Spätherbst oder darüber hinaus.
Wahlgang im September
Die Wahl ist am 14. September, eine Stichwahl fürs Bürgermeisteramt am 28. September. Die alten Gremien und auch Bürgermeister Willi Heider (parteilos) amtieren formal bis zum 31. Oktober. Alles ab dem 1. November ist Aufgabe des Heider-Nachfolgers im Rathaus sowie der sich neu konstituierenden Ausschuss und des Kürtener Gemeinderates. Zahlreiche Mitglieder werden die politischen Gremien verlassen, dies steht schon heute fest, viele neue Gesichter wird der nächste Gemeinderat.
Auch die Machtverhältnisse könnten sich nach dem Wahlgang verändern. Im politischen Raum in Kürten haben sich die Entscheider darauf verständigt, den Beschluss in den Herbst zu vertagen. Weiter planen, das werde die Verwaltung natürlich, berichtete zuletzt der Bürgermeister den Gremien. Dafür sei die Lage weiterhin zu schwierig bei der Unterbringung der Geflüchteten. Die Verwaltung hat auch eine Vorschlagsliste für die erarbeitet.
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Fünf Favoriten
Fünf mögliche Grundstücke sind als Favoriten aufgelistet: eine Fläche am Pastoratsweg in Bechen (nach Vorschlag der IG Bechen), eine Fläche an der Landstraße 286 in Miebach, eine Fläche im Bereich Katharinaglück in Dürscheid, eine Fläche an der Straße „Zum Sportplatz“ in Dürscheid und eine an der Landstraße 286 in Waldmühle.
Auf der weiteren Liste aufgeführt sind Grundstücke in Offermansheide (Wanderparkplatz), Dürscheid (Wiese in Nähe des Friedhofs), Biesfeld Friedhofstraße, Weiden (hinter Fleischgroßhandel), Bechen Odenthaler Straße, Bechen (hinter Rewe-Markt), Offermannsberg, Olpe Kotterhof (westlich Gerätehaus), Eichhof (nördlich Pflegeheim) und Eisenkaul (neben Landgasthof).
Dauerhafter Standort an der Jugendherberge
Politisch soll beschlossen werden, dass die Unterkunft am Wiedenhof/Gelände alte Jugendherberge als dauerhaftes Wohnhaus genutzt werden soll. Bislang gab es hier eine Frist von sechs Jahren, 2031 spätestens hätte die Anlage wieder abgebaut werden müssen. Noch etwas Neues: Eine große Gemeinschaftsunterkunft in Schanze, angemietet seit einigen Jahren von der Gemeinde, soll erworben werden. Dazu soll die Verwaltung Verhandlungen mit dem Eigentümer aufnehmen.
Im Ortsteil Spitze haben unterdessen die Vorarbeiten für die neue Siedlung für Geflüchtete begonnen, der Wohnplatz an der Hauptkreuzung (große Wiese) wird gerade hergerichtet. Irgendwann in den Sommermonaten erwartet die Gemeinde die Anlieferung der fertig eingerichteten Wohnmodule. Neun Häuschen (mit fahrbarem Untergestell) sind eingeplant, bis zu 60 Menschen sollen in wenigen Wochen in Spitze leben.
Jedes Mobilheim verfügt über drei Schlafräume für jeweils zwei Personen sowie Wasch- und Kochgelegenheit. Auf sechs Jahre könnten die Häuschen auf der Wiese stehen, danach müsste ein Bebauungsplan kommen. Aus wirtschaftlichen Gründen hat sich die Kommune für den Kauf der Tiny-Häuser entschieden.
Nach sechs Jahren, also 2031, könnten die Mini-Häuser an eine andere Stelle im Gemeindegebiet transportiert werden. Wegen der Busverbindungen gilt Spitze als geeigneter Standort.