SchulsanierungSport-Ersatz in Planung – Kürten will Grundsteuer B kräftig erhöhen

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Der Schulsport in Kürten ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe – die Sülztallhalle wird saniert.

Der Schulsport in Kürten ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe – die Sülztallhalle wird saniert.

Kürten – Die Vorplanungen laufen im Rathaus: Die rund 1300 Schülerinnen und Schüler am Schulzentrum Kürten (Gesamt- und Grundschule) müssen ab 30. Mai 2022 für zwei Jahre auf Sportunterricht in Sülztalhalle und Gymnastikhalle verzichten, die erste wird kernsaniert, die zweite erneuert und neugebaut.

Im Mai 2024 sollen die beiden Hallen wieder genutzt werden können. „Ersatz zu finden, wird nicht einfach“, sagt Bürgermeister Willi Heider auf Nachfrage. Um ein Konzept bemühe sich gerade die Verwaltung, die Planungen seien noch nicht abgeschlossen. Der Sportplatz sei ja vorhanden, aber in der kalten Jahreszeit nicht zu nutzen. Die Belegung der Turnhallen in den anderen Ortsteilen sei auch „sehr eng“.

Bei der Ratssitzung ging es ums Geld

In der Ratssitzung am Mittwoch, just in der Sülztalhalle, ging es nicht um den Sport-Ersatz, sondern ums Geld. Die CDU-Fraktion hatte nach dem Anstieg der Grundsteuer B gefragt, erforderlich zur Gegenfinanzierung des 63-Millionen-Euro-Projekts. Mit einer umfangreichen Stellungnahme seines Kämmerers Willi Hembach wartete der Bürgermeister auf, darin ging es um Tilgung, Zins, Laufzeiten, um Kredite auf dem freien Markt und übers Land. 55 Millionen werde die Gemeinde aufnehmen, den Rest aus Eigenmitteln bestreiten. Sollte es bei den 63 Millionen bleiben, bedeute dies einen Anstieg der Grundsteuer B um 123 Prozentpunkte in den ersten zehn Jahren, von 136 Prozentpunkten im 11. bis 30. Jahr, sagte Heider. Bislang hatte die Gemeinde 110 Prozentpunkte kommuniziert. Falls das Projekt 75 Millionen koste, seien es 154 Prozentpunkte Anstieg bis ins zehnte Jahr, im 11. bis 30. Jahr 165 Prozentpunkte - was bei aktuell 600 Prozentpunkten eine Steigerung um etwa ein Viertel bedeuten würde.

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Eine Debatte blieb aus, die Zahlen galten als Antwort auf die Anfrage. Jürgen Schmidt (SPD) zog die Angaben allerdings in Zweifel, da die Grundsteuer-Einnahmen die Kosten bei weitem nicht decken würden. Es fehlten Millionen in der Berechnung. Michael Hardt von den Grünen meinte, dass mit der energetischen Sanierung Kosten für Energie (Heizung, Wasserverbrauch) und Reparaturen ja sinken würden, das müsse man gegenrechnen. Allerdings, warf der Bürgermeister ein, werde die Schule ja erweitert. Dies führe zum Beispiel zu mehr Reinigungskosten. Auf Wunsch der CDU werden die Angaben der Kämmerei der Ratsniederschrift beigefügt. Damit kann sie jeder Kürtener demnächst einsehen.

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