Nach langer VerzögerungWichtige Arbeiten an der neuen Wupperbrücke haben begonnen

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Bestes Arbeitswetter entschädigte ein wenig für die lange Wartezeit. Rund 20 Bauarbeiter waren am Mittwoch über den Tag verteilt an der neuen Wupperbrücke im Einsatz.

Leichlingen – Um 9.45 Uhr bricht Jubel auf der Brücke aus, als die rund ein Dutzend Bauarbeiter sehen, dass der erste Betonmischer um die Ecke biegt. Angekündigt war die Lieferung für sieben Uhr. Die Arbeiter haben also seit fast drei Stunden darauf gewartet, endlich loslegen zu können. Ihnen steht noch ein langer Tag bevor, denn es ist ein bedeutender für den Neubau der Wupperbrücke zwischen Nesselrath auf Leichlinger und Haasenmühle auf Solinger Seite. Der Überbau der Brücke wird betoniert.

Zwischen 90 und 100 Betonmischer-Fahrzeuge werden im Laufe des Tages erwartet, die insgesamt 640 Kubikmeter anliefern sollen. Die graue Masse wird über eine hoch in den blauen Himmel ragende Betonpumpe an Ort und Stelle gebracht. Danach muss sie verteilt und später ordentlich verdichtet werden, damit keine Hohlräume entstehen. „Damit werden wir wegen der Verzögerung bei der Anlieferung wohl bis Mitternacht beschäftigt sein“, sagt Bauleiter Dominik Radtke zerknirscht. Zum Glück ist die Baustelle mit Flutlicht ausgestattet.

Stromausfall im Mischwerk

Grund für die Verspätung sei ein Stromausfall im Langenfelder Werk gewesen, in dem der Beton angemischt und verladen wurde. „Bis sie dort alles wieder hochgefahren haben, dauert es eben“, sagt Radtke. Das sei natürlich sehr ärgerlich, die Arbeiter mussten drei Stunden ungewollte Pause machen und nun bis in die Nacht arbeiten. „Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr, wenn man einmal angefangen hat, muss man es auch durchziehen“, sagt der Bauleiter. Eventuell könne er von einer anderen Baustelle in Wuppertal noch ein paar Leute zur Entlastung bekommen. Eine Verschiebung der Betonarbeiten sei kaum möglich gewesen, weil die Baustelle durchgetaktet und Termine mit weiteren Baupartnern abgesprochen sind.

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Bis zum Jahresende soll die Ausschalung des Überbaus abgeschlossen und das Trägergerüst abgebaut sein. „Wenn das Wetter gut bleibt, schaffen wir das“, gibt sich Detlef Diekel optimistisch, Projektleiter der Technischen Betriebe Solingen. Ab Ende März 2021 soll die Brücke befahrbar sein. Die alte Brücke war im Sommer 2017 für den Verkehr gesperrt worden, weil Experten wegen massiver Schäden am Spannbeton Einsturzgefahr diagnostiziert hatten.

Geteilte Kosten

Seit Ende 2018 wird sie durch eine parallel führende Montagebrücke ersetzt , die auf jeden Fall so lange stehen bleiben wird, bis die neue Brücke fertig ist. Eigentlich war das für Ende diesen Jahres vorgesehen, allerdings mussten die Arbeiten im Frühjahr wegen eines Hochwassers unterbrochen werden. Inklusive der Behelfsbrücke kostet das Projekt mehr als fünf Millionen Euro. Die Kosten teilen sich die Stadt Solingen und der Rheinisch-Bergische Kreis, denen die Brücke je zur Hälfte gehört. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Projekt.

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