Trauer um David Bosbach„Nachtwächter“ von Odenthal starb mit 44 Jahren

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Als Nachtwächter von Odenthal war David Bosbach vielen Menschen bekannt.

Als Nachtwächter von Odenthal war David Bosbach vielen Menschen bekannt.

Odenthal – Er war ein Kenner der Geschichte des Bergischen Landes durch und durch – und konnte sie Menschen so packend als „Nachtwächter“ von Odenthal, Jakobspilger oder „Lügschuster Matthias Tobias“ von Hebborn vermitteln, dass jede Tour mit ihm zur spannenden Zeitreise wurde. Am Donnerstag starb der Historiker, Gästeführer, Touristiker und Autor David Bosbach völlig überraschend im Alter von nur 44 Jahren.

Seit seiner frühesten Kindheit hat sich Bosbach, der in der Gemeinde Odenthal aufgewachsen ist, für Geschichte interessiert. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Bonn Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Politikwissenschaften und Völkerkunde. Seit 2004 schlüpfte er in die Rolle des Odenthaler Nachtwächters und führte Gruppen mit Laterne und in historischem Gewand durch den Ortskern von Odenthal. Weitere historische Rollen kamen im Laufe der Zeit hinzu.

Durch zahlreiche Publikationen und Auftritte weithin bekannt

Mit zahlreichen Publikationen zur bergischen Geschichte und insbesondere zum Altenberger Dom sowie Beiträgen in Fachpublikationen machte sich Bosbach ebenso einen Namen wie mit den eindrucksvollen Altenberger Fotokalendern, die er zusammen mit dem Altenberger Dom-Laden herausbrachte, den seine Mutter viele Jahre mit viel Herzblut leitete.

In Odenthal war Bosbach in zahlreichen Vereinen aktiv, regierte sogar eine Session als Karnevalsprinz in Oberodenthal. In der Gemeinde an der Dhünn avancierte er schließlich zum Touristiker und Pressesprecher der Gemeindeverwaltung. Später wechselte er zur Tourismusgesellschaft Naturarena Bergisches Land, war dort stellvertretender Geschäftsführer. Auch im europäischen Zisterzienser-Projekt „Cisterscapes“, in dem wissenschaftlicher unterschiedlicher Länder zusammenarbeiten, war Bosbachs Expertise gefragt.

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Zuletzt hatte sich der passionierte Jäger, Wanderer und Vater zweier Kinder, dessen Herz neben dem Bergischen auch für Südtirol schlug, als Garten-, Landschafts- und Ofenbauer selbstständig gemacht. „Er war ein echtes Original“, äußern sich Weggefährten am Freitag. „Er hat das Bergische gelebt und hinterlässt an vielen Stellen eine große Lücke.“

Das Requiem für David Bosbach wird am Dienstag, 5. Juli, um 11 Uhr im Altenberger Dom gehalten. Im Anschluss findet die Beisetzung auf dem Altenberger Friedhof statt.

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