Keine sinnvollen UmwegeSchwierige Suche nach sicherem Radweg von Odenthal nach Glöbusch

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Unten am Mühlenweg ist die Radwelt noch in Ordnung, aber von hier führen nur steile Wanderwege hinauf nach Glöbusch. Zwei Kinder sitzen auf Fahrrädern.

Unten am Mühlenweg ist die Radwelt noch in Ordnung, aber von hier führen nur steile Wanderwege hinauf nach Glöbusch.

Eine Radtour von Odenthal nach Glöbusch ist nur auf Umwegen möglich und wird durch den 151 Meter hohen Hahneberg erheblich erschwert.

Ein Berg lässt sich nicht einfach wegdiskutieren. Der 151 Meter hohe Hahnenberg schon mal gar nicht, denn der erhebt sich ziemlich abrupt unmittelbar hinter dem historischen Ortszentrum. Was einen Teil der malerischen Kulisse Odenthals ausmacht, ist für Radfahrer – vor allem für die ohne Pedelec – ein fast unüberwindliches Hindernis.

Wie sie trotzdem sicher und möglichst einfach von der Ortsmitte hinauf nach Glöbusch und weiter nach Blecher kommen können, das war Aufgabe einer Machbarkeitsstudie, die das Büro Isaplan erarbeiten sollte. Nun führen viele Wege nach Rom, einige auch von Odenthal nach Glöbusch, aber eine für Radfahrer wirklich komfortable Route wurde nicht gefunden, die Entscheidung in den Rat vertagt.

Glöbusch liegt 70 Meter über dem Dhünntal

Denn Glöbusch liegt etwa 70 Meter über dem Dhünntal, eine Steigung, die auch die Bergstraße nur mit etlichen Serpentinen schafft. Ein Radweg über diese Route scheitert nicht nur an starken Steigungen von durchschnittlich mehr als sechs Prozent, sondern auch daran, dass hier wegen der steilen Böschungen nur mit großem technischen und finanziellen Aufwand ein sicherer Radstreifen gebaut werden könnte.

Also begaben sich die Planer auf die Suche nach sinnvollen Umleitungen, allerdings eingestandener Weise nicht mit dem Fahrrad, was sich im Laufe der Diskussion im Verkehrsausschuss als Nachteil erweisen sollte. Die vier von Isaplan vorgestellten möglichen Routen hatten alle eines gemeinsam: Handicaps. Eine Route entlang des Mühlenweges und dann hinauf zur Bergstraße würde nach Ansicht der Planer schon am Naturschutz scheitern, die Alternative über Hahnenberger Weg hinauf zum Hahnenberg ist mit Steigungen bis 15 Prozent schon für Fußgänger fast zu steil und endet im Ort unten abrupt an Treppenstufen.

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Der Weg vom Seniorenheim über Thomas-Mann-Straße hinauf zum Hahnenberg führt streckenweise durch den Wald, ist unbeleuchtet und unbefestigt. „Wegen der Neigung müsste hier asphaltiert und damit in den Naturraum eingegriffen werden“, so Planer Elias Droste. Zudem sei hier besonders bei Dunkelheit die „soziale Sicherheit“ nicht gegeben. Ein mögliches Hindernis hatte er dabei gar nicht auf dem Plan: „Teile des Weges sind in Privatbesitz“, erklärte Christof Jochum (CDU).

Isaplan warb für eine Route, die weit nach Nordwesten auf Leverkusener Gebiet ausgreift, und nicht eben als Abkürzung bezeichnet werden kann. Der Weg über Osenauer Straße, Edelrather Weg, Wingsiefener Straße fand dann auch wenig Anklang: „Die hat keine Chance“, kritisierte Norbert Dörper, Chef der Grünen. „Das ist ein Riesenumweg und fernab der Lebenswirklichkeit eines Radlers.“

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