Außergewöhnlicher LehrerDer „Odenthaler“ geht an Modellbauer Günter Blömer

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Günter Blömer wurde der "Odenthaler" verliehen. 

Odenthal – Er ist ein Urgestein Odenthals und erklärt mit seinen originalgetreuen Modellen von Mühlen, Kutschen, Schiffen und vielem mehr die Gesetze der Natur. Dafür hat Günter Blömer am Mittwoch den „Odenthaler“ verliehen bekommen.

„Mit seiner Arbeit macht Günter Blömer Odenthal liebenswerter“, sagte Jurymitglied und Laudator Walter Jansen während der Preisverleihung auf Schloss Strauweiler. Das sei der Grund, wieso er den Preis dieses Jahr gewonnen habe. Sein Engagement gehe über das Modellbauen hinaus: „Günter Blömer wollte stets alle teilhaben lassen und Impulse im öffentlichen Raum setzen“, erklärt Jansen in seiner Rede.

Ein Museum für alle

In seinem Museum am Mühlenweg in Odenthal-Stein stellt der 89-Jährige seine Modelle aus, der Eintritt ist frei, jeder kann vorbeikommen und sich die Werke anschauen. Das Besondere an Blömers Bauten: Sie funktionieren alle so wie die Originale – Besucherinnen und Besucher können aus der Nähe nachvollziehen, wie die Mechanismen hinter den Gebäuden oder Maschinen arbeiten.

„Ich halte diesen Mann für einen außergewöhnlichen Lehrer“, sagte Jansen. Das Besondere an Ehrenamtlern wie Blömer sei, dass sie das, was sie besonders gut können, der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stellen. Blömers Engagement sei „aus dem Wunsch zu begreifen, was die Welt im Innersten zusammenhält“ entstanden.

Das ist der "Odenthaler"

Über den Preis

Der „Odenthaler“ wird seit 2011 an eine Person oder Gruppe verliehen, die sich besonders für Odenthal einsetzt. Sieben Jurymitglieder aus Wirtschaft, Kunst, Kirche, Politik und den Medien wählen aus 15 Vorschläge von Odenthalerinnen und Odenthalern  einen Gewinnerin oder einen Gewinner aus. Die Auszeichnung ist mit 1000 Euro dotiert, die der REWE Tönnies OHG und der Volksbank Berg eG zu gleichen Teilen stiften. 

Schon als Kind begeisterte er sich für Modellbau

Seine Begeisterung, Modelle zu bauen, entwickelte sich schon in seiner Kindheit: Seine Familie verlor in der Tausend-Bomber-Nacht im Mai 1942 in Köln ihre Wohnung. Sie wurde vorläufig im Gürzenich untergebracht. Dort gab es einen großen Saal, der für ein Festmahl am kommenden Tag eingedeckt war. Auf allen Tischen standen Schiffsmodelle als Dekoration. Modelle von Handelskoggen, wie sie im Mittelalter zur Zeit der Hanse üblich waren. Das ließ den jungen Blömer nicht mehr los. Er begann, selber Schiffsmodelle aus Holz zu bauen und macht dies bis heute.

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Von Köln ging es für die Familie nach Odenthal, die Mutter musste die fünf Kinder ernähren, der Vater ist im Krieg gefallen. Günter Blömer blieb und lernte dort seine Frau Elisabeth kennen. 1954 zog er zu ihr nach Odenthal-Stein.

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