Für die letzte Station im LebenTagespflegestation Auenbogen in Overath eröffnet

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Projektvorstellung im Auenbogen mit (v.l.) Michael Korthaus, Gabi Schmidt, Bernhard Rappenhöner, Christoph Nicodemus, Bernd Sassenhof und Robert Scheuermeyer.

Projektvorstellung im Auenbogen mit (v.l.) Michael Korthaus, Gabi Schmidt, Bernhard Rappenhöner, Christoph Nicodemus, Bernd Sassenhof und Robert Scheuermeyer.

Overath – Der Countdown läuft: Am 1. Juli, also in einem Monat, soll die neue Tagespflegestation im Overather Auenbogen, dem Haus mit den 48 Seniorenwohnungen, öffnen. Angesichts der 50 fleißigen Handwerker, die gegenwärtig noch vor und in dem Haus wuseln, fällt es aktuell zwar noch schwer, sich vorzustellen, dass das klappt. Aber andererseits sind erkennbar Profis am Werk.

In einem Pressegespräch in einer Muster-Seniorenwohnung haben der Bauherr des Gebäudes und der Betreiber der 18-Platz-Tagespflegestation Einblicke in ihre Pläne gegeben. Mit von der Partie waren auch der Overather Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos), der Erste Beigeordnete Bernd Sassenhof (FDP) und Gabi Schmidt vom Amt für Soziales der Kreisverwaltung.

Die richtigen Partner gefunden

Mit Bauunternehmer Michael Korthaus als Vermieter und Sozialdienstleister Bernhard Rappenhöner („Lebensbaum“) als Betreiber der Station scheinen sich die richtigen Partner gefunden zu haben: Zwei Überzeugungstäter, denen es um mehr als nur ums Geld verdienen zu gehen scheint. Korthaus hat auf dem ehemaligen „Ihr-Platz-Areal“ mehr als 100 Wohnungen und Häuser gebaut, das jetzige dreigeschossige Haus für 48 Mietparteien im fortgeschrittenen Alter ist der Abschluss.

„Es war alles schon geplant, da hat mich Herr Sassenhof auf die Tagespflege angesprochen“, erinnert sich der Unternehmer. Anfangs sei er skeptisch gewesen, doch dann hätten ihn Sassenhof und Gabi Schmidt eingeladen, sich mit ihnen gemeinsam zwei Tagespflegestationen in Burscheid und Lindlar anzusehen. Korthaus: „Es war toll. Es war super. Die Menschen wurden dort nicht einfach nur so über den Tag gezogen, sondern sie hatten Spaß.“ Das passe ihm gut ins Konzept: „Ich möchte in dem Gebäude Wohlbefinden transportieren.“

Viel Erfahrung und Expertise

Sein Geschäftspartner Bernhard Rappenhöner verwies auf seine große eigene Erfahrung. „Wir machen das im 22. Jahr. Angefangen haben wir 2007 am Schloss Bensberg.“ Die Tagespflege sei heute ein „wesentlicher Bestandteil der ambulanten Versorgung. „Wenn wir wollen, dass die Menschen in ihrem sozialen Umfeld bleiben, brauchen wir Tagespflege.“

Ähnlich Gabi Schmidt vom Planungsstab Inklusion, Senioren und Pflege beim Kreis: „Die Pflege ist der letzte Abschnitt im Leben. Vielleicht brauche ich sie, vielleicht auch nicht – aber wenn, dann ist sie da und ich muss nicht noch einmal umziehen.“ In Overath gebe es nun „gute Möglichkeiten, das Leben in den letzten 30 Jahren schön zu erleben“.

Zu Beginn wenig einladend

Persönliche Einblick gewährte der in anderthalb Jahren in den Ruhestand wechselnde Bernd Sassenhof. „Als ich vor 20 Jahren nach Overath kam, war hier eine große Halle der Firma Ihr Platz. Das war alles wenig einladend. Jetzt erleben wir eine tolle Quartiersentwicklung.“ Overath biete sehr viele Möglichkeiten, „und wir haben hier noch eine ganze Menge vor.“ Auch Bürgermeister Nicodemus nannte das Areal einen „echten Gewinn“ für Overath.

„Wir diskutieren viel über Kinderbetreuung, aber es gibt auch Senioren, die nicht gut allein bleiben können. Wenn ich dann als Angehöriger selbst arbeiten muss, brauche ich eine Alternative.“ Projektentwickler Robert Scheuermeyer (Lebensbaum), wies ergänzend darauf hin, dass das Unternehmen das Konzept „Alt und Jung“, die Kooperation mit einer Kindertagesstätte, auch in Overath fortsetzen werde. „Wir haben zwar leider keinen Kindergarten in Overath, übernehmen aber zum neuen Kindergartenjahr einen in Hohkeppel.“

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Kritik an einer zu massiven Bauweise wiesen Stadt und Bauherr zurück. Korthaus sagte, dass das große Gebäude für die Seniorenwohnungen eine planungsrechtliche Vorgabe als Abschottung des Wohngebietes zum Gewerbe gewesen sei. Sassenhof wies darauf hin, dass man nicht immer weiter in die Fläche gehen könne. Und Nicodemus sagte: „Vielleicht ändert sich die Auffassung ja irgendwann, wenn sich der eigene Bedarf verändert und man sich über eine barrierefreie Wohnung freut.“

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