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Stadt spricht von BrandstiftungKlassenräume nach Brand in Overather Schulzentrum weiterhin gesperrt

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Auf einem Luftbild ist das Schulzentrum Cyriax in Overath zu sehen.

Voraussichtlich bis zum 15. Dezember sind mehrere Klassenräume im Schulzentrum Cyriax wegen eines Brandes auf einer Mädchentoilette nicht nutzbar.

Die mutmaßlich verrauchten Räume sind wegen einer Raumluftmessung laut Stadtverwaltung noch über eine Woche nicht nutzbar.

Ein Mülleimer, der in der Mädchentoilette im zweiten Obergeschoss des Schulzentrums Cyriax „vorsätzlich in Brand gesetzt“ wurde, soll den Brand ausgelöst haben, der am Mittwochnachmittag zur Evakuierung des Schulzentrums und einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt hatte. Das hat die Stadtsprecherin Sissy Fielstette am Donnerstagabend auf Nachfrage der Redaktion mitgeteilt.

Durch das Feuer entzündete sich angrenzendes Material.
Sissy Fielstette, Pressesprecherin der Stadt Overath

„Durch das Feuer entzündete sich angrenzendes Material“, so die Stadtsprecherin über den weiteren Verlauf. Die Kriminalpolizei ermittele nun wegen Brandstiftung. Eine „Anzeige gegen unbekannt“ sei gestellt worden, so die Stadtsprecherin. „Die kriminaltechnische Untersuchung ist abgeschlossen, wir stehen dazu im Austausch mit der Kreispolizeibehörde.“

Die Folgen des Brandes in der Mädchentoilette am Mittwochnachmittag waren wie berichtet weitreichend: „Durch den Brand kam es zu starker Verrauchung im Flur und in drei Klassenräumen. Diese Bereiche sowie die Toilette wurden gesperrt und werden weiterhin gelüftet“, informierte Stadtsprecherin Fielstette. Die Schulleitung habe vorsorglich entschieden, dass ein Teil der Schülerinnen und Schüler zunächst zu Hause bleibe.

In der Schule ging man zunächst davon aus, dass Räume wieder nutzbar seien

Auch wenn es laut zuständigem Amtsleiter Manfred Allmayer zunächst ein Missverständnis gab und man in der Schule davon ausging, die Räume am Freitag wieder nutzen zu können, bleiben die drei betroffenen Klassenräume voraussichtlich noch bis zum 15. Dezember gesperrt.

Laut Allmayer ist nach einer ersten Reinigung der Klassenräume ein Sachverständigenbüro mit Raumluftmessungen beauftragt worden. Die Luftproben sollen am kommenden Dienstag genommen und dann per Kurierdienst an ein Fachlabor zur Auswertung gesendet werden. Mit den Ergebnissen rechnet man dann Ende kommender Woche.

Nach aktuellem Kenntnisstand geht das Immobilienmanagement davon aus, dass keine Nacharbeiten erforderlich sind.
Manfred Allmayer, zuständiger Amtsleiter der Stadt Overath

„Entsprechend der Ergebnisse wird das weitere Vorgehen abgestimmt wie gegebenenfalls Nachbesserungen beziehungsweise eine Freigabe der Räume für den Schulbetrieb“, so Amtsleiter Allmayer. Nach aktuellem Kenntnisstand gehe das Immobilienmanagement aber davon aus, „dass keine Nacharbeiten erforderlich sind“, so Allmayer. Schließlich hätten die in unmittelbarer Nähe der Toilette angebrachten Rauchmelder nicht bestimmungsgemäß ausgelöst. Dabei können ausgeschlossen werden, dass die Rauchmelder defekt seien.

„Dies sollte nach einer ersten nicht fachlichen Einschätzung den Eindruck erwecken, dass die Klassenräume keiner starken Rauchentwicklung ausgesetzt waren“, so Allmayer. Gleichwohl werde man vor einer Freigabe die Raumluftuntersuchungen abwarten.

Wir sind froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist und die Situation von allen Beteiligten besonnen bewältigt wurde.
David Hubert, Schulleiter Paul-Klee-Gymnasium

Erst nach der Freigabe könne die detaillierte Schadensaufnahme erfolgen, so Stadtsprecherin Fielstette auf Nachfrage. Zu den entstandenen Schäden sowie zu den Kosten könnten daher „noch keine belastbaren Angaben gemacht werden“.

„Wir sind froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist und die Situation von allen Beteiligten besonnen bewältigt wurde“, zeigt sich   Schulleiter David Hubert vom Paul-Klee-Gymnasium, das sich neben der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule im Schulzentrum Cyriax befindet, erleichtert.

Derweil hat die Schule nicht nur mit der Raumnot aufgrund der drei nach dem Brand vom Mittwoch gesperrten Klassenräume zu kämpfen, drei weitere sind auch noch – so bestätigt Amtsleiter Allmayer auf Nachfrage – wegen des Wasserschadens aus den Herbstferien gesperrt. Außerdem unter anderem auch das Lehrerzimmer.