Nach Kündigung des Kirchengemeindeverbands übernimmt die Stadt Overath nun vorerst die Trägerschaft der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.
OJO vor dem AusSo will Overath die Offene Jugendarbeit retten

Die Stadt springt ein: Auch über den 31. Dezember hinaus ist die Offene Jugendarbeit im Overather Stadtgebiet vorerst gerettet.
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Der Aufschrei war groß, als der katholische Kirchengemeindeverband Overath jüngst die Trägerverträge für die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Overath (OJO Overath und KOT Immekeppel) zum 31. Dezember 2025 gekündigt hatte, und die gesamte offene Jugendarbeit in der Stadt an Sülz und Agger damit vor dem Aus stand.
Nun hat die Stadt Overath zwar (noch) keinen neuen Träger gefunden, dafür aber eine Übergangslösung vorgeschlagen: Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt die Stadt die Aufgabe der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vorübergehend selbst. Das hat die Stadtverwaltung am Mittwochnachmittag mitgeteilt. Der zuständige Arbeitskreis, in dem Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen eingebunden sind, habe dieser Vorgehensweise in seiner Sitzung am Dienstagabend zugestimmt, heißt es in einer am Mittwoch verbreiteten Pressemitteilung.
Ich freue mich, dass wir hierfür auch bereits die grundsätzliche Zustimmung der Kommunalaufsicht erhalten haben.
Bereits bei der Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidatin und Bürgermeisterkandidaten in der vergangenen Woche hatten sich alle Aspiranten für den Chefsessel im Rathaus dafür ausgesprochen, dass – wenn es nicht rechtzeitig gelänge, einen neuen Träger zu finden – die Stadt Overath selbst einspringen müsse. Das sah nun auch der zuständige Arbeitskreis so.
„Damit ist – vorbehaltlich der noch zu treffenden formalen Beschlüsse – sichergestellt, dass die Angebote für Kinder und Jugendliche in Overath ohne Unterbrechung weitergeführt werden können“, erläutert Sissy Fielstette von der Pressestelle der Stadt Overath.
Personalfrage könnte nach dem 1. Januar noch zum Problem werden
Allerdings ist offenbar noch unklar, ob auch das Personal noch über das Jahresende hinaus zu halten ist. Schließlich hatten die betroffenen Mitarbeitenden vom Kirchengemeindeverband die Kündigung erhalten. Nicht unwahrscheinlich, dass sie zwischenzeitlich neue Stellen gefunden haben könnten.
„Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist für unsere Stadt unverzichtbar“, betont Beigeordneter Mario Bredow: „Wir möchten den jungen Menschen weiterhin Orte bieten, an denen sie sich treffen, ausprobieren und Unterstützung finden können.“ Darum sei es wichtig, schnell eine verlässliche Lösung zu finden, so Bredow. „Ich freue mich, dass wir hierfür auch bereits die grundsätzliche Zustimmung der Kommunalaufsicht erhalten haben.“
Übergangslösung soll der Stadt in Punkto OJO Zeit verschaffen
Parallel zur Übergangslösung werde der Arbeitskreis die Ergebnisse aus der Evaluation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit konkretisieren, so die Stadt. Was das heißt? Ziel sei es, die Jugendarbeit dauerhaft und konzeptionell weiterzuentwickeln, so Sissy Fielstette . Bereits im Juli hatte die Stadt angekündigt, dass die Kündigung des Kirchengemeindeverbands eine rechtlich verpflichtende Neuausschreibung notwendig mache.
„Die Übergangslösung gibt uns die nötige Zeit, eine Ausschreibung in Ruhe, aber konsequent vorzubereiten – und gleichzeitig Kontinuität für die Jugendlichen sicherzustellen“, so die Stadtverwaltung nun. Sie will im „engen Austausch mit Politik, Fachgremien und den beteiligten Einrichtungen“ bleiben. Über den weiteren Verlauf und die Ergebnisse der Ausschreibung werde man zeitnah informieren, so Sissy Fielstette.