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Serie „Liebe ist...“Overatherin stattet Frauen mit Brautkleidern für ihren großen Tag aus

Lesezeit 5 Minuten
Carolin Amerling hält ein Hochzeitskleid in die Kamera. 

Carolin Amerling hat mit ihrem „Hochzeitswohnzimmer“ die Liebe zum Beruf gemacht.

Carolin Amerling machte die Liebe zu ihrem Beruf und lernt viele spannende Geschichten kennen.

Die Vögel zwitschern, die Krokusse blühen – die Vorboten des nahenden Frühlings kündigen die kommenden Hochzeitssaison an. Während die Sonnenstrahlen sich immer häufiger ihren Weg durch die dicken Wolkenschichten erkämpfen und das ein oder andere Frühlingsgefühl langsam erwacht, probieren zukünftige Hochzeitspaare Torten, planen die Dekoration für die Hochzeitslocation und überlegen, wen sie noch von der Gästeliste streichen könnten – Hochzeiten sind schließlich ziemlich teuer geworden.

Viele Bräute kommen ins Overather „Hochzeitswohnzimmer“

Und das Wichtigste darf natürlich nicht fehlen: das Brautkleid. Dieser Teil der Vorbereitungen führt viele zukünftige Bräute aus der Region nach Overath, ins Hochzeitswohnzimmer von Carolin Amerling. Hier sei der Name Programm, sagt sie. Nicht nur, dass das Ambiente mit Sofas, Sesseln, Candybar und flauschigem Teppichboden an ein Wohnzimmer aus einer Liebeskomödie erinnert: Amerling lege auch viel Wert auf Herzlichkeit und versuche sich immer in ihre Kundinnen einzufühlen. „Ich liebe meine Bräute.“

„Sie sollen alle ein unvergessliches Erlebnis bei mir haben“, sagt sie und strahlt. Dafür nehme sie sich viel Zeit. Sie telefoniere mit jeder Braut vor ihrem ersten Termin, um schon Kleider heraussuchen zu können, von denen sie glaubt, dass sie zu der Kundin passen.


Erzählen Sie uns Ihre Geschichte

Dieser Artikel ist der Auftakt der Serie „Liebe ist...“. In unregelmäßigen Abständen werden wir Beiträge veröffentlichen, in denen es um das schönste und manchmal auch schrecklichste Gefühl der Welt geht.

Sie möchten uns von Ihrer ungewöhnlichen oder besonderen Liebesgeschichte erzählen? Sie haben eine Trennung durchlebt und sind nie ganz über diese Beziehung hinweggekommen? Dann melden Sie sich bei uns unter (02202) 93 78 56 10 oder redaktion.rhein-berg@ksta-kr.de


Durch ihren Laden ist die Liebe zu Carolin Amerlings Beruf geworden. Sie bekommt viele ungewöhnliche Liebesgeschichten mit, die sie oft tief berühren. Auch privat spielt die Liebe eine große Rolle für sie: „Für mich bedeutet Liebe, mit meinem Mann und meinen Kindern zusammen zu sein. Und Liebe ist etwas worauf man sehr stolz sein kann, da sie nicht einfach so vom Himmel fällt.“

In ihrem Hochzeitswohnzimmer trägt sie dazu bei, dass andere Paare ihre Liebe gebührend feiern können.

Auch wenn das Geschäft mittlerweile genügend Platz bieten würde, dass mindestens zwei Bräute parallel Kleider anprobieren könnten, hat Amerling sich dagegen entschieden. „Das kommt nicht in Frage“, sagt die Bergisch Gladbacherin. Sie wolle jeder Kundin ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.

Kein Hochzeitskleid ist teurer als 1.700 Euro

Bei den über 500 Kleidern sei für jeden Geschmack etwas dabei. Das Besondere am Hochzeitswohnzimmer: Kein Kleid kostet mehr als 1.690 Euro. Das mag nach viel Geld klingen, ist für ein Hochzeitskleid aber relativ günstig. „Ich möchte, dass Kundinnen auch mit kleinem Budget etwas finden“, sagt Amerling. Deshalb biete sie am „Sale-Mittwoch“ Kleider an, die preislich zwischen 200 und 900 Euro liegen. Für dieses Geld gebe es in vielen Brautmodegeschäften keine Kleider.

Für die Inhaberin ist eines nicht verhandelbar: „Bei mir wird kein Budget überschritten!“ Oft würden Kundinnen ihr davon berichten, dass ihnen Kleider angeboten werden, die außerhalb ihres geplanten finanziellen Rahmens liegen, weil es in ihrer angegebenen Preisklasse keine Kleider gäbe. „Aber wo soll das Paar mal eben ein paar hundert Euro extra hernehmen? Die sind ja für die Location oder das Essen bereits verplant“, sagt sie. Es sei furchtbar, wenn sich eine Braut in ein Kleid verliebe, das sie sich nicht leisten könne. „Auch wenn sie nach was Ähnlichem sucht, wird sie niemals ein anders Kleid finden, das ihr so gut gefällt, wie dieses“, sagt sie.

Overatherin legt Wert auf Nachhaltigkeit

Ihre günstigen Preise kämen dadurch zustande, dass der Laden vor allem Outlet-, Kollektions-, und Second-Hand-Kleider anbietet. Es gebe schon so viele wundervolle Kleider aus Überproduktionen, oder weil sie schon einmal von einem Model auf einer Messe oder einer Braut an ihrem Hochzeitstag getragen wurden. „Da muss nicht für jede Braut immer ein neues Kleid produziert werden“, findet sie. Nachhaltigkeit sei ihr immer wichtig gewesen.

Bei ihrer Arbeit sei es sehr wichtig, dass sie gut zuhört und die Körpersprache der Kundinnen liest. Sie müsse schnell ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen, „schließlich müssen sie sich schon zehn Minuten, nachdem sie mich kennengelernt haben bis auf die Unterhose ausziehen“, sagt sie und lacht. Das richtige Kleid erkenne sie beispielsweise an dem verliebten Blick, mit dem die Bräute sich im Spiegel betrachten.

Inhaberin ist mit Mode aufgewachsen

Beim Umgang mit den Bräuten helfe ihr wahrscheinlich ihre Tätigkeit im Coaching. Bevor Amerling ihr Hochzeitswohnzimmer eröffnet hat, hatte sie sich schon in einigen anderen Bereichen ausprobiert. Sie sei mit Mode und schönen Dingen aufgewachsen, ihre Familie habe lange das Modehaus Jansen in Köln betrieben.

„Im Kleiderschrank meiner Mutter stand eine Knopfkiste mit der ich immer spielen durfte. Da ist meine Liebe zur Mode entstanden“, erzählt sie. Nach ihrem Abschluss habe sie einige Jahre in der Modebranche gearbeitet, irgendwann habe ihr das aber nicht mehr gefallen. Also habe sie Pädagogik studiert und habe Coachings in Unternehmen angeboten. Und unter anderem die Plattform „Jobcode“ entwickelt, die den Weg in den Traumjob ermöglichen soll. Nach einigen Jahren habe sie zu ihrem Mann gesagt: „Ich muss wieder mit Frauen und mit Mode arbeiten.“ Da habe sich ein Brautmodenladen angeboten.

Seit der Gründung 2022 habe sich der Laden etabliert und Amerling konnte sich bereits von 55 auf 175 Quadratmeter vergrößern.   „Ich bin unheimlich froh über die Lage in Overath“, sagt sie. Außerdem wird sie bald in der Fernsehserie „Zwischen Tüll und Tränen – Das Duell“ zu sehen sein.

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte ist die der beiden Overatherinnen Christel und Laura Wendeler. Wie die beiden sich kennengelernt haben, und wieso sie immer wieder für ihre Liebe kämpfen müssen, erfahren Sie in der nächsten Folge dieser Serie.