FotowettbewerbDie Geschichten hinter den Siegerfotos

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Gebannt verfolgten die Preisträger und ihre Begleiter die Siegerehrung. Bis zuletzt hielten Guido Wagner und Matthias Niewels den Spannungsbogen hoch.

Gebannt verfolgten die Preisträger und ihre Begleiter die Siegerehrung. Bis zuletzt hielten Guido Wagner und Matthias Niewels den Spannungsbogen hoch.

  • Die Siegerfotos des Fotowettbewerbs von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Bergischer Landeszeitung standen im Mittelpunkt.
  • Es war der Abend der Geschichten hinter den Fotos.
  • Die Siegerbilder sind noch bis 3. Dezember in einer Ausstellung zu sehen.

Rösrath – Der Abend der Siegerfotos im Fotowettbewerb von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und Bergischer Landeszeitung war auch der Abend der Geschichten hinter den prämierten Aufnahmen. Jedes Motiv hatte eine eigene Geschichte.

Weniger ist mehr

Streben und Pfeiler: In die U-Bahn-Haltestelle am Neumarkt hatte es Harald Formhals für sein Motiv gezogen, er arbeitet ganz in der Nähe. Der Kürtener setzte dabei auf Schwarz-Weiß. „Da kommen die Strukturen besser zur Geltung“, erklärte er. Bei einem Farbfoto wäre alles in einem gelblichen Ton gewesen, nicht so reizvoll für ihn.

Köln-Blick

So nah beieinander wie auf dem Foto von Dirk Hamann hat man Rösrath und Köln selten gesehen. „Zwischen Menzlingen und Lüghausen ist das Foto entstanden“, verriet er im Interview. Über die katholische Kirche hinweg wandert der Blick zum Kölner Dom und zum Colonius-Fernsehturm. Das Foto wäre auch was fürs Rathaus, meinte Bürgermeister Marcus Mombauer. Vielleicht kommt man sich ja näher.

Zum Gähnen 

Ein Pferd beim Gähnen zu sehen, kommt sehr selten vor, meinte Judith Pollmann-Schweckhorst aus Bergisch Gladbach. Der Schnappschuss, im Fotowettbewerb preisgekrönt, bietet aber noch mehr: Tochter Ada gähnt mit ihrem Lieblingspferd um die Wette, und die Mutter war mit ihrem Fotohandy zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das nennt man einen Glücksfall.

Großer Andrang

Eigentlich hatte Stefan Schumacher ein Bild ohne Wanderer machen wollen. Aber auf Deutschlands längster Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück sind die Wandersleut’ täglich in Scharen unterwegs. Keine Chance für den Fotografen. „Später wurde es noch voller auf der Hängebrücke“, berichtete er von seiner Fotoexkursion.

Spontan

Susanne Buchholz war gerade mit Tochter Marie auf dem Weg zur Untersuchung im Vinzenz-Pallotti-Hospital. Bein gebrochen, Gips, das kann passieren. Nicht eingeplant war der Fotostopp unterwegs an einem Handwerkerwagen mit Aufschrift „Gips ist geil“. „Da konnte ich nicht anders und musste anhalten.“ Und heute hängt das Foto in der Notaufnahme des Krankenhauses. Der Schnappschuss sorgte für den größten Lacher des Abends. Marie hat übrigens wieder Pech gehabt, Arm verletzt und eingeschient.

Die Ausstellung zum Wettbewerb

Die Siegerbilder des Wettbewerbs „Foto des Jahres 2019“ sind noch bis Dienstag, 3. Dezember, in der Rösrather Filiale der Kreissparkasse Köln (Hauptstraße 55-57, 51503 Rösrath) zu sehen. Im Januar wird die Ausstellung dann von Montag, 6. Januar, bis Freitag, 10. Januar, in der Regional-Filiale der Kreissparkasse Köln am Marktplatz 6 in 51688 Wipperfürth präsentiert.

Zu sehen sind die Bilder auch auf den Internetseiten dieser Zeitung. (wg)

www.ksta.de/fotowettbewerb

Urlaubsgrüße

Die Nichte war im Urlaub, und Carola Müller passte währenddessen auf die beiden Wellensittiche auf. Und jeden Tag gab es Beweisfotos, dass es den Vögeln gut gehe. Die meisten Motive seien aber langweilig gewesen, zwei Sittiche, die auf der Stange dösen. Nur eines war anders. Mit wildem Flügelschlag des blaugefiederten Sittichs, und seinem grüngefiederten Kollege, der neugierig in die Kamera schaut.

Serienfan

„Muster reizen mich“, sagt Andrea Fleißgarten zu ihrer „gemusterten“ Bilderserie. Schnappschüsse mit Karos kamen ihr immer wieder vor die Linse, alles spontan und nicht gestellt. „Kleinkariert bin ich aber nicht“, verriet sie.

Motivator

Als Freund des Handyfotos gab sich am Siegerabend auch Christian Bonnen, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Köln, zu erkennen. Er habe sein Fotohandy immer dabei, um bei einem Motiv zu reagieren.

Morbid

Es muss ja nicht immer das vermeintlich „Schöne“ sein, was gefällt. Auch das Morbide hat seinen Charme. So wie der Schiffsfriedhof auf Borkum. Der Rest eines halbverschrotteten Kahns hatte es Michael Smith angetan. „Diese Vergänglichkeit ist reizvoll“, berichtete er. Sein Tipp für gute Motive: „Ein bisschen die Augen offenhalten.“

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Plädoyer

„Bilder wird es immer geben“, betonte der stellvertretende Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeiger“, Rudolf Kreitz. „Fotos sind Momentaufnahmen, die ganz viel aussagen.“ Schnelle Informationen gebe es im Online-Auftritt der Zeitung, den Hintergrund in der gedruckten Ausgabe.

Unwetter

Dass ein Gewitter im Anzug war, ist auf der Aufnahme von Markus Jung nicht zu sehen. Aber so sei es gewesen, erinnerte sich der Preisträger an seinen Fotoausflug in die Pfälzer Weinberge. Auf einem der Wanderwege habe ihn auf einmal diese große Sonnenblume angelacht – für ihn das Motiv des Tages. Mit den Reben im Hintergrund gelang dem Bergisch Gladbacher eine spektakuläre Aufnahme, „Sommer im Gegenlicht“ von der Redaktion betitelt.

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