RösrathEndlich eine Lösung für die Tafelausgabe gefunden

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Das Tafel-Team bei Eröffnung der neuen Ausgabestelle am Ahornweg in Rösrath.

Das Tafel-Team bei Eröffnung der neuen Ausgabestelle am Ahornweg in Rösrath.

Rösrath – Für die Lebensmittelausgabe der Tafel, die seit Mitte März ruht, gibt es eine vorläufige Lösung. Nach langem Hin und Her einigten sich das Tafel-Team und die Evangelische Gemeinde, die Trägerin der Tafel ist, auf die nächsten Schritte.

Danach sollen die Tafel-Nutzer am 27. Mai wieder Lebensmittel erhalten – allerdings unter besonderen Bedingungen, die den notwendigen Infektionsschutz berücksichtigen. Die Lebensmittelausgabe an diesem Tag soll im Freien auf dem Kirchengrundstück an der Volberger Kirche erfolgen. Dort will das Tafel-Team ein Einbahnstraßen-System einrichten, um Begegnungen der Tafel-Nutzer zu vermeiden. Diese sollen fertig gepackte Tüten mit haltbaren Lebensmitteln erhalten, die in den Tafel-Räumen am Ahornweg vorbereitet wurden.

Stadt mit „Sonder-Ausgabe“ einverstanden

Inhalt sollen bereits vorhandene haltbare Lebensmittel sein sowie weitere haltbare Speisen, die aus Mitteln der Bethe-Stiftung gekauft werden. Das Konzept für die Ausgabe ist noch von der Stadt Rösrath abzusegnen.

Das Tafel-Team betrachtet das Vorgehen als „Sonder-Ausgabe“ von Lebensmitteln, die Stadt habe sich im April bereits mit einer „Sonder-Ausgabe“ pro Monat einverstanden erklärt. Bürgermeister Marcus Mombauer sagt auf Anfrage, die Stadt werde das nun anvisierte Vorgehen wohlwollend prüfen: „Die Stadt wird sich sicher nicht dagegenstellen.“ Wie es nach dem 27. Mai weitergeht, ist aber noch offen. Es könnte zumindest eine weitere „Sonder-Ausgabe“ im Juni folgen, sagt Tafel-Sprecher Gerd Wasser. Denkbar wäre außerdem, künftig an der Volberger Kirche auch zu kühlende Lebensmittel auszugeben – direkt aus Fahrzeugen mit Kühlmöglichkeit. „Das wäre möglich“, sagt Tafel-Sprecherin Dorothee Gorn.

Ehrenamtliche waren länger als acht Stunden vor Ort

Die Einigung auf die Ausgabe an der Volberger Kirche erfolgte nach längerem Tauziehen. Nach der Entscheidung, die bisherige Lebensmittelausgabe am Ahornweg seit dem 17. März aus Infektionsschutz-Gründen ruhen zu lassen, habe die Tafel unterschiedliche Konzepte erarbeitet, erklärt Gorn. Plan A war demnach, Lebensmittel im Freien am Ahornweg auszugeben: Um große Gruppen von Wartenden zu vermeiden, hätte die Ausgabe über den ganzen Tag verteilt erfolgen müssen; das verlangte die Stadt – und auch Pfarrer Armin Kopper, Vorsitzender im Presbyterium der Evangelischen Gemeinde, empfahl dieses Vorgehen.

Die Tafel hielt es aber für kaum praktikabel, da Ehrenamtler deutlich mehr als acht Stunden vor Ort sein müssten. Plan B war die Ausgabe auf dem Grundstück der Versöhnungskirche, ebenfalls mit Einbahnstraßen-System wie in Volberg. Diese Idee fand aber keine Gegenliebe beim Presbyterium: Schon vor dem Umzug der Tafel an den Ahornweg hatte sich Pfarrer Kopper gegen eine Ausgabe an der Versöhnungskirche gewandt. Konsequenz daraus sei Plan C, die Ausgabe in Volberg, sagt Gorn. „Ich bin dafür anzupacken“, erklärt sie. „Wir sind erleichtert, dass es jetzt so weit ist.“

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Wichtigster Grund für das Ruhen der Lebensmittelausgabe war, dass Tafel-Mitarbeiter im Seniorenalter vor dem Risiko von Corona-Infektionen geschützt werden sollten: An der Volberger Kirche sollen nun zusätzliche jüngere Helfer mit anpacken.

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