ForsbachRösrath rätselt über die Zukunft der Christuskirche

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Ein Motivwagen des Senats der Dörper Einigkeit beim Forsbacher Karnevalszug machte die Zukunft der Christuskirche zum Thema. Foto: Sauer

Ein Motivwagen des Senats der Dörper Einigkeit beim Forsbacher Karnevalszug machte die Zukunft der Christuskirche zum Thema.

Soll die evangelische Kirche in Rösrath-Forsbach abgerissen werden? Wir ordnen das Gerücht ein.

Für Diskussionen sorgt weiterhin die Zukunft der evangelischen Kirche in Forsbach. Durch einen Motivwagen beim Forsbacher Karnevalszug hat der Senat der Dörper Einigkeit darauf aufmerksam gemacht, dass das Presbyterium der evangelischen Gemeinde über die künftige Nutzung der Christuskirche und des benachbarten evangelischen Gemeindezentrums nachdenkt.

Auf Nachfrage dieser Zeitung hat das Presbyterium inzwischen eine Erklärung abgegeben. Diese bestätigt Überlegungen zur künftigen Nutzung der Immobilie, lässt aber wesentliche Fragen offen.

Damit steht weiter die Aussage des Senats der Dörper Einigkeit im Raum, das Presbyterium wolle „das Gelände verkaufen und die Gebäude abreißen“. In der Stellungnahme, die Finanzkirchmeisterin Vera Rilke-Haerst im Auftrag des Presbyteriums abgab, heißt es dazu, es sei dem Presbyterium wichtig, „dass die evangelische Kirche an allen vier Standorten in Rösrath präsent bleibt“ – das gelte auch für Forsbach.

Rösrath: Abriss in Forsbach weder bestätigt noch ausgeschlossen

Diese Aussage widerspricht einem Verkauf des Grundstücks, aber nicht unbedingt einem Abriss von Kirche und Gemeindezentrum. Außerdem bleibt in der Frage eines Verkaufs Interpretationsspielraum – so ließe sich eine Veräußerung der Immobilie an einen evangelischen Verband wie die Diakonie auch so verstehen, dass die evangelische Kirche in Forsbach „präsent bleibt“. Was den Abriss der Gebäude angeht, so wird er vom Presbyterium zwar nicht bestätigt, aber auch nicht ausgeschlossen.

Das Leitungsgremium der Evangelischen Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath, erklärt zum Hintergrund, die Gemeinde überprüfe zurzeit „alle Liegenschaften und Gebäude“. Sie folge damit einem Beschluss auf der Synode 2022 der Evangelischen Kirche im Rheinland, nach dem bis 2035 „alle kirchlichen Gebäude klimaneutral betrieben werden“ sollen.

Diejenigen, denen das erzählt worden ist, sind glaubhaft.
Jürgen Bachmann, Senatspräsident der Dörper Einigkeit

„In diesem Zusammenhang werden in unserer Gemeinde verschiedene Szenarien überlegt“, stellt das Presbyterium fest. Ein „Konzept für die Zukunft“ der Gemeinde sei in Arbeit, das Presbyterium werde „diese Ideen im April auf einer Gemeindeversammlung präsentieren“.

Bis dahin sind die vom Senat der Dörper Einigkeit geäußerten Befürchtungen, „der kulturelle Mittelpunkt Forsbachs“ könnte verschwinden, nicht ausgeräumt. Senatspräsident Jürgen Bachmann bleibt bei der mit dem Motivwagen öffentlich gemachten Darstellung. Es sei „durchgesickert“, dass geplant sei, „das Grundstück zu veräußern, die Kirche abzureißen und einen größeren Neubau zu erstellen“.

Im Gespräch sei eine Senioren-Wohneinrichtung. Die Quelle dieser Aussagen will Bachmann nicht nennen, er betont aber: „Diejenigen, denen das erzählt worden ist, sind glaubhaft.“ Zudem äußert Bachmann auch seine persönliche Sicht als Fachmann für Baufragen, SPD-Ratsherr und Vorsitzender im Planungsausschuss: Die Christuskirche sei „ein Wahrzeichen Forsbachs“ und müsste eigentlich unter Denkmalschutz gestellt werden. Als „Bestandteil des städtebaulichen Ganzen“ sei sie nicht wegzudenken.

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