Kein Ende abzusehenKosten für Sanierung des Rösrather Schulzentrums explodieren

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Die Baustelle des Schulzentrums in Rösrath.

Die Kosten für die Sanierung der Schule steigen immer weiter – und die Politik sieht keine andere Wahl, als zuzustimmen.

Der Schulausschuss in Rösrath hat einer weiteren Budgeterhöhung zugestimmt.

Die Kosten für Sanierung und Neugestaltung des Freiherr-vom-Stein-Schulzentrums steigen immer weiter, ein Ende ist offenbar nicht abzusehen. Jetzt sollte der Schulbauausschuss einer weiteren Budget-Erhöhung um 5,6 Millionen Euro zustimmen.

Erst vor gut vier Monaten, Ende Oktober, hatte der Ausschuss eine Kostensteigerung auf 38,5 Millionen Euro abgesegnet, doch nun wurden bereits knapp 44,1 Millionen Euro veranschlagt. Diese Kosten sind für den ersten und zweiten Bauabschnitt des Projekts geplant, weitere Bauabschnitte folgen.

Im Einzelnen entstehen die jetzt vorgesehenen Mehrkosten durch „Beschleunigungsmaßnahmen“, also durch das Vorziehen von Arbeiten aus späteren Bauabschnitten, durch bisher noch nicht eingeplante Kosten für die Außenanlagen und Schulhof, durch den Umbau der Räume für naturwissenschaftlichen Unterricht und Sanierung der Klassenräume der Gesamtschule, durch Brandschutzmaßnahmen und schließlich auch 400.000 Euro, die bei der Sanierung von Starkregenschäden anfallen und von Flut-Fördermitteln nicht abgedeckt sind.

In der Privatwirtschaft würde man mit so einer Summe vor die Tür gesetzt.
Peter Wittkop, Grüne Rösrath

Das erklärten im Ausschuss die Fachleute des Unternehmens Arndt & Partner, die das Bauprojekt für die Stadt begleiten. Wirklich unerwartet seien nur die Kosten für die Naturwissenschafts-Räume, war aus der Stadtverwaltung zu hören.

Ausschussmitglieder zeigten sich indessen wenig begeistert von den immer neuen Kostensteigerungen – und von der Information durch die Stadtverwaltung. Detaillierte schriftliche Erläuterungen wären wünschenswert, erklärte Birgitta Wasser (CDU), auch Schulausschuss-Vorsitzender Markus Heider (CDU) sah „Potenzial nach oben“ bei der schriftlichen Erläuterung der Verwaltung.

„In der Privatwirtschaft würde man mit so einer Summe vor die Tür gesetzt“, sagte Peter Wittkop (Grüne) zu der erneuten Kostensteigerung. Für die Stadtverwaltung sagte Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne), sie könne den Wunsch nach verbesserter Information „nachvollziehen“. Die nun vorgesehenen Baumaßnahmen seien aber notwendig, teilweise seien sie ohnehin geplant und würden nur vorgezogen.

Letztlich blieb den Ausschussmitgliedern nichts anderes übrig, als die Vorschläge der Verwaltung zu akzeptieren. So sagte Heider mit Blick auf die Kosten für Hochwasserschäden, die nun von der Stadt zu tragen sind, sie müssten zähneknirschend übernommen werden. Die Alternative – sich noch lange mit Baufirmen über diese Schäden zu streiten – würde das Bauprojekt weiter verzögern und sei eine deutlich schlechtere Lösung.

Auch die Schulbauausschuss-Vorsitzende Andrea Büscher (FDP) plädierte letztlich für das Absegnen der zusätzlichen Kosten: „Für mich gibt es keine Alternative.“ Der Ausschuss folgte dieser Sicht einstimmig. Welche Kosten durch die von Planungsunternehmen empfohlenen Zusatz-Gebäude im Schulzentrum entstehen, ist noch lange nicht beziffert.