Zahlreiche FrostaufbrücheKreis verschafft sich Überblick über Straßenschäden

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An der Landstraße bei Forsbach überraschen tiefe Schlaglöcher die Autofahrer.

An der Landstraße bei Forsbach überraschen tiefe Schlaglöcher die Autofahrer.

Rhein-Berg – Nach dem Winter kommen die Straßenbauer. Das ist seit Jahren so, und das Frühjahr 2018 macht auch keine Ausnahme. Obwohl der jüngste Winter nicht ganz so frostig wie manch einer seiner Vorgänger gewesen ist, leiden die bergischen Straßen unter zahlreichen Frostaufbrüchen. Wird nicht schnell gehandelt, drohen größere Schäden. Feuchtigkeit, die in den Unterbau des Belags einsickert, kann die gesamte Fahrbahn  unterhöhlen. Dann muss aufwendig saniert werden.

Einen ersten Überblick über den Zustand der  Kommunalstraßen gibt es  bereits bei der Stadt Bergisch Gladbach. „Es liegt alles im Rahmen“, teilt Martin Rölen aus der Presseabteilung nach Rücksprache mit den Straßenbauern mit. Eine Kolonne mit drei Mann sei bereits unterwegs im Stadtgebiet, um die größten Schäden zu beseitigen. Mit Heißasphalt rücke die Stadt den Löchern im Asphalt zu Leibe.

Schäden nicht so gravierend

Weil die Stadt nach dem vergangenen Winter etwa 200 Tonnen Heißasphalt aufgebracht habe, seien die neu aufgetretenen Schäden diesesmal nicht gar so gravierend. Dazu habe auch ein vergleichsweiser milder Winter beigetragen. „Zu tun gibt es aber genug für die Kolonne.“ Aufgabe der Kolonne ist es, die aufgespürten Löcher umgehend zu verschließen.  Aus den vergangenen Jahren hätten die Kollegen Erfahrung.

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Wo viele Autos sehr schnell fahren, können sich Winterlöcher naturgemäß schnell ausdehnen. Eine solche Straße ist die Verbindung zwischen Kleineichen und Forsbach in Rösrath. Sie ist ein Ausreißer nach unten bei der Straßensituation. Hier gibt es gleich mehrere „Ecken“, wo Väterchen Frost ganze Arbeit geleistet hat. Asphaltplatten sind über mehrere Quadratmeter aufgebrochen, vor allem auf der Fahrbahn Richtung Kleineichen. Bei jedem Fahrzeug, das über den Asphaltbelag rauscht, brechen Stücke heraus.

Einige kleinere Krater

Auf den Radgehweg spritzen Reste, und die Asphaltplatte hat weitere  Löcher bekommen, vergleichbar einem Zahn mit Karies. Auch an der Landstraße von Kürten-Spitze hinunter nach Bergisch Gladbach-Herrenstrunden und auf der Verkehrsachse aus Herkenrath Richtung Spitze gibt es einige kleinere Krater im Asphalt, die zu vorsichtiger und langsamer Fahrweise animieren. An den gröbsten Stellen bessert der zuständige Landesbetrieb regelmäßig die unschönen Dellen aus.

Für die Kreisstraßen im Rheinisch-Bergischen weiß Hannah Weisgerber aus der Kreisverwaltung, dass bereits rund 14 Tonnen Kalt- und 375 Tonnen Reparaturasphalt aufgebracht worden sind. „Wir haben in den vergangenen Wochen zahlreiche Kreisstraßen ausgebessert“, sagt die Sprecherin. Die neu hinzugekommenen Frostschäden hielten sich nach bisheriger Begutachtung der Straßenmeisterei in Grenzen. Die Wintersaison sei aber noch nicht vollständig beendet für den Kreis-Bauhof, trotz der warmen Witterung. Dramatische Schadensereignisse habe es auf den bergischen Straßen, für die die Kreisverwaltung zuständig ist, allerdings bislang nicht gegeben.  In den nächsten Tagen und Wochen werde  man bei den Ausbesserungsarbeiten weiter vorankommen, zeigt sich die Sprecherin optimistisch.

Was tun bei Schlaglochschäden?

Rumms, zack: Schäden an den Reifen und an der Radaufhängung sind am häufigsten, wenn der Fahrer ein Schlagloch übersieht und mit zu hohem Tempo über den Asphaltkrater fährt. Motorradfahrer und Radfahrer sind zusätzlich gefährdet: Sie können stürzen und sich gefährliche Verletzungen zuziehen.

Im Schadensfall empfiehlt der ADAC Nordrhein, zügig Beweismittel zu sichern.  Dabei sollte man sich oder andere aber nicht gefährden. Tipp der Verkehrsexperten: Das Schlagloch, die betroffene Straße und das beschädigte Fahrzeug umgehend fotografieren, die zulässige Höchstgeschwindigkeit dokumentieren sowie Namen und Anschriften von Zeugen  notieren.

Sinnvoll ist es ebenfalls, einen Vergleichsgegenstand (zum Beispiel Wasserflasche oder Taschentuchpackung) in oder an das Schlagloch zu legen , um dessen Größe und Tiefe darzustellen.  Der ADAC rät außerdem, Kfz-Versicherung und Polizei zu informieren.  Schlaglochschäden am Fahrzeug übernehme allerdings nur die Vollkaskoversicherung. Auch wenn das Auto noch fahrbereit sei, sollte eine Werkstatt aufgesucht werden.

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