Sechs Tage nach der Razzia gegen die ’Ndrangheta, der Vereinigung der kalabrischen Mafia, bei der gleichzeitig mehrere Hundert Objekte in Deutschland und im europäischen Ausland durchsucht und zahlreiche Menschen festgenommen worden waren, sind weitere Einzelheiten bekannt geworden.

Bedburger Eisdiele: Erkennungsdienstliche Untersuchung bei der Polizei

Der ’Ndrangheta wird Kokainhandel, Steuerhinterziehung und Geldwäsche vorgeworfen. Am vergangenen Mittwoch war unter anderem eine Eisdiele am Marktplatz in der Bedburger Innenstadt durchsucht worden. Die Polizei nahm den Betreiber mit und nahm erkennungsdienstliche Untersuchungen vor.

Dabei wurden unter anderem Fotos von dem Mann gemacht und Fingerabdrücke genommen. Der Mann soll auch als Geschäftsführer einer Eisdiele in Siegen fungiert haben. Dieses Eiscafé soll zuletzt als Geldwaschanlage und Unterschlupf der Mafia gedient haben, hieß es weiter. 

Datenträger und Handy von Besitzer einer Bedburger Eisdiele sichergestellt

Wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf auf Anfrage mitteilte, seien Datenträger und Mobiltelefone in Bedburg sichergestellt worden. Die Daten würden jetzt ausgelesen und ausgewertet. Der Betreiber der Eisdiele ist inzwischen wieder in Bedburg gesehen worden. Telefonisch war er am Montag nicht zu erreichen.

Die Stadt Bedburg hat die Eisdiele geschlossen, genauer gesagt eine Gewerbeuntersagung erteilt. Dafür gebe es mehrere Gründe, hieß es aus dem Rathaus. Zunächst stehe der Vorwurf der Mitgliedschaft einer kriminellen Vereinigung im Raum. Zudem gebe es Steuerrückstände, und die vorläufige Genehmigung für den Betrieb des Eiscafés sei seit dem 13. September 2022 abgelaufen.