Die Mutter der im Alter von zehn Jahren an Leukämie verstorbenen Melina nahm an einer Aktion für eine Krebsstiftung teil.
Guter ZweckBedburgerin fährt 307 Kilometer mit der Achterbahn

Die Bedburgerin Nadine Frisch (Bildmitte mit gehobenem Daumen) hat es geschafft: Sie ist für den guten Zweck 24 Stunden im Toverland Achterbahn gefahren.
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Nadine Frisch ist immer noch voller Adrenalin, und es war nicht leicht: 24 Stunden lang ist sie von Samstag auf Sonntag im Toverland Achterbahn gefahren. Bei der öffentlichkeitswirksamen Aktion für den guten Zweck in dem niederländischen Vergnügungspark sind 71.896 Euro über Spenden zusammengekommen, auch dank des Einsatzes der Bedburgerin.
„Es hat stundenlang geregnet, das hat alles noch schwieriger gemacht“, sagt Nadine Frisch, Mutter von Melina, die im vorigen Jahr im Alter von zehn Jahren an Leukämie gestorben ist. Sie habe bei der Fahrt, bei der nur kurze Pausen erlaubt waren, Regenkleidung getragen, aber auch eine Sonnenbrille, damit der Regen nicht ständig gegen die Augen prasseln konnte. Ein Regenponcho sei nach drei Stunden Fahrt gerissen.
Aufgeben war für die Bedburgerin Nadine Frisch keine Option
Die „Troy“, auf der die Herausforderung stattgefunden habe, sei eine Holzachterbahn. Da hat alles noch mal mehr geruckelt, sagt Nadine Frisch, die bis zur Flut 2021 in Gemünd gewohnt hat und nach dem Verlust des Daches über dem Kopf in Bedburg lebt. „Meine Handgelenke und meine Seiten taten weh, weil es nur hüpfend durch die Kurven ging und wir von rechts nach links geschleudert wurden. Den Bügel hatte ich deswegen extra straff gezogen, aber das hat dem Bauch nicht gutgetan.“
Aber: „Aufgeben war keine Option“, sagt Nadine Frisch. Das war aber nicht für jeden so: Von den 24 Teilnehmern, die unter knapp 2000 Bewerbern ausgesucht worden waren, saßen am Ende der 24-stündigen Achterbahnfahrt nur noch 15 in den Wagen. „Aber wir waren nachher alle zusammen auf der Bühne, weil ja alle für den guten Zweck gekämpft hatten.“ Jeder, der bis zum Ende durchgehalten hatte, hat 285 Runden und 307 Kilometer in der Achterbahn geschafft.
Die Zeit zwischen fünf und sechs Uhr am frühen Sonntagmorgen, 25. Mai, war dem Gedenken an Menschen gewidmet, die an Krebs verstorben sind. Und so konnte Nadine Frisch ihrer Tochter Melina zumindest posthum noch einen ihrer letzten Wünsche erfüllen: noch einmal Achterbahn zu fahren. Sie zog ein T-Shirt mit dem Abbild ihrer Tochter über, neben sich ein Foto von Melina auf einem laminierten DIN-A4-Blatt. „Sie war auf dem Sitz neben mir.“
Das gesammelte Geld geht laut Toverland an die Stichting Jade, eine Stiftung, die Familien mit krebskranken Kindern unbeschwerte Freizeit ermöglichen will. Ob sie eine solche Herausforderung nochmal annehmen würde? „Ja, würde ich, aber nicht mehr auf einer Holzachterbahn“, sagt Nadine Frisch.