Karnevalistische HochburgDas sind die schönsten Bilder von den Karnevalszügen in Bedburg

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Eine Hexe mit grünen Haaren wirft mit Konfetti.

Hexen, ganz lieb und nett, tauchten Kirch-Grottenherten in einen Konfetti-Regen.

Der Straßenkarneval ist in vollem Gange – auch in Bedburg. Bei den Zügen in Kirch-Grottenherten und Rath herrschte beste Stimmung.

Auch beim größten Bedburger Karnevalszug spiegelte sich das Sessionsmotto „Wer schunkelt, hält zusammen“ wider. „Wir hatten mehr Teilnehmer als vor Corona“, lautete das stolze Fazit, das Zugleiter Carsten Prömpers zog.

Neben den beiden großen Traditionscorps aus Bedburg nahmen zahlreiche Vereine und private Initiativen am Umzug teil. Und, wenn sich die Katholische Frauengemeinschaft und der Abiturjahrgang des Gymnasiums unterhakten und schunkelten, wurde der Zusammenhalt in Bedburg betont.

Der anfangs heftige Regen am Sonntag wurde zum leisen Nieseln, aber das konnte der unbändigen Freude der buntkostümierten Jecken nichts anhaben. Eindrucksvoll und bombastisch die beiden Wagen der Bedburger Narrenzunft und des Elferrates der KG Ritter „Em Ulk“.

Auch eine Gruppe Ukrainer, die vom Festkomitee eingeladen worden waren, feierte mit. Fahrzeug und Wurfmaterial spendierten die Ritter. Höhepunkt und Abschluss des Zuges war das Bedburger Dreigestirn, das kräftig bejubelt und gefeiert wurde.


Kirch-Grottenherten

Im Stadtteil Kirch-Grottenherten mit seinen gut 2000 Einwohnern, gelegen im nördlichen Teil des Kreises, geht es normalerweise ruhig und idyllisch zu. Das ändert sich immer am Rosenmontag. Dann ist in Kirch-Grottenherten alles unterwegs, was Beine oder Räder hat. Ausnahmezustand – Kirch-Grottenherten ist außer Rand und Band. Zwar ohne Rock’n’Roll, dafür aber mit erstklassiger Karnevals- und Popmusik.

Fast 900 Jecke, davon etwa 180 Kinder, verwandelten den kleinen Mühlenort dann in eine karnevalistische Hochburg. Rosenmontag ist dort im wahrsten Sinne des Wortes ein Feiertag. Die Verantwortlichen haben eigens ein Rosenmontagskomitee (Romoko) gegründet, das für einen professionellen und geordneten Ablauf sorgt. An der Spitze steht der Vorsitzende Hans-Josef Schmitz. Das Romoko trommelt schon im Vorfeld des Zuges und sammelt Spenden bei Firmen und in Haushalten, damit im Zug genug Kamelle auf die Jecken am Straßenrand regnen können.

„Mir fiere Fastelovend in Fridde!“, lautete das Motto in diesem Jahr. Und absolut friedlich lief auch alles ab. 40 Gruppen, davon 21 Großwagen, zogen pünktlich um 14 Uhr an der Margarethenstraße los. Und was sich dann in den Sträßchen und Gassen abspielte, war mehr als außergewöhnlich.

Ob Jung oder Alt, es wurde getanzt, gesungen und geschunkelt. Passend zum ländlich geprägten Ort wurden Säckchen mit Kartoffeln, Möhren oder anderem Gemüse verteilt. Der Rosenmontagszug in Kirch-Grottenherten ist schon lange kein Geheimtipp für Insider mehr. Über mehr als einen Kilometer reihten sich die Auto am Straßenrand außerhalb des Ortes auf. Aus Bonn, Neuss, Mönchengladbach und selbst aus der Karnevalshochburg Köln reisen die Jecken an. Und das nicht ohne Grund.


Rath

Rosenmontagszug in Köln, Hunderttausende am Straßenrand, Touristen aus aller Welt. Das hat was. Doch wer Karneval in familiärer Atmosphäre erleben möchte, der muss gut 30 Kilometer weiter in den Westen fahren. In Bedburg-Rath kennt nahezu jeder jeden. Und an Rosenmontag ist dort so gut wie jeder unterwegs.

Zugleiter Dirk Förster: „Bei uns machen nicht nur die Vereine, wie der Junggesellenverein oder die Karnevalsfreund Rath mit, sondern auch Elterninitiativen, die einfach Lust haben, mit ihren Kindern im Zug mitzugehen. Deshalb kann ich nie genau sagen, wie viele bei uns im Zug mitgehen. Ich schätze, diesmal sind es vielleicht 120 oder auch 150.“

Zehn Gruppen mit drei Festwagen und der Musikkapelle aus dem benachbarten Niederaußen zogen am Montag los. Sonst an der Spritze, am Rosenmontag an der Spitze, waren wie immer die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Dorf. Das Motto der Feuerwehr Rath steht sogar im Online-Lexikon Wikipedia „Wir kommen, wenn es brennt, kommen Sie, wenn wir feiern!“

Und es kamen viele bunt kostümierte und gut gelaunte Jecken nach Rath. Auch wenn der Zug bereits nach einer Stunde das Ziel erreicht hat – der Weg in den Stadtteil mit Rosengart-Museum und Kreis-Feuerwehrschule hatte sich gelohnt. Und die Tüten der Kinder waren randvoll mit Kamelle.


Kirdorf

„Von den Teilnehmerzahlen her hätten wir es uns eine Nummer größer gewünscht“, gabt Yvonne Schwies von den Karnevalsfreunden Blerichen, Kirdorf und Bedburg-West zu. Doch die vier Gruppen, die sich in den Mini-Zug einreihten, bewiesen eindrucksvoll, dass auch kleine Cliquen große Stimmung machen können. „Was haben Pflege und Party gemeinsam?“, fragten die Mitglieder des munteren Blaubären-Teams vom Senioren-Wohnheim Pro 8, um dann zu antworteten: „Ohne uns wäre es ziemlich einsam.“

Als Glücksbärchen verkleidete Menschen gehen lachend über eine Straße.

Klein war der Kirdorfer Sonntagszug – aber bunt, ausgelassen und fröhlich wie ein großer.

Wie immer mit einem Großwagen dabei waren die Bedburg-Colognes mit Bürgermeister Sascha Solbach, die allerdings auf halber Strecke nach Lipp abbogen. Besonders bunt und fröhlich kamen die Glücksbären vom Freundeskreis Langhals daher. Bei den jungen Kamellejägerinnen und –jägern hoch im Kurs standen die Festwagen der Gastgeber und des Stadtdreigestirns, die es mächtig Kamelle prasseln ließen. Und am Ende war noch lange nicht Schluss: Fast alle Kirdorfer Karnevalsjecken reihten sich noch in den großen Bedburger Zug ein.


Kirch-Kleintroisdorf

Schon lange vor Beginn des Karnevalszugs am Samstag um 14.11 Uhr hatten sich viele kostümierte Jecke an den Straßen von Kirch-Kleintroisdorf eingefunden, um sich den besten Platz zum „Kamellefang“ zu sichern. Gewappnet mit großen Taschen, warteten sie am Straßenrand und trotzten gut gelaunt dem fiesen Nieselregen. Ortsbürgermeister und Organisator Achim Renner freute sich über 200 Teilnehmer und elf Gruppen, die in wochenlanger Arbeit Kostüme geschneidert – und Wurfmaterial organisiert hatten.

Ein Mädchen ist als Clown verkleidet und lacht in die Kamera.

So sieht Feierlaune im Nieselregen aus.

Belohnt wurde die Mühe mit dem Jubel der Menschen und lautstarken Sprechchören, die immer wieder „Kamelle“ forderten. Höhepunkt im Zoch war der prächtige Wagen des Bedburger Dreigestirns mit Prinz Nelo, Bauer Andre und Jungfrau Christel. Bei der anschließenden After-Zug-Party im Bürgerzentrum wurden die drei schönsten Gruppen prämiert. Die Organisation des Zugs und der Party hatte der Verein „Karneval Aktiv“ übernommen.

Karnevalszüge in Bedburg

Samstag, 18. Februar

  • Kleintroisdorf, ab Am Anger, 14.11 Uhr

Sonntag, 19. Februar

  • Bedburg, ab Harffer Schlossallee, 14 Uhr
  • Kirdorf, ab Theodor-Heuss-Straße/Höhe Kirdorfer Hof, 12.30 Uhr

Montag, 20. Februar

  • Kirch-Grottenherten, ab Kalrather Straße, 14 Uhr
  • Rath, ab Holtroper Straße, 14 Uhr

Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Rhein-Erft-Kreis im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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