Bedburg – „365 Tage hinter Gittern“ steht auf einem Schild der Demonstranten, darunter das Bild eines Löwen im Käfig: Die Organisation „Tierrechte Rheinland“ hat mit einer Protestaktion vor dem Zirkus Constanze Busch auf die Situation von Tieren im Zirkus aufmerksam machen wollen.

Gemeinsam mit Peta und dem Aktionsbündnis „Tiere gehören nicht zum Zirkus“ setzt sich die Organisation dafür ein, dass keine Tiere in der Unterhaltungsindustrie eingesetzt werden. Die Tierschützer kritisieren vor allem, dass die Haltung nicht artgerecht sei und die Tiere zu wenig Platz hätten. Afrikanische Elefanten etwa legen im Durchschnitt zwölf Kilometer pro Tag zurück, Peta spricht sogar von 80 Kilometern.

Zirkus Busch hat keine Elefanten

In den wenige Quadratmeter großen Gehegen ist das unmöglich. Elefanten hat der Zirkus Busch keine, dafür aber sibirische Tiger. Die Raubkatzen haben in freier Wildbahn Reviere, die mehrere Hundert bis 1000 Quadratkilometer groß sind. Zwar hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Empfehlungen herausgegeben, wie Tiere im Zirkus gehalten werden sollten. Das sind zum Großteil aber nur Leitlinien, an denen sich Zirkusbetreiber orientieren können – daran halten müssen sie sich nicht.

Einen Dialog mit den Zirkusbetreibern haben die Tierschützer bisher nicht führen können. „Es ist natürlich schwierig, mit ihnen zu reden. Es geht ja schließlich um ihre Lebensgrundlage“, erklärt Baumgärtner. Dennoch setze die Organisation weiter auf Aufklärung. Ziel der Tierschützer ist es, dass der Einsatz von Tieren im Zirkus in Deutschland verboten wird. Einige Städte verbieten ihn bereits: Köln und Düsseldorf etwa vermieten keine städtischen Flächen an Zirkusbetriebe, die bestimmte Wildtierarten mit sich führen.