Abo

Haus der GenerationenMinisterin bringt 17,5 Millionen Euro für Bergheimer Entwicklung

3 min
Zu sehen ist ein Mann auf einem Trampolin, um ihn herum stehen mehrere Menschen.

Bergheim kann jetzt große Sprünge machen, so wie Bürgermeister Volker Mießeler auf dem Trampolin in der Grünen Lunge. Ministerin Ina Scharrenbach (2.v.l.) übergab einen Förderbescheid über 17,5 Millionen Euro.

Landesministerin Ina Scharrenbach überreichte den Bewilligungsbescheid. In Quadrath-Ichendorf soll ein „Haus der Generationen“ entstehen.

„Fehlt Ihnen das?“, fragte Landesbauministerin Ina Scharrenbach die anwesenden Bürger und Politiker beim Blick auf ein Foto eines Hochhauses. Die Antwort war einhellig: „Nein!“ Das Hochhaus an der Frenser Straße in Quadrath-Ichendorf, gleich am Bahnhof und unbestritten über Jahrzehnte ein Schandfleck und sozialer Brennpunkt, ist Geschichte, niedergelegt von Baggern. Und an seiner Stelle soll nun ein öffentliches Gebäude entstehen.

Die Kreisstadt Bergheim hat nicht nur hier große Pläne. Auch in der Innenstadt ist einiges im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts bereits in Arbeit und geplant. Damit die Vielzahl an Projekten, mit denen die City und auch der größte Stadtteil Quadrath-Ichendorf mit seinen rund 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern aufgewertet werden sollen, auch umsetzbar sind, braucht es Geld. Sehr viel Geld. Einen ordentlichen Batzen Geld hat nun die Ministerin bei ihrem Besuch mit nach Bergheim gebracht. Für die Weiterentwicklung von Quadrath-Ichendorf gab es einen Fördermittelbescheid über stolze 17,5 Millionen Euro aus dem Programm zur „Förderung des Strukturwandels im Rheinischen Revier“.

Bergheim: Abbruch soll Raum für Zukunft im Doppelort schaffen

Das Geld wird etwa für den Bau des Leuchtturmprojekts „Haus der Generationen“ verwendet: Auf dem Grundstück des abgebrochenen Hochhauses an der Frenser Straße soll ein vielfach nutzbares öffentliches Gebäude entstehen. Vorgesehen sind unter anderem ein Jugendzentrum, ein Veranstaltungssaal mit Lehrküche, ein Reparaturcafé, ein kleiner Gastronomiebereich sowie Beratungs-, Vereins- und Ausstellungsräume.

„Die Kreisstadt Bergheim zeigt, wie moderner Stadtumbau gelingt“, sagte Ministerin Scharrenbach. „Wo einst eine Problemimmobilie das Ortsbild prägte, entsteht mit dem neuen ‚Haus der Generationen‘ ein starkes Zeichen für den Wandel.“ Das Gebäude werde ein Ort für Begegnung, Austausch und Gemeinschaft. „So wird das Miteinander im Stadtteil nachhaltig gestärkt.“

Zu sehen ist ein brachliegendes Grundstück hinter einem Bauzaun.

Einst stand hier ein Hochhaus neben dem alten Bahnhofsgebäude in Quadrath-Ichendorf, bald soll an dieser Stelle ein Haus der Generationen entstehen. Vom Land gab es nun eine große Summe Geld für das Projekt.

Für Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) ist die Übergabe des Fördermittelbescheids ein Beweis dafür, „dass unser langer Atem und die enge Zusammenarbeit mit vielen Partnern Früchte getragen haben“. Quadrath-Ichendorf werde dauerhaft davon profitieren. „Ich bin sicher, dass dieses Gebäude für viele Jahre ein Ort des Miteinanders und ein starkes Symbol für den Wandel in Quadrath-Ichendorf sein wird.“ Die Fertigstellung des Gesamtvorhabens sei für Ende 2029 geplant.

Beim Besuch der Ministerin stand auch die offizielle Eröffnung der Grünen Lunge am Amtsgericht in der Bergheimer Innenstadt auf dem Programm. Mießeler und Scharrenbach gaben den Mehrgenerationenpark, der ebenfalls im Zug der Stadtentwicklung entstanden ist, für die Öffentlichkeit frei. Bei einem bunten Rahmenprogramm mit Nikolaus und Live-Musik, mit heißen Getränken und Führungen konnten die Besucherinnen und Besucher die neuen Elemente in der Grünen Lunge kennenlernen.

Seit März ist die Grünanlage umgebaut worden mit dem Ziel, Natur, Bewegung, Barrierefreiheit und Umwelterziehung in einem neuen Stadtraum für viele Generationen zu verbinden. Dazu gehören barrierearme Wege, naturnahe Rückzugsorte, Fitnessgeräte, ein Holzpodest und Spielgeräte. Ein Grünes Klassenzimmer, Waldlabore und Lernstationen sollen den Park zu einem Bildungsort machen.

Die Vandalismusschäden, die erst vor kurzer Zeit unter anderem mit Bauschaum in der Grünen Lunge angerichtet worden waren, spielten beim Besuch der Ministerin keine Rolle, sie waren beseitigt worden. Bereits in der nächsten Woche ist Ina Scharrenbach schon wieder im Rhein-Erft-Kreis mit einem prall gefüllten Geschenkesack unterwegs: In Kerpen wird sie einen Bewilligungsbescheid über 28 Millionen Euro für das InnoQuartier Rhein-Erft (vorher „Haus der Bildung“) überreichen.