Mit einem Großaufgebot haben Polizei und das Ordnungsamt am Montag 528 Fahrgäste am Busbahnhof Bergheim überprüft. 33 waren ohne Ticket unterwegs – also rund sechs Prozent. Dies teilte eine Sprecherin der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) gestern mit. Sie müssen nun ein „erhöhtes Beförderungsentgelt“ von 60 Euro zahlen. Wer zum wiederholten Male beim Schwarzfahren erwischt wird, muss zudem mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Die Ticketkontrollen waren nicht der Hauptgrund für den Einsatz. Eigentlicher Anlass war der Anstieg der Gewalt gegen Busfahrer – und das damit verbundene Unsicherheitsgefühl der Fahrgäste. „Die Fahrer sind beunruhigt“, sagte REVG-Geschäftsführer Walter Reinarz auf Anfrage dieser Redaktion.

Und nicht nur die – es hätten auch Mitarbeiter des mit den Kontrollen beauftragten privaten Sicherheitsdienstes gekündigt. „Es vergeht keine Woche, in der ich nicht von Übergriffen auf unser Personal erfahre“, hatte Reinarz bereits Anfang Juli in Gespräch mit dieser Redaktion gesagt.

Für Aufsehen hatten zwei Fälle gesorgt: In der ersten Juliwoche hatte in Bergheim ein 25-Jähriger auf einen Busfahrer (59) eingeprügelt. Vorausgegangen war ein Streit wegen des Tickets. Der Fahrer erlitt Verletzungen am Kopf, Hals, Oberkörper und im Gesicht. Ende April hatten drei Unbekannte auf einen Fahrkarten-Kontrolleur (36) eingeschlagen und -gestochen – ebenfalls in Bergheim. Daher hatten REVG und die Ordnungsbehörden den Busbahnhof in der Kreisstadt bewusst ins Zentrum des Großeinsatzes gestellt.

Den Einsatz begleiteten neben Reinarz auch Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler und Landrat Frank Rock – er ist auch oberster Polizeichef im Rhein-Erft-Kreis – sowie der REVG-Aufsichtsratsvorsitzende Gregor Golland (alle CDU).