Ersatz geplantBergheimer Spielplatz muss einem Baugebiet weichen

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Hinter einem Klettergerüst ist eine Baustelle mit Bagger und Bauzaun.

Der Spielplatz an der Schulstraße in Bergheim wird aufgegeben, weil die Fläche bebaut werden soll.

Die Bagger stehen schon auf dem Nachbargrundstück: Der Spielplatz an der Schulstraße in Bergheim soll in Kürze geschlossen werden.

Ab Donnerstag, 8. Februar, kann die Spiel- und Freizeitfläche nicht mehr genutzt werden, teilt die Stadtverwaltung mit. Grund sind die Bautätigkeiten in dem Gebiet. Weil der Bebauungsplan „Nördliche Heerstraße“ umgesetzt werde, stünden Schließung, Auflösung und Rückbau der 1000 Quadratmeter großen Spielfläche an.

„Die Schließung wurde in Abstimmung mit Investor und Bauträger im Sinne der Kinder möglichst lange hinausgezögert“, sagt Christina Conen-Gemmel, Sprecherin der Stadtverwaltung. „Nun wird jedoch die Umsetzung der hier geplanten Bauvorhaben beginnen. Der Spielplatz kann daher nicht mehr betrieben werden.“

Neuer Spielplatz wird doppelt so groß

Ersatz für den Wegfall der Spielfläche ist geplant, ebenso soll es für den Mehrbedarf im Neubaugebiet weitere Spielfläche geben, allerdings gibt es keinen nahtlosen Übergang. In dem Neubaugebiet soll eine rund 2000 Quadratmeter große Spiel- und Freizeitfläche entstehen.

„Die Planungen hierzu werden beginnen, sobald die ersten Zuzüge erfolgt sind und somit das in Bergheim bei Neugestaltungen von Spielflächen obligatorische Bürgerbeteiligungsverfahren auch unter Einbeziehung der neuen Anwohnerinnen und Anwohner durchgeführt werden kann“, sagt Christina Conen-Gemmel.

Unmittelbar auf der anderen Seite der Heerstraße wächst derzeit das Neubaugebiet Nördliche Heerstraße. Auf Vorschlag von Ortsbürgermeister Christian Karaschinski wurden für die Straßen in dem Baugebiet Namen aus dem deutschen Widerstand gegen das Naziregime gewählt.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg steht dabei für den militärischen Widerstandskreis, Helmut James Graf von Moltke für den Adelsbereich. Für weitere Benennungen von Straßen in dem Viertel könnten dann Namen aus dem sozialdemokratischen und dem gewerkschaftlichen Umfeld sowie der evangelischen und katholischen Kirche infrage kommen.

Bisher gibt es im Bergheimer Stadtgebiet noch keine Namensnennung im öffentlichen Raum, die an den deutschen Widerstand gegen das Naziregime erinnert – mit einer Ausnahme: Die Realschule am Chaunyring in Bergheim ist nach den Geschwistern Scholl benannt. Hans und Sophie Scholl waren Mitglieder der „Weißen Rose“, einer im wesentlichen studentischen Münchener Gruppe, die während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war. Beide Geschwister wurden von den Nationalsozialisten hingerichtet.

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