Keine AnfrageBergheimer Kiesgrube wird nicht in Richtung Heppendorf erweitert

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Die Kiesgrube bei Ahe.

  • Die Kiesgrube bei Ahe sorgte in den vergangenen Monaten für viel Zündstoff in Bergheim und Elsdorf.
  • Gerüchte wurden laut, dass das Unternehmen Maaßen die Grube in Richtung Elsdorf-Heppendorf ausweiten wolle.
  • Firmeninhaber Marc Maaßen widersprach dem nun.

Bergheim/Elsdorf – Das Unternehmen Maaßen will seine Kiesgrube an der Kreisstraße 19 zwischen Ahe und Thorr nicht über die Straße hinweg in Richtung Elsdorf-Heppendorf ausweiten. Firmeninhaber Marc Maaßen teilte mit, seine Kiesgrube solle sich, wenn überhaupt, nur auf der Bergheimer Seite der Straße ausdehnen.

Jenseits der K 19 hat die Bezirksregierung im Zuge der Regionalplanung ein etwa 96 Hektar großes Feld als Fläche für „Auskiesung“ vorgesehen. In einem neueren Plan ist die etwa ein Drittel so große Reservefläche bereits aus der Planung genommen worden.

Keine Ambitionen

Unternehmer Maaßen hält fest, er habe für jene Fläche nie Ambitionen gehabt. Er hat im Frühjahr eine zwei Hektar große Grube eingerichtet neben der bestehenden, die zurzeit verfüllt wird. In den nächsten rund zehn Jahren will er sich in zwei weiteren Abschnitten bis an die K 22 vorarbeiten. Für die noch weitere Zukunft hat er ein Areal weiter nördlich angemeldet. „Ob das jemals kommt, kann ich aber noch nicht sagen. Auch der Grunderwerb ist noch offen“, sagt Marc Maaßen.

„Bei allen noch nicht genehmigten Flächen handelt es sich um Suchraumflächen. Entschieden ist da noch gar nichts“, sagt Markscheider Heinz-Dieter Schmitz von der Dortmunder Firma Terra Consulting, die das Kiesunternehmen Maaßen berät. Maaßen sagte, er habe gehört, dass ein Mitbewerber Interesse an der Fläche südlich der K 19 habe. Die Kreisverwaltung teilte jedoch auf Nachfrage mit, dass es keine Voranfrage gebe für das Areal.

Fahrten zur Autobahn

Maaßen begegnete den Befürchtungen starker Verkehrsbelastung, die aus den Anrainerdörfern vermehrt zu hören sind, mit dem Hinweis, dass große Teile der Fahrten zur nahen Autobahn führten. „Wir liefern viel Kies nach Köln, zum Bau der Leverkusener Brücke und auch zum Hafen, von wo der Kies nach Holland verschifft wird.“

Hier hakt die Kritik des Bergheimer CDU-Politikers Hermann-Josef Falterbaum ein. „Wir werden die Interessen der Bürger vertreten, nicht die der Kiesunternehmen, die ja nicht nur unsere Region versorgen“, betont er. Den Unternehmern „glaube ich kein Wort. Wir werden das genau beobachten“, sagt er. Wenn der Weg durch die Dörfer kürzer sei, werde er auch genutzt, fürchtet er. Die Politik werde „gut im Auge behalten“, dass die Areale „ordentlich rekultiviert“ würden.

Entwurf liegt noch bei der Bezirksregierung

Gegen die Kiesgruben bei Ahe – nicht Maaßens kleine, aber die „enorm großen, die die Landschaft zerklüften“ (Falterbaum) – wollen Stadt und Politik in Abstimmung mit den Ortsbürgermeistern bei der Bezirksregierung weiter angehen, wie bei der bei Widdendorf, die geplant war, aber ad acta gelegt ist.

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„Wir wollen nicht nur Verhinderungspolitik machen, aber wir müssen schon mitreden dürfen“, pocht Falterbaum auf Gehör bei der Erstellung des Regionalplans für die Kiesgruben. Der Entwurf dieses Plans liegt noch bis Montag, 9. November, bei der Bezirksregierung offen. Bürger können Einwände und Anregungen dazu vorbringen. Die beteiligten Städte und auch der Rhein-Erft-Kreis wollen bis dahin in Stellungnahmen ihre Bedenken gegen die Planflächen vorbringen und die Vorbelastung durch den Tagebau geltend machen.

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