Neue Räume bezogenHospiz in Bergheim ist nun sichtbarer geworden

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Foto sind Sophie Rosenberger, Helena Gerl und Maria Riederer zu sehen. Sie besetzen die Geschäftsstelle des Hospizes Bedburg/Bergheim/Elsdorf in den neuen Räumen an der Zeissstraße in Bergheim.

Sophie Rosenberger, Helena Gerl und Maria Riederer (v.l.) besetzen die Geschäftsstelle des Hospizes Bedburg/Bergheim/Elsdorf in den neuen Räumen an der Zeissstraße in Bergheim.

Der Verein muss nicht mehr improvisieren. Das neue Domizil liegt im Erdgeschoss auf rund 80 Quadratmetern, inklusive eines großen Gruppenraums.

Bisher war der Sitz des Hospizes Bedburg/Bergheim/Elsdorf eher versteckt, wenn auch unfreiwillig. Im Verwaltungstrakt des Krankenhauses in Bergheim fristete der Verein ein eher unscheinbares Dasein, zudem auf beengtem Raum. „Für Gruppentreffen, Gesprächskreise oder andere Anlässe mussten wir immer ins Anton-Heinen-Haus ausweichen“, sagt Hospiz-Koordinatorin Maria Riederer.

Seit kurzem aber ist der Verein an der Zeissstraße 6 am Lazarus-Heim in Bergheim angesiedelt. Erdgeschoss, große und helle Räume auf rund 80 Quadratmetern, inklusive eines großen Gruppenraums. „Wir können hier ganz anders arbeiten“, sagt Koordinatorin Sophie Rosenberger.

Viele Angehörige denken, eine Sterbebegleitung eines Schwerstkranken ist zu Hause doch gar nicht möglich.
Sophie Rosenberger

Und Arbeit gibt es genug. Der Verein stellt zwar kein stationäres Hospiz, wie der Name nahelegen mag, aber er leistet ehrenamtliche Unterstützung für Schwerkranke und deren Angehörige in vielfältiger Form. Die Ehrenamtler begleiten Menschen bis zum Tod – zu Hause, im Seniorenheim oder im Krankenhaus.

Ziel des Vereins und seiner zahlreichen Ehrenamtler: dem oder der Kranken ein würdevolles Sterben in der Umgebung ermöglichen, die er oder sie sich wünscht. „Viele, vor allem Angehörige, denken erst einmal, eine Sterbebegleitung eines Schwerstkranken ist doch zu Hause gar nicht möglich“, sagt Sophie Rosenberger.

Am Anfang einer Sterbebegleitung steht immer das Beratungsgespräch

Oft gehe es um die Fragen, wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit oder Angst zu lindern sind. Aber würden die Koordinatorinnen aufzeigen, wie viel und welche Unterstützung es gibt, würden sich doch viele Menschen für einen Tod zu Hause entscheiden.

Am Anfang einer Sterbebegleitung stehe immer das Beratungsgespräch mit einer der beiden Koordinatorinnen. „Dabei versuchen wir auch schon herauszufinden, welcher von unseren ehrenamtlichen Sterbebegleitern am besten zu einer Familie passt“, sagt Maria Riederer. 50 bis 60 Menschen würden vom Hospiz im Jahr begleitet.

Das Hospiz arbeite eng mit ambulanten Palliativpflegediensten, Sozialstationen, Seniorenheimen, Ärzten und therapeutischen Diensten zusammen, betonen die beiden Koordinatorinnen. Und sollte die ambulante Unterstützung zu Hause nicht ausreichen, informiere man Kranke und Angehörige über stationäre Hospize in der Umgebung.

Vieles an Vereinstätigkeit läuft auf Ehrenamtsbasis

Der im Jahr 1995 gegründete Verein, der in Bedburg, Bergheim und Elsdorf aktiv ist und rund 200 Mitglieder hat, bietet Gesprächsreihen, Trauerseminare, Einzeltrauerbegleitung und einmal im Monat ein Trauercafé, er informiert zu Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten oder ähnlichen Themen. Und: Er bietet einen Trauerchat für Jugendliche, der von Christine Rüschenschmidt koordiniert wird und in dem im Wechsel 13 junge Erwachsene zum schriftlichen Gespräch bereit stehen.

Vieles an Vereinstätigkeit läuft auf Ehrenamtsbasis, einen Teil der Sterbebegleitung übernehmen Krankenkassen, und auch Stiftungen und andere unterstützen die Arbeit, etwa die Aktion „wir helfen“, der Unterstützungsverein des Kölner Stadt-Anzeiger für Kinder und Jugendliche, der sich regelmäßig an der Finanzierung des Trauerchats beteiligt.

Rundschau abonnieren