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Abschluss mit PartyfeelingDas sind die Filme beim Open-Air-Kinofestival in Brühl

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Zu sehen sind der vollbesetzte Innenhof und die große Kino-Leinwand.

Beim diesjährigen Zoom-Open-Air-Kino im Innenhof des Brühler Rathauses warten auf die Cineasten neun Filmnächte. 

Am Donnerstag, 7. August, startet das 39. vom Zoom-Kino ausgerichtete Festival im stimmungsvollen Brühler Rathaus-Innenhof.

In den vergangenen Jahrzehnten haben die Macher des Zoom-Kinos eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Während nicht wenige Lichtspielhäuser um ihre Existenz bangen, verzeichnet der Betreiberverein in Brühl ungebrochen erfreuliche Zahlen. Um rund elf Prozent sei der Besucherzuspruch binnen Jahresfrist im ersten Halbjahr gewachsen, sagt Vorstandsmitglied Hans-Jörg Blondiau.

Auch das zweite Halbjahr geht man voller Zuversicht an. Kein Wunder, mit der Open-Air-Spielzeit steht ein traditionsreiches Highlight bevor. Zum 39. Mal steigt das Festival, das Jahr für Jahr rund 3500 Menschen zu den stimmungsvollen Vorstellungen in den Rathaus-Innenhof an der Uhlstraße lockt und anschließend beseelt in die Sommernacht entlässt.

Brühl: Eintrittskarten gibt es ausschließlich am Kino

Veränderungen geht man daher mit Bedacht an. Den Kartenvorverkauf werde man durch organisatorische Veränderungen ein wenig beschleunigen, sagt Blondiau, weiterhin gebe es die Tickets zum Preis von zehn Euro zu den neun Vorstellungen aber nur direkt im Kino an der Uhlstraße 3. „Für viele gehört es dazu, sich gemeinsam in die Schlange einzureihen“, blickt der Brühler auf den Vorverkauf am Freitag, 25. Juli, 18 bis 21 Uhr, für Zoom-Mitglieder sowie für jedermann am Samstag, 26. Juli, und Samstag, 2. August, 10 bis 12 Uhr.

„Wenn Vorstellungen nicht ausgebucht sind, gibt es eine Abendkasse, außerdem verkaufen wir an allen Abenden mit Vorstellungen verbliebene Tickets“, erklärt Benedikt Poßberg, der ebenfalls im Zoom-Vorstand engagiert ist. Von der Auswahl der Filme ist man überzeugt. „Wir versuchen, mit einer guten Bandbreite unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen“, sagt Blondiau.

Zum Auftakt am Donnerstag, 7. August, setzt man auf Bewährtes: „Die leisen und die großen Töne” sei der Film, der im bisherigen Jahresverlauf beim Brühler Publikum indoor „mit Abstand am besten angekommen“ sei, so Poßberg. Regisseur Emmanuel Courcol erzählt die Geschichte zweier Männer, die Brüder werden, und erst dadurch die Welt verstehen.

Tags darauf läuft ein Streifen mit Bezug zur Brühler Geschichte. „Leonora im Morgenlicht“, der gerade in Deutschland angelaufen ist, porträtiert mit Leonora Carrington eine namhafte Künstlerin und eine der Liebesaffären des Brühler Künstlers Max Ernst. „Das muss ja in Brühl funktionieren“, meint Blondiau. Vergleichbares gilt auch für die Komödie „Die Barbaren – Willkommen in der Bretagne“, die am Samstag, 9. August, beste französische Unterhaltung und laut Poßberg auch eine ernsthafte Note auf die Leinwand bringt.

Zu sehen sind Hans-Jörg Blondiau (l.) und Benedikt Poßberg.

Hans-Jörg Blondiau (l.) und Benedikt Poßberg aus dem Vorstand des Brühler Zoom-Kinos freuen sich auf die Open Air-Spielzeit.

Das zweite Festival-Wochenende beginnt am Donnerstag, 14. August, mit „Goodbye Julia“, einem Film aus dem Sudan, der eine fesselnde Geschichte vor dem Hintergrund der Spaltung des Landes erzählt. Zum Filmgespräch kommt der deutsche Koproduzent Michael Henrichs, um über die abenteuerlichen Produktionsbedingungen zu berichten.

Am Freitag, 15. August, läuft mit „Der Phönizische Meisterstreich“ einer der Arthaus-Hits des Jahres. Die Spionage-Komödie dreht sich um eine angespannte Vater-Tochter-Beziehung im Familienunternehmen. Zum Abschluss des zweiten Wochenendes folgt am Samstag, 16. August, der „Der Salzpfad“, eine Verfilmung des Bestsellers von Raynor Winn. Die Veranstalter sprechen von einem „sensibel inszenierten Debüt von Marianne Elliott, einer Literaturadaption mit Tiefgang, Naturpoesie und cineastischer Würde“. „Zu sehen sind tolle Bilder der englischen Landschaft, die einfach auf eine große Leinwand gehören“, findet Poßberg.

Wir hoffen, dass die Leute im Dress de 70er-Jahre kommen
Hans-Jörg Blondiau aus dem Vorstand des Zoom-Kinos

„Fritz Litzmann, mein Vater und ich“ heißt der Dokumentarfilm, der laut Zoom-Kino am Donnerstag, 21. August, zu einer „spannenden und hoch unterhaltsamen Reise durch viele Jahrzehnte deutscher Kabarett- und Kulturgeschichte“ einlädt. Neben Rainer Pause kommen weitere Humoristengrößen zu Wort: Helge Schneider, Jürgen Becker, Georg Schramm, Norbert Alich, Carolin Kebekus und Bastian Pastewka.

„Und dazu ist der Film ein sehr persönliches Porträt zweier faszinierender und vielschichtiger Biografien, das in jeder Sekunde mitreißt und berührt“, so Blondiau, der vor einem Wiedersehen steht. Zu Gast sind Regisseur Aljoscha Pause und Kabarettist und Vater Rainer Pause. Letzterer trat einst beim von Blondiau organisierten Werkstadt-Festival in Brühl auf.

Abschluss mit Souvláki-Spieße und Karaoke-Wettbewerb

Ein hochgelobter Animationsfilm ist mit „Memorien einer Schnecke“ am Freitag, 22. August, zu sehen, ehe es am Tag darauf zum heiteren Abschluss des Festivals kommt: Bevor beim Film „Mamma Mia!“ schöne griechische Landschaften zu sehen und die besten Abba-Hits zu hören sein werden, dürfen die Besucher bei einem Karaokewettbewerb selbst zum Mikro greifen. „Wir hoffen, dass die Leute im Dress de 70er-Jahre kommen“, so Blondiau, der ankündigt, dass es passend zum Film Souvláki-Spieße vom Grill geben wird.

Einlass am letzten Abend ist um 19 Uhr, an allen anderen Abenden um 20 Uhr. Außerdem gibt es jeden Abend einen anderen, eigens auf den Hauptfilm abgestimmten Kurzfilm im Vorprogramm zu sehen.