Ausgezeichnet wurden eine Autismus-Selbsthilfegruppe sowie die Inklusionscoaches der DLRG für ihr Engagement in der Schwimmausbildung.
Doppelte AuszeichnungDas sind die Gewinner des Inklusionspreises in Brühl

Zur Verleihung des Inklusionspreises kamen Gewinner und Verantwortliche in den Kapitelsaal des Brühler Rathauses.
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Der vom Inklusionsbeirat in Zusammenarbeit mit dem Verein „Brühl inklusiv“ ausgelobte und mit 1000 Euro dotierte Inklusionspreis fand gleich zwei Sieger: Ausgezeichnet wurden eine Autismus-Selbsthilfegruppe sowie die Inklusionscoaches der DLRG für ihr Engagement in der Schwimmausbildung.
Beide Projekte ermöglichten auf vorbildliche Weise durch ehrenamtliches Engagement und nachhaltige Strategien, Teilhabe für Menschen mit Handicap. Das machten die Verantwortlichen um den Vorsitzenden des Beirats, Ralf Bauer, deutlich. Die Auswahl sei aber nicht leicht gewesen. Denn auch die übrigen acht Bewerber hatten offenbar interessante Projekte vorgestellt.
Selbsthilfegruppe schafft Plattform für Austausch
Die Autismus-Selbsthilfegruppe, initiiert und geleitet von Magdalena Pryydun, schafft vor allem eine Plattform zum Austausch. Auch Geschwisterkinder werden miteinbezogen. Die Gruppe sei seit rund zehn Jahren eine Konstante im Rhein-Erft-Kreis, hieß es. Das Preisgeld soll für einen gemeinsamen Ausflug auf einen Bauernhof mit Therapietieren genutzt werden. Das passt. Die Arbeit mit Therapietieren ist ohnehin Teil der Arbeit in der Selbsthilfegruppe.
Die Inklusionscoaches der DLRG für die Schwimmausbildung, Kerstin und Stefan Peusmann, haben sich vor einem Jahr als solche ausbilden lassen und leiten seitdem ehrenamtlich einen Anfänger-Schwimmkurs für Kinder mit Behinderungen. Wenn nötig, wird eine Eins-zu-Eins-Betreuung gewährleistet.
Die Kinder lernen so in ihrem eigenen Tempo, bis sie so gut schwimmen können, dass die Teilnahme an einem Regel-Kurs möglich ist. Dadurch wird das Erlernen des sicheren Schwimmens, eine wichtige Kernkompetenz, erreicht.
Der ursprünglich einmalig aufgelegte Preis wird möglicherweise in zwei Jahren wiederholt. „Nach dem Preis ist vor dem Preis“, so Bauer. Alle Initiatoren inklusiver Projekte seien also aufgerufen, am Ball zu bleiben und vielleicht eine nächste Chance wahrzunehmen. Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) betonte die Wichtigkeit des Themas Inklusion. Es gehe darum, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können, um Gleichberechtigung und darum, Barrieren abzubauen, damit jeder Mensch die gleichen Chancen hat und sich aktiv einbringen könne.