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Umzug nach KölnGeteiltes Echo auf Schließung der privaten Hochschule in Brühl

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Der Eingangsbereich der privaten Hochschule CBS in Brühl ist im Dunkeln erleuchtet.

Die private Hochschule CBS verlässt Brühl im kommenden Jahr. 

Die Nachricht vom Abschied der Cologne Business School (CBS) löst in Politik und Verwaltung Bedauern aus. Die CDU sieht Brühl sogar in einer Abwärtsspirale.

Die private Hochschule hatte am Montag (9. Januar) angekündigt, Brühl im Verlauf des Jahres 2024 zu verlassen, um den bisherigen Kölner Standort mit dem Brühler an einem Sitz in Köln-Rodenkirchen zusammenzuführen. In Brühl, wo die CBS vor Jahresfrist die 2001 gegründete EU FH übernommen hatte, sind rund 800 Studierende betroffen.

Grünen-Fraktionschefin kann den Schritt nachvollziehen

Grünen-Fraktionschefin Simone Holderried sagt, die Entscheidung sei bedauerlich für die Stadt. „Ich hätte gerne weiterhin eine zweite Hochschule neben der Bundeshochschule in Brühl gesehen. Aus Sicht der CBS ist der Schritt, aus zwei Standorten einen zu machen, aber sicherlich nachvollziehbar.“

Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) am Fenster seines Büros

Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) bedauert den „Verlust einer wichtigen Einrichtung für Brühl“.

Das sieht der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Weitz ähnlich. „Es handelt sich um eine private Hochschule, die für sich eine unternehmerische Entscheidung getroffen hat. Ich werte das nicht als Votum gegen Brühl“, sagt der Sozialdemokrat. Zumal es auch keine Möglichkeit gegeben habe, die Hochschulführung umzustimmen. „Mir ist jedenfalls keine Anfrage der Hochschule nach anderen Immobilien oder Vergleichbarem in Brühl bekannt.“

FDP in Sorge um den Anspruch Brühls, Bildungszentrum der Region zu sein

Der Grünen-Vorsitzende Robert Saß bestätigt diese Einschätzung: „Die Stadt Brühl und die Politik hatten keine Einwirkungsmöglichkeiten.“ Saß sieht im bevorstehenden Abschied von Hochschule und der Renault Deutschlandzentrale – auch dieses Unternehmen zieht es nach Köln – keinen besorgniserregenden Trend. „Die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien ist groß. Brühl ist für Unternehmen nach wie vor sehr attraktiv.“

FDP-Fraktionsvorsitzender Jochem Pitz erklärt hingegen, angesichts des Abschieds der CBS und der gescheiterten Erweiterung der ortsansässigen Bundeshochschule verliere Brühl endgültig den Anspruch, Bildungszentrum der Region zu sein.

Gespräche wegen der Nachnutzung der Gebäude haben begonnen

Sein Pendant von der CDU, Holger Köllejan, sieht die Stadt gar in einer „Abwärtsspirale“. „Das ist der nächste Rückschlag. Aus dem Satz "Brühl ist Wirtschafts- und Hochschulstandort“, können wir Hochschule bald getrost herausstreichen“, sagt Köllejan.

Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) sagt: „Ich bedaure, dass wir durch den Eigentümerwechsel diese wichtige Einrichtung für Brühl verlieren. Bezüglich der künftigen Nutzung der Gebäude führen wir mit den Eigentümern der Immobilien intensive Gespräche.“

Die CBS nutzt derzeit Gebäuden an der Kaiserstraße und an der Comesstraße.