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„Jeder Jeck es anders“Schülerin aus Brühl schmiedet Karnevalsorden selbst und gewinnt Preis

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Schülerin Linda Paffenholz und Ulrike Ulmann, Besitzerin der Goldschmiede in Brühl, stehen vor dem Geschäft.

Linda Paffenholz (links) fertigte ihren Orden in der Goldschmiede von Ulrike Ullmann (rechts) an.

Linda Paffenholz geht noch zur Schule. Dennoch hat sie mit ihrem selbst geschmiedeten Orden den Sonderpreis des Wettbewerbs „Fest in Gold“ gewonnen.

„Wenn einem die Arbeit Spaß macht, ist Zeit eigentlich egal“, sagt Linda Paffenholz auf die Frage, ob die Arbeit an ihrem Karnevalsorden schwierig gewesen sei. Die 17-Jährige hat mit ihrem selbst geschmiedeten Orden „Jeder Jeck es anders“ den Sonderpreis des Wettbewerbs „Fest in Gold“ für Junggoldschmiede gewonnen. Mit ihrem Orden hat sie das diesjährige Karnevalsmotto „Ov krüzz oder quer“ wörtlich genommen und ihn der queeren Szene gewidmet.

Für diese stehen die Edelsteinketten mit Steinen aus aller Welt in Regenbogenfarben, auf denen der Kölner Dom in der Mitte und um ihn herum alle Kontinente angebracht sind. „Damit alle Wege nach Köln führen“, sagt die Schülerin.

Während eines Schulpraktikums hat sie den Orden fertiggestellt

Die Ketten hängen an einer Schnur aus Rochenleder, die das Thema Nachhaltigkeit aufgreift. Die Rochen werden in Asien gegessen und der Rest komplett verarbeitet. „Das finde ich ganz sympathisch“, sagt Ulrike Ullmann, die Inhaberin der Goldschmiede an der Schloßstraße 7.

Bei ihr hatte Paffenholz zuerst ein Schulpraktikum gemacht. Dann kam Ullmann die Idee, dass ihre Praktikantin bei dem Wettbewerb mitmachen könnte, und so machte sie noch ein Praktikum in den Sommerferien. „Dann habe ich noch einmal ein Schulpraktikum gemacht, um den Orden fertig zu stellen“, sagt Paffenholz und lacht. Nach den Praktika sei sie auch ab und zu an den Wochenenden gekommen, um an dem Schmuckstück zu arbeiten.

Alle eingereichten Orden sind in der Hauptstelle der Kreissparkasse zu sehn

„Ich habe mich schon immer für diesen Bereich interessiert. Ich wollte das Praktikum erst bei einem Uhrmacher machen, aber der hat mir dann kurzfristig abgesagt“, erzählt sie. Dann sei sie auf die Goldschmiede gestoßen und habe einfach mal gefragt. Das fand Ulrike Ullmann sehr sympathisch, E-Mails seien ihr zu unpersönlich. „Da merkt man dann auch direkt, ob die Chemie stimmt“.

Und anscheinend stimmt sie, denn Linda Paffenholz würde gerne nach ihrem Schulabschluss im nächsten Jahr ihre Ausbildung bei Ullmann machen. „In meiner Ausbildung habe ich auch schon beim Wettbewerb mitgemacht“, erzählt Ullmann. Sie findet gut, dass man durch das Schmieden der Orden direkt viele Arbeitsmethoden lerne.

Den Wettbewerb zur Förderung des Goldschmiede-Handwerks gibt es schon seit mehr als 70 Jahren. Alle eingereichten Orden dieses Jahres sind noch bis zum 3. Februar in der Hauptstelle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt ausgestellt.

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