Neubau am Finanzamt?Die Stadt Brühl will mehr Parkraum schaffen

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In Brühl-Vochem könnte eine größere Park-and-Ride-Anlage entstehen, hinter dem Finanzamt an der Kölnstraße ein Parkhaus gebaut werden.

In Brühl-Vochem könnte eine größere Park-and-Ride-Anlage entstehen, hinter dem Finanzamt an der Kölnstraße ein Parkhaus gebaut werden.

Brühl – Zusätzliche Parkplätze müssen her. Da sind sich Verwaltung und Politik einig. Insbesondere in der Nähe von Stadtbahnhaltestellen und den beiden Bahnhöfen soll etwas geschehen. Dann, so das Kalkül, werde die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs attraktiver und etwas für die Entlastung von Straßen und Umwelt getan.

So soll der Bau eines Parkhauses in Bahnhofsnähe geprüft werden. Größere Park-and-Ride-Anlagen könnten in Schwadorf und Vochem entstehen. Am weitesten gediehen ist die Idee, ein Parkhaus für bis zu 200 Wagen hinter dem Finanzamt an der Kölnstraße zu errichten. Dort gibt es hinter den Parkplätzen des Discounters Lidl und des Finanzamts bisher eine Schotterfläche in städtischen Besitz, die zum Parken genutzt wird. „Die Entfernung zum DB-Bahnhof am Schloss ist überschaubar“, so der Technische Beigeordnete Gerd Schiffer. Tatsächlich gibt es einen Fußweg hinüber zur Schildgesstraße. Über die Post- und Comesstraße gelangt man dann zum Bahnhof. Vielleicht sei sogar der gemeinsame Bau eines Parkhauses auf der städtischen und der angrenzenden vom Finanzamt genutzten Fläche möglich, so Schiffer.

In Brühl-Vochem könnte eine größere Park-and-Ride-Anlage entstehen, hinter dem Finanzamt an der Kölnstraße ein Parkhaus gebaut werden.

In Brühl-Vochem könnte eine größere Park-and-Ride-Anlage entstehen, hinter dem Finanzamt an der Kölnstraße ein Parkhaus gebaut werden.

Die CDU um Sprecher Peter Kirf sichert dem Vorhaben volle Unterstützung zu. SPD-Fraktionschef Michael Weitz will zunächst die Auswirkungen überprüfen lassen. „Sicher ist aber, dass wir die Leute zum Umstieg auf die Bahn bewegen wollen. Dafür braucht es in Bahnhofsnähe Parkplätze“, sagt er. Johannes Bortlisz-Dickhoff, Fraktionschef der Grünen, hält ein Parkhaus am Finanzamt für sinnvoll. „Wichtiger ist es aber, die Fahrt zur Bahn mit dem Bus oder Rad attraktiver zu machen“, sagt er.

Vorteile für Stromer

Zur Förderung rein elektrisch betriebener Autos will die Verwaltung Stromern auf allen bewirtschafteten Parkplätzen bis zu vier Stunden kostenfreies Parken anbieten. Es soll lediglich eine Parkscheibenpflicht gelten. Da diese Fahrzeuge durch ein so genanntes E-Kennzeichen leicht auszumachen seien, halte sich der Kontrollaufwand im Rahmen.

Harry Hupp von der Fraktion Linke/Piraten unterstützt die Idee. Er sieht darin einen Weg, den Klimaschutz voranzutreiben. (wok)

All diese Überlegungen gehören zur Überprüfung des Parkraumkonzepts. Grundsätzlich hätten sich die bisherigen Regelungen für die Innenstadt bewährt, so die Verwaltung. Rund um die Straße In der Maar und die Stephanstraße seien aber Veränderungen nötig. Die Anwohner beschweren sich über fehlende Parkplätze. Auch weil viele Pendler ihre Autos dort abstellen, um dann in die Bahn umzusteigen. In dem Gebiet im Brühler Süden gibt es laut Verwaltung außerdem mehr angemeldete Pkw als private und öffentliche Stellplätze. Die Ideen, Abhilfe zu schaffen, reichen von der Einrichtung von Bewohnerparkzonen, über das Aufstellen von Parkscheinautomaten bis zu Parkscheibenregelungen, die lediglich die Parkdauer begrenzen.

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Gegen eine Ausweitung der kostenpflichtigen Parkplätze sprach sich jüngst FDP-Fraktionschef Jochem Pitz aus. Christdemokrat Kirf gibt zu bedenken, dass die Ausweisung weiterer Anwohnerparkzonen auch Nachteile mit sich bringe. Da jeder Haushalt nur einen Bewohnerparkausweis beantragen könne, hätten Besucher des Viertels und Besitzer von Zweitwagen das Nachsehen. Man solle sich genau anhören, was die Bürger wollen“, so Kirf. Zudem müsse man auch den Pendlern Alternativen zum Parken anbieten.

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