Tag der offenen TürBrühler Schachclub feiert 100-jähriges Bestehen

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Spaß hatten auch die großen Gäste, die teils ganz zufällig des Weges kamen und sich spontan auf eine Partie einließen.

Spaß hatten auch die großen Gäste, die teils ganz zufällig des Weges kamen und sich spontan auf eine Partie einließen.

  • Die Regeln seien auf der ganzen Welt die gleichen.
  • Der Brühler Schachclub lädt alle Interessierten unverbindlich zu Spieleabenden ein.
  • Trotz der Corona-Pandemie hatte der Verein auf den Marktplatz zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Brühl – „Noch gewinnt Papa immer“, sagte der neunjährige Ibrahim Muolhen. Frustriert sei er deswegen aber überhaupt nicht. Sein Vater bringe ihm ja auch immer viel bei, und beim Schach lerne man richtig gut nachdenken. Das komme ihm auch in der Schule zugute.

Am Samstagmittag saßen Ibrahim und sein Vater an den Tischen des Brühler Schachclubs auf dem Marktplatz. Trotz der Corona-Pandemie hatte der Verein dorthin zum Tag der offenen Tür eingeladen. Gefeiert wurde das 100-jährige Bestehen des Clubs. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen sich ganz spontan zu einer Partie hier zusammenfinden und wie viele unseren Club immer noch nicht kennen“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende, Martin Deichmann.

Ausführliche Festschrift

Eine große Rede gab es zum Jubiläum zwar nicht, wohl aber eine dicke Festschrift, die unter der Redaktion von Hermann Büdenbender entstanden ist. Viele Autoren haben daran mitgearbeitet. Auch die Entstehungsgeschichte des Clubs ist darin nachzulesen. Den Grundstein legten 13 Mitarbeiter von Rheinbraun. Am 25. April 1920 hoben sie den Club in der ehemaligen Gaststätte „Mauerin“ (heute Schützenhof) aus der Taufe. Auch Grußworte des Bürgermeisters sind in der Chronik zu lesen und des Vereinsvorsitzenden Friedhelm Heuser, der unter anderem erklärt, dass die Kontinuität in der Vereinsarbeit mit dazu beigetragen habe, dass der Brühler Schachclub zu den mitgliederstärksten in NRW gehört. „Aktuell haben wir mehr als 132 Mitglieder, darunter sind auch sehr viele Jugendliche“, sagte Heuser. Doch auch viele Nichtmitglieder schauten sich am Samstag die Partien an.

„Dieses Bild erinnert mich sehr an meine Heimat Syrien“, merkte Ibrahims Vater an. Dort habe ihm sein Vater vor vielen Jahren das Strategiespiel beigebracht, oft habe er so wie in Brühl früher in Syrien mit Freunden auf der Straße Schach gespielt. Sichtlich viel Spaß hatte aber auch Heinz Esser (58) aus Hürth-Berrenrath, der mit den Riesenschachfiguren eine Partie gegen den Brühler Kai Irrlitz (26) spielte. „Schach matt“, sagte er lachend nach einem klugen Schachzug seines jüngeren Gegenübers. „Schach kann man aber auch gegen einen Zehnjährigen verlieren.“

Regelmäßig Spieleabende

Genau das fasziniere ihn an diesem Spiel. Die Regeln seien auf der ganzen Welt die gleichen. „Schach kann man generationen- und nationenübergreifend spielen“, erklärte er. Das Spiel fördere die Konzentration und den Geist. „Denn man muss mitunter ganz schön nachdenken.“ „Und keine Partie ist wie die andere“, erklärte Irrlitz. Er könne deswegen bei jedem Spiel noch etwas dazulernen. Das bestätigte auch Esser, der im Schachclub in Berrenrath aktiv ist. Ärgerlich findet er nur, wenn man eine Partie vorschnell für Remis erklärt.

Der Brühler Schachclub lädt alle Interessierten unverbindlich zu Spieleabenden ein. Die Treffen finden dienstags ab 17 Uhr und freitags ab 18 Uhr im Keller des Karl-Schiller-Berufskollegs, Bonnstraße 200, statt.

www.bsc1920.de

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