WarnstreikViele Pendler aus Brühl und Region zeigen Verständnis für die Lokführer

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Das Bild zeigt die Unterführung des Bahnhofs in Brühl.

Trotz Warnstreik fuhren einige Regionalzüge den Bahnhof in Brühl an.

Einige Regionalzüge fahren trotz des Streiks der GDL-Lokführer Bahnhöfe in der Region an, so auch in Brühl.

 „Laut der App fährt gleich mein Zug“, sagte Susanne Spiegels - eilte die Treppen am Brühler Bahnsteig hinauf – und tatsächlich, gerade in diesem Moment fuhr ihre Regionalbahn am Bahnsteig vor. So viel Glück hatte  am Donnerstagmorgen nicht jeder, der auf die Bahn angewiesen war.

Viele Züge fielen wegen des Lokführerstreiks der GDL aus. Einige Regionalzüge fuhren aber dennoch, sodass das große Chaos ausblieb. Auch Johanna Baldes war froh, als gegen 8 Uhr ihre Regionalbahn am Bundesbahnhof in Brühl stoppte. „Ich muss von Köln, dann weiter nach Düsseldorf“, erklärte sie. Aber auch in Köln erwarte sie keine Probleme. Laut ihrer App fahre ihr Zug nämlich.

Viele Pendler waren vorbereitet

Die meisten Bahnreisenden schienen bestens vorbereitet. Wie schon bei den letzten Streiks der Lokführer und Bahnmitarbeiter hatten sich wohl wieder einige Pendler einen freien Tag genommen, arbeiteten im Homeoffice oder sind mit dem Auto zur Arbeit gefahren.

Die allermeisten auf den Warnstreik angesprochenen Bahnreisenden zeigten großes Verständnis für die Situation der Lokführer, obwohl sie teils auch direkt vom Streik betroffen waren. „So ein Streik ist natürlich auch nervig“, meinte zum Beispiel eine junge Frau. Eine Studentin seufzte: „Streiks sind immer einfach nur ätzend“.

Trotzdem waren die Anmerkungen der Bahnfahrenden am Donnerstag fast durchweg auch positiven: „Es ist wichtig und richtig, dass die Lokführer so ein Signal für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn setzen, sie leiden auch unter dem ganzen System“, merkte zum Beispiel Julia Sprügel (38) an. Die Menschen bräuchten die Bahn und die Bahn bräuchte schließlich zufriedene Mitarbeitende und ein funktionierendes System. 

Das war auch das Zeichen für eine 18-jährige Studentin von der Wartebank auf dem Bahnsteig aufzustehen. Sie musste mit der Regionalbahn nach Wuppertal. „Ich studiere dort und fahre deswegen täglich mit dem Zug“. Bedauerlich findet sie, dass wegen des Streiks auch Vorlesungen ausfielen. Aber ihr Seminar finde statt, obwohl nicht alle Studierenden die Möglichkeit hätten, trotz des Streiks anzureisen. „Der Regionalverkehr ist ja insgesamt von dem Warnstreik betroffen“, sagte sie. Aber sie könne auch die Zugführer verstehen.

Doch ein Warnstreik hatte für manch einen auch positive Aspekte: „Viele Parkplätze waren am Donnerstag noch frei“, freute sich eine ältere Frau über freier Parklücken auf dem Schlossparkplatz in Brühl. Zugführer Pasquale Amcito sprach von einer „schönen und völlig stressfreien Fahrt“. Es seien viel weniger Menschen als sonst auf den Bahnsteigen. „Und ich bin heute so pünktlich, dass ich in einigen Bahnhöfen sogar noch Wartezeiten habe“, verriet er.

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