Wege in die Brühler City untersuchtFußverkehr-Check soll Problemstellen beseitigen

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Das Drängelgitter vor der Gleisunterquerung an der Wilhelmstraße könnte nach Einschätzung der Experten entfernt werden. 

Das Drängelgitter vor der Gleisunterquerung an der Wilhelmstraße könnte nach Einschätzung der Experten entfernt werden. 

Brühl – Der Fußweg in die Innenstadt kann sehr leicht sein – oder an einigen Stellen sehr beschwerlich. „Das ist letztlich häufig eine Frage der Perspektive“, erklärte Robin Nahry, der als Mitarbeiter der Stadtverwaltung das Thema Mobilität im Blick hat.

Daher habe ein zentrales Anliegen bei der Teilnahme am „Fußverkehr-Check 2021“ darin bestanden, die Perspektive anderer Verkehrsteilnehmer kennenzulernen, zu schauen, welche Probleme, Gefahren und Anforderungen für unterschiedliche Menschen bei ihren Wegen durch die Innenstadt relevant sind. „Eine Mutter mit Kinderwagen oder Senioren mit Gehhilfen erleben eine Strecke anders als Jugendliche“, sagt er.

Zwei Ortsbegehungen

Nach verwaltungsinterner Vorbereitung und einführendem Workshop luden Experten des Planungsbüros Via und der Stadtverwaltung Bürgerinnen und Bürger im Oktober zur Teilnahme an zwei Ortsbegehungen ein. „Es waren exemplarische Routen in die City“, erklärt Henning Korte, der Leiter der Abteilung ÖPNV, Mobilität und Verkehr im Brühler Rathaus.

An vielen Stellen habe man Passagen unter die Lupe genommen, die die Fußgänger als verbesserungswürdig erachten. Die Beobachtungen wurden anschließend analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die nun beim Abschlussworkshop in der Aula des Max-Ernst-Gymnasiums im Blickpunkt standen.

Bordsteinkanten als Hindernis

So wurde etwa der Tunnel unter den Bahngleisen an der Wilhelmstraße betrachtet. Bemängelt wurde die unzureichende Beleuchtung, parkende Autos vor den Zugängen und das Drängelgitter an der Westseite. Letzteres war einst aufgestellt worden, um Mofafahrer an der Durchfahrt zu hindern. Heute steht es lediglich Fußgängern und Radlern im Weg. Empfohlen wird daher die Demontage. An anderen Stellen ging es um steile Bordsteinkanten, Büsche, die die Sicht beeinträchtigen, fehlende Zebrastreifen und Sitzgelegenheiten. „Was wir für diese Routen erarbeitet haben, hat häufig Vorbildcharakter für vergleichbare Stellen“, sagt Korte.

Die Lösung der Probleme ist indes nicht immer einfach. Während Straßengrün schnell gestutzt werden kann, muss man mit dem Aufbringen neuer Fahrbahnmarkierungen zumeist bis zum Frühjahr warten. Und nicht überall können die Mitarbeiter der Stadt Querungshilfen verbreitern, denn an vielen Hauptverkehrsstraßen haben Kreis und Land das Sagen. „Der Prozess ist aber angestoßen und einige Verbesserungen für Fußgänger wurden auf den Weg gebracht“, sagt Robin Nahry, es habe sich damit gelohnt, dass Brühl als Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW neben elf weiteren Kommunen an dem Landesverkehrsministerium geförderten Projekt teilgenommen habe. Eine detaillierte Darstellung der Erkenntnisse für die Öffentlichkeit wird laut Verwaltung noch erfolgen.

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