250.000 Euro NachschlagElsdorfer Stadion-Sanierung wird teurer

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Die Sanierung des Stadions wird teurer als veranschlagt. Zurzeit wird der Kunstrasen verlegt.

  • Die Sanierung des Sportstadions in Elsdorf wird teurer als erwartet. Der Stadtrat genehmigte Mehrkosten in Höhe von einer viertel Millionen.
  • Damit setzte sich der Stadtrat über die Stimmen der Grünen und der Fraktion Stimme für Elsdorf hinweg.
  • Trotz entschiedener Kritik an der Entscheidung, verteidigt auch Bürgermeister Andreas Heller die Mehrkosten.

Elsdorf-Angelsdorf – Die Sanierung des Sportstadions am Freibad wird teurer als erwartet. Der Stadtrat genehmigte gegen die Stimmen der Fraktion Stimme für Elsdorf und der Grünen Mehrkosten in Höhe von 250.000 Euro. Bislang waren 1,8 Millionen Euro im Stadthaushalt für das Bauprojekt veranschlagt.

Als Begründung für den Preisanstieg führte die Verwaltung die derzeitige Hochkonjunktur im Baugewerbe an. Zudem habe auf Veranlassung des Kampfmittelräumdienstes deutlich mehr Erdreich abgetragen werden müssen. Auch seien unter der Tribüne und unter der äußeren Umzäunung „überdurchschnittlich große Mengen armierte Betonfundamente“ vorgefunden worden, wie die Verwaltung anführt.

Kritik zurückgewiesen

„Trotz mehrerer Probebohrungen mussten sieben Zentimeter mehr Oberboden abgetragen werden“, erläuterte Fachbereichsleiterin Susanne Dettlaff. In Summe seien das mehr als 500 Kubikmeter Erdreich gewesen. Die Abtragung sei erforderlich geworden, damit der Kampfmittelräumdienst seine Prospektionen habe vornehmen können. Die Sprengkörpersuche hatte den Bau im Sommer für einige Wochen zum Erliegen gebracht. Nach damaliger Auskunft der Verwaltung habe das Unternehmen keinen früheren Termin frei gehabt.

Jürgen Schiffer (Stimme für Elsdorf) äußerte den „Eindruck, dass das Projekt aus dem Ruder läuft“. Er erneuerte seine Bedenken gegen das Projekt und den im Sommer europaweit in die Kritik geratenen Kunstrasen. Auch kritisierte er, dass eine angekündigte Begründung des Planungsbüros zu der Kostensteigerung von der Verwaltung nicht vorgelegt wurde und witterte „Hinterzimmerpolitik“. Die Stadt nannte als Grund für das Zurückhalten der Planer-Expertise den Datenschutz.

Auch die Grünen meldeten Kritik an. „Kostensteigerungen sind typisch, wenn die öffentliche Hand plant. Das ist traurig“, sagte Michael Broich. Harald Könen (SPD) unterstützte zähneknirschend und „verärgert über die Inkompetenz der Verwaltung“ die zusätzliche Finanzspritze. „Wer A sagt muss auch B sagen. Die Gesamtschule wartet als tragende Säule auf die Anlage“. Schade sei, dass bei der Planung eine weitere Tartanbahn zum Preis von 28.000 Euro „nicht bezahlbar“ gewesen sei, jetzt aber eine viertel Million Euro nachgelegt werden müsse.

Unvorhersehbare Umstände

Die Verwaltung wies die Kritiken zurück, verwies auf unvorhersehbare Umstände und allgemeine Kostensteigerung. „Der Markt ist überhitzt“, stellte Kämmerer Hubert Portz dar. Daher sind 40.000 Euro als „Puffer“ für Unvorhergesehenes Bestandteil des Nachtrags. „Gegen Kostensteigerung im Baugewerbe ist niemand sicher“, verteidigte auch Bürgermeister Andreas Heller die Mehrkosten.

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„Die Belag-Diskussion können wir nicht mehr hören“, sagte CDU-Fraktionschef Gerhard Jakoby. Die Kunstraseneinstreuung sei in der Planung von Kunststoffgranulat auf Sand und Kork abgeändert worden. „Das hat die Verwaltung gut gemacht“, lobte er.

„Das ist schon ein hoher Betrag“, befand Uwe Müller (FDP), der mit CDU und SPD zur Mehrheit für die Billigung des Preisaufschlag beitrug. Zurzeit wird der Kunstrasen verlegt. Ab Anfang Dezember sei der Fußballplatz bespielbar, teilte die Verwaltung mit. Allein für den Einbau der Tartan-Laufbahn benötige man drei Wochen ohne Regen. Das könne sich bis zum Frühjahr hinziehen, sagte Stadtsprecher Robert Wassenberg.

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