Der Elsdorfer Kay Löffler ist zum wiederholten Mal auf dem Jakobsweg gepilgert und hat ein Buch darüber geschrieben.
PilgerwegEin Elsdorfer auf der „Straße der Silberhaarigen“ in Spanien

Der Elsdorfer Kay Löffler ist zum wiederholten Mal nach Santiago de Compostela gewandert und hat darüber ein Buch geschrieben.
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Alle Wege führen nach Rom, heißt ein Sprichwort, aber nach Santiago de Compostela im Norden Spaniens führen ebenfalls zahlreiche Pfade. Kay Löffler aus Elsdorf ist schon einige der Jakobswege gegangen, Pilgerpfade, die es schon seit Jahrhunderten gibt und die vor allem früher der Befreiung von Sünden dienten, heute aber eher der Selbstfindung. Löffler hat Santiago schon fünfmal erreicht. Tausend Kilometer können es dann bei einer Wanderung schon mal werden.
Über seine jüngste Wanderung vom Süden Spaniens in den Norden hat Löffler, der früher für das Bergheimer Ordnungsamt in der Kreisstadt nach dem Rechten gesehen hat, ein Buch geschrieben. „Straße der Silberhaarigen“ heißt das knapp 200 Seiten starke Werk, das auch einige Farbfotos enthält.
Elsdorf: Das Buch über die Wanderung war gar nicht geplant
Bei der Wanderung war das Buch gar nicht geplant. „Ich wollte nur via Facebook meine Familie und meine Freunde über meine Wanderung informieren, und nach und nach wurde da mehr draus“, sagt Löffler. Sechs Jahre lang sei er zuvor literarisch untätig gewesen. „Jeden Abend lag ich in diesen Schlafsälen oder, seltener, Hotelzimmern und während rundum geschnarcht wurde, schrieb ich am Handy an die 200 Seiten.“
Zunächst habe er über den Jakobsweg Via de la Plata, den längsten, ruhigsten, unbekanntesten spanischen Jakobsweg geschrieben, berichtet Löffler, der zuletzt mit dem Rad vom Kölner Dom zum Schwarzen Meer gefahren ist. „Dann schlich sich nach und nach mein Lebensweg in diese täglichen Facebook-Eintragungen hinein. Es begann eine Art öffentlicher Seelenstriptease und viele begangen, mir zu folgen.“
Videoclips hätten einige hundert Zugriffe gehabt, manche Leser hätten um ein Buch gebeten. „Eine Anfrage erreichte mich sogar aus Südamerika.“ Und so habe er die Texte im Herbst zur „Straße der Silberhaarigen“ zusammengefügt. Herausgekommen ist ein Werk, das unterhaltsam, lehrreich und mit geübter schriftstellerischer Hand geschrieben ist – der 67-jährige Löffler ist unter anderem Autor des Buchs „Das Dorf der Wolkenmacher“.
In seinem Reisebericht erklärt Löffler auch, wie es zu dem Titel gekommen ist: „Vía de la Plata bedeutet wörtlich aus dem Spanischen übersetzt Silberstraße. So wird dieser Weg erstmals 1504 schriftlich in einem Brief von Christoph Kolumbus an seinen Sohn genannt. Heute wird aber oft vermutet, dass das Wort Plata aus der maurischen Bezeichnung Bal'latta abgeleitet wurde, was mit ‚breiter gepflasterter Weg‘ übersetzt werden kann.“
Wiederholungstäter auf dem Jakobsweg nach Santiago
Tatsächlich sei er überrascht gewesen über die Anzahl der Rentner auf diesem Weg, selbst Pilger weit über 70 und Anfang 80 habe er getroffen. „Alt und grauhaarig – wenn sie denn Haare haben. Und fast alle waren Wiederholungstäter, sind also bereits viele Jakobsweg gegangen“, sagt Löffler. „Silberstraße“ sei daher viel zutreffender für diesen Camino, wie die Pilgerstraßen nach Santiago genannt werden. „Und ‚Straße der Glatzköpfe‘ hätte sich nicht so poetisch angehört wie ‚Straße der Silberhaarigen‘.“
Kay Löffler ist eines der Mitglieder des Autorenkreises Rhein-Erft (ARE), die am Donnerstag, 27. November, gemeinsam mit der Katholischen Öffentlichen Bücherei Sinnersdorf das 40-jährige Bestehen des ARE feiern. Unter dem Motto „Vierzig Zeilen aus vier Jahrzehnten“ lesen die Autoren ab 19 Uhr im Pfarrsaal St. Hubertus, Kölner Straße 74-76, in Pulheim-Sinnersdorf. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Bücherei wird gebeten.
Das Buch „Straße der Silberhaarigen“ ist als Book on Demand (BoD) erschienen und kostet 11,99 Euro. Erhältlich ist es im Buchhandel und in Online-Shops. Als E-Book kostet es derzeit 1,49 Euro.

