Emily ist erst 7Mann sammelt Spenden für die letzten Wochen seiner todkranken Nichte

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Auf dem Foto ist das krebskranke Mädchen Emily zu sehen.

Emily kämpft bereits seit drei Jahren gegen den Krebs.

Die letzten Wochen oder Monate des Mädchens sollen so schön wie möglich sein. Ihr Onkel Georg Scholl lässt dafür nichts unversucht.

Emily ist erst sieben Jahre alt und kämpft bereits seit drei Jahren gegen den Krebs. Inzwischen ist klar, dass sie diesen Kampf verlieren wird. Das kleine Mädchen aus Jackerath (Kreis Düren) hat nicht mehr viel Zeit. Einige Wochen, wenige Monate. Ihr Onkel Georg Scholl, der in Elsdorf im Rhein-Erft-Kreis wohnt, hat daher eine Spendenaktion für Emily „Emy“ ins Leben gerufen.

„Wir wollen ihr so viele schöne Erlebnisse schenken wie möglich“, erklärt er im Gespräch mit EXPRESS.de. Jeder von Emilys letzten Tagen solle etwas Besonderes sein.

Emily drei Jahre lang fast nur im Krankenhaus

Wie sehr die Zeit drängt, sei der Familie am 15. Mai 2024 bewusst gemacht worden. „Es kam die Info, dass wir uns drauf vorbereiten sollen, wenn Emy noch was erleben möchte, sollten wir das innerhalb der nächsten zwei Monate machen“, erzählt Georg Scholl. Der Onkel kämpft mit den Tränen. „Wie sagt man einem Kind, dass es nur noch ein paar Wochen zu leben hat?“, sagt er leise.

Wie sagt man einem Kind, dass es nur noch ein paar Wochen zu leben hat?
Georg Scholl

Nach drei Jahren, in denen Emily fast nur im Krankenhaus gewesen sei, tapfer und stark gekämpft und nie ihren Mut und ihre Lebensfreude verloren habe, sei die Diagnose gekommen, dass die Ärzte nichts mehr machen können. Georg Scholl: „Der Tumor hat wieder gestreut. Es war ein Riesenschock für uns alle, als sie palliativ nach Hause geschickt wurde.“

Die Leidensgeschichte des kleinen Mädchens begann 2021. „Meine Nichte hatte plötzlich Beschwerden in den Beinen“, erklärt Georg Scholl. Im Krankenhaus sei dies zunächst als Wachstumsschmerzen abgetan worden. Scholl: „Meine Schwester blieb aber hartnäckig, sodass es zu weiteren Untersuchungen kam.“

Emily ist auf dem Arm ihres Onkels Georg Scholz.

Emily mit ihrem Onkel Georg Scholz. Der Elsdorfer hat eine Spendensammlung organisiert. Das Foto ist kürzlich beim Epochenfest im Brückenkopf-Park in Jülich entstanden.

Im Juni sei bei Emily dann die Diagnose „Neuroblastom Stadium 4“ gestellt worden, erklärt der Onkel auf der Spendenseite bei GoFundMe. Der Tumor saß auf der Niere und hatte bereits gestreut.

Eltern sollten sich schon von kranker Emily verabschieden

Für Emily begann ein Behandlungs-Marathon, darunter Chemotherapie, Stammzelltransplantation mit ihren eigenen Stammzellen, Bestrahlung und Antikörpertherapie in Kombination mit Chemo. Alles ohne Erfolg. Eine Therapie führt bei ihr zu so starken Nebenwirkungen, dass sie auf die Intensivstation verlegt werden musste.

Ihr Onkel: „Schon da sah es so aus, dass sie es nicht schaffen würde. Die Eltern sollen sich schon darauf vorbereiten, sich zu verabschieden.“ Aber Emily, die ein großer Fan von Pietro Lombardi ist und dessen Song „Kämpferherz“ liebt, kämpfte und schlug dem Tod tatsächlich noch mal ein Schnippchen. Das war Ende 2023.

Das Foto zeigt Emily in ihrem Krankenzimmer. Sie isst einen Schokopudding.

Emilys Zuhause ist seit Jahren das Krankenhaus.

Doch für das so tapfere Mädchen, das drei Jahre lang fast nur im Krankenhaus war, dort Weihnachten verbrachte, Fahrradfahren lernte und vieles nicht erleben durfte, was für andere Kinder ganz normal ist, gibt es kein Happy End.

Familie hat bereits knapp 35.000 Euro für kranke Emily gesammelt

„Der Tumor sitzt jetzt auch auf den Knochen. Noch können wir mit Emy Sachen unternehmen, aber bald wird sie nicht mehr gehen können“, sagt ihr Onkel. Er hofft nun über GoFundMe, wo unter anderem auch für die Frau und die Tochter des im Phantasialand verunglückten Mitarbeiters gesammelt wurde, auf Spenden.

Denn da Emilys Eltern in den vergangenen Jahren täglich im Krankenhaus waren und ihrer Tochter zur Seite standen, die monatlichen Kosten dennoch weiterliefen, sieht es bei ihnen finanziell nicht gut aus.

Emilys Onkel Georg Scholl hat als Spendenziel 20.000 Euro angegeben, am Freitag waren bereits 35.000 Euro erreicht. Große Herzenswünsche habe seine Nichte nicht, erklärt er. „Wenn man etwas nicht kennt, sehnt man sich auch nicht danach.“ So sei sie noch nie in den Urlaub geflogen oder nur im Schwimmbad gewesen.

Wie Emilys letzte Wochen auf Erden auch aussehen werden – für ihn und die ganze Familie ist es wichtig, dass diese Zeit so schön wie möglich ist. Georg Scholl sagt: „Wir sind jetzt schon von der Anteilnahme überwältigt.“

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