Bei Dieter Kirchenbauers „Erft-Serenade #3“ im Elsdorfer Forum Terra Nova verpackten Musiker Heimatgefühl in Lieder.
Erft-SerenadeMusikalisch einmal durch das Rheinische Revier

Lena Wolf trug ihren ELC-Sieger-Song „Just Jumping“ vor.
Copyright: Bernd Woidtke
Heimat – ein schillernder Begriff. Dieter Kirchenbauer arbeitet seit Jahren daran, ihn mit musikalischem Leben zu füllen. Aus dem Schwarzwald stammend lebt er seit 21 Jahren im Rhein-Erft-Kreis, hat dort viele Freunde, vor allem Musikerinnen und Musiker in der Region.
Einige von ihnen hat er eingeladen zur „Erft-Serenade #3“ in einer Location, die selbst schon Heimatgefühle vermittelt: dem Forum Terra Nova am Rande des Hambacher Tagebaus. Von einer Hymne für den Rhein-Erft-Kreis war immer wieder die Rede. Es entwickelte sich ein formidabler Wettbewerb. Norbert Conrads aus Bedburg-Königshoven bot sich als erster an, sein Beitrag „Uns Morje“ handelt von Heimatliebe. Mit seiner tremolostarken Stimme sang er sich in die Herzen der 300 Zuschauer.
Elsdorf: Auf der Suche nach einer Hymne für das Erftland
Kirchenbauer selbst hatte eine originelle Idee: „Route 61“ heißt der Mundart-Song, den Rudi Rüttgers performte, natürlich dachte jeder an den Kultsong „Route 66“, hier changierte das Arrangement zwischen den Rolling Stones und Marius Müller-Westernhagen, mit ein bisschen Mundharmonika à la Dylan und Bläsern like Blood Sweat an Tears. Eine anrührende Polka von Matthias Lammet, „Erftland, meine Heimat“ steht natürlich ganz oben auf der Hymnen-Favoritenliste, gesungen von Wolfgang Esser.
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Die Bergheimer Lokalmatadorin Angela Lentzen ist nicht nur eine famose Sängerin und Performerin, ihre eigenen philosophischen Texte gehen ans Herz: In „Große Worte“ illuminiert sie Heimatgefühle mit unvergesslichen Zeilen wie „Zusammenhalt zeigt sich, mein Kind, erst im Sturm und nicht im Wind.“
Eine Ode an die Kirchenglocken von St. Lambertus in Bedburg brachten Christine Ladda und Dieter Kirchenbauer: „Bells of St. Lambertus“ – die Glocken sollten zu Munition im Krieg eingeschmolzen werden. Armando Campana, Süditaliener, wohnt in Bergheim, er hat ein Lied über seine zweite Heimat geschrieben: „Borgo Mio“ – mein Dorf.
Ganz alleine mit ihrer Gitarre stand die Siegerin des Erftkreis-Lied-Contests (ELC), Lena Wolf, auf der Bühne: „Just Jumping“ heißt ihr Song, sie trat für Bedburg an und leistete ihren anrührenden Beitrag zum Heimatgefühl. Formidable Musik lieferten auch das Streichorchester „Maison Noir“ und „The Band“. Der Elsdorfer Bürgermeister Andreas Heller hatte allen Grund, sich bei Dieter Kirchenbauer und der Elsdorfer Kulturabteilung, zu bedanken, dass man seit Jahren mit vielen Kulturveranstaltungen dazu beiträgt, heimatliche Identität zu schaffen.