Ortsvorsteher lehnen Pläne abWeiter Diskussionen über neue Windradflächen in Elsdorf

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Unter anderem nördlich von Oberembt, Niederembt und Frankeshoven sollen weitere Windräder installiert werden.

Unter anderem nördlich von Oberembt, Niederembt und Frankeshoven sollen weitere Windräder installiert werden.

Elsdorf – Es sei die einzige Möglichkeit, den Bau von Windrädern an anderen Stellen auszuschließen, betonte Fachbereichsleiterin Susanne Dettlaff nach der Sitzung. Der Planungsausschuss hatte soeben die Aufstellung eines Bebauungsplans für zwei geeignete Windenergieareale beschlossen.

Eine Fläche, geeignet für vier Windstrommühlen, befindet sich bekanntlich südlich von Oberembt und westlich von Tollhausen am Tagebaurand. Die andere spannt sich nördlich von Oberembt über Frankeshoven und Niederembt auf der Anhöhe vor der Titzer Stadtgrenze und soll laut Fachgutachten zwei Windenergieanlagen Platz bieten.

Elsdorf: 6,5 Millionen Euro für Windkraftbeteiligungen

Die jetzt beschlossene Aufstellung des Bebauungsplans ermögliche eine „detaillierte Steuerung der Ausgestaltung der Windenergieanlagen, die mit der alleinigen Aufstellung eines Teilflächennutzungsplans nicht umgesetzt werden kann“, heißt es in der Beschlussvorlage. Standorte und Höhenbeschränkungen sollen Bestandteil des Plans werden. Der Aufstellungsbeschluss ermögliche zudem eine Rückstellung von Baugesuchen, heißt es weiter. Das Aachener Fachunternehmen Energiekontor hatte, wie vor zwei Jahren bekannt wurde, Vorverträge mit Landwirten abgeschlossen, um sich die Bauplätze frühzeitig zu sichern.

Auf der Anhöhe hinter der Frankeshovener Marienkapelle drehen sich bereits zahlreiche Windräder. Weitere könnten dazukommen.

Auf der Anhöhe hinter der Frankeshovener Marienkapelle drehen sich bereits zahlreiche Windräder. Weitere könnten dazukommen.

Jetzt teilte die Verwaltung mit, dass es einen städtebaulichen Vertrag mit Energiekontor gebe, der bereits im Dezember im Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung abgesegnet wurde. Inhalt soll sein, dass der Betreiber der Windanlagen die Kosten für die Aufstellung des Bebauungsplans trage. Weitere Details wurden nicht genannt. Im Stadthaushalt sind für die nächsten beiden Jahre 6,5 Millionen Euro für Windkraftbeteiligungen eingestellt. Das habe mit den Vorrangflächen nichts zu tun, sondern mit beabsichtigten Investitionen in einen Windpark, teilt die Verwaltung mit.

Elsdorfer Ortsvorsteher lehnen Pläne ab

Die Ortsvorsteher Sophia Schiffer (Niederembt) und Peter Masberg (Tollhausen) erneuerten Bedenken und Ablehnung der Pläne, da sie zu große Belastungen für die Anrainer fürchten. Oberembts Ortsvorsteher Theo Bohlen war nicht anwesend. Werner Zavelberg von der Elsdorfer Initiative Störwind kündigte an, Akteneinsicht in den Vertrag mit Energiekontor zu fordern, um zu erfahren, was dort konkret vereinbart wurde. Dettlaff sicherte zu, dass es sowohl weitere Bürgerbeteiligungen als auch jeweils Ratsbeschlüsse zu den weiteren Verfahrensschritten geben werde.

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Der Planungsausschuss stimmte bei zwei Gegenstimmen der Fraktion Stimme für Elsdorf (Sophia Schiffer und Peter Masberg sind in dem Gremium nicht stimmberechtigt) für die Aufstellung des Bebauungsplans und eine frühzeitige Beteiligung durch Offenlage der Planungen.

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