Elsdorfer HeimatpreisBürgermeister zeichnet Josi Schlang, Gerd Pütz und Ronald Fürschke aus

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Fünf Männer und eine Frau lachen herzlich, einer der Männer reckt eine Trophäe in die Luft.

Den Heimatpreis überreichten Bürgermeister Anderas Heller (r.) Christian Baginski (l.) und Peter Ruhnke (3.v.r.) vom Kulturausschuss an 8v.l.) Gerd Pütz, Ronald Fürschke und Josi Schlang.

Elsdorfs Bürgermeister Andreas Heller zeichnete ehrenamtliches Engagement in seiner Stadt aus. Der Heimatpreis ist mit 5000 Euro dotiert.

Im Rahmen des jährlichen Herbstempfangs der Stadt verlieh Bürgermeister Andreas Heller den mit insgesamt 5000 Euro dotierten Heimatpreis an Josi Schlang, Gerd Pütz und Ronald Fürschke. Gäste aus Politik, Verwaltung, Unternehmen, Vereinen und Verbänden, darunter auch Bundestagsabgeordneter Georg Kippels und Landrat Frank Rock, hatten sich in der Festhalle eingefunden, um sich auszutauschen und einen gemütlichen Abend zu verbringen.

Auch aus der französischen Partnerstadt Bully-les-Mines war eine Abordnung um Bürgermeister François Lemaire aus dem nordfranzösischen Pas-de-Calais angereist. Als Gastgeschenk hatte Lemaire ein Bild von der Kohlenindustrie seiner Heimatstadt mitgebracht. Heller revanchierte sich mit einer Zeichnung der Stadtkirche Saint-Maclou in Bully-les-Mines, die Gerd Pütz angefertigt hat. Im Mittelpunkt des Empfangs standen neben den Gästen aus der Partnerstadt die Preisträger des Heimatpreises.

Gerd Pütz ist ein Tausendsassa.
Elsdorfs Bürgermeister Andreas Heller

Gerd Pütz, gelernter Grafik-Designer, hat unter anderem seine Elsdorfer Heimat und auch Fundstücke aus ihrer Vergangenheit in feinen, fotorealistischen Zeichnungen festgehalten. In mehreren Ausstellungen und im Jahreskalender des Museumsvereins wurden sie einem breiten Publikum bekannt. „Ein echter Pütz bringt den Betrachter zum Staunen“, lobte Heller. „Er ist ein Tausendsassa, der die alte und neue Geschichte im Blick hat.“

Ebenfalls 1250 Euro erhielt Ronald Fürschke. „Als kleiner Junge hatte er schon den Traum, Feuerwehrmann zu werden“, beschrieb Heller. 1991 trat er in die Wehr ein, wurde 2008 Gemeinde-Jugendfeuerwehrwart, 2011 mit der Stadtwerdung Stadt-Jugendfeuerwehrwart, ist Träger des silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichens für 25-jährige Mitgliedschaft und Hauptbrandmeister.

Ein Zeltlager für 100 Nachwuchs-Feuerwehrleute

Erst im Sommer hat er für 100 Nachwuchs-Feuerwehrleute ein Zeltlager organisiert. „Was ihm bis heute das Wichtigste ist, ist die Arbeit mit den Elsdorfer Kindern und Jugendlichen, denen er Perspektiven aufzeigt und ihr Verantwortungsbewusstsein stärkt“, sagte Heller in seiner Laudatio.

Den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis erhielt Josi Schlang. Schon vor 40 Jahren hat die inzwischen pensionierte Hauptschullehrerin mit ihren Schülerinnen und Schülern eine Projektarbeit über jüdische Familien in Elsdorf erarbeitet. 2011 initiierte sie die Verlegung erster Stolpersteine. Bis heute wurden 20 dieser goldfarbenen Erinnerungs-Pflastersteine verlegt, weitere folgen in Kürze, wie Heller mitteilte. „Sie recherchierte akribisch zu Daten, Geschichten und Schicksalen und suchte auch immer den persönlichen Kontakt zu Holocaust-Überlebenden.“

Spaziergänge zu Stolpersteinen in Elsdorf

Bei Stolperstein-Spaziergängen gibt sie „regelmäßig ihr wertvolles Wissen über die jüdische Geschichte in unserer Stadt weiter“, bescheinigte Heller. „Ich muss mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben. Ich bin platt“, sagte Josi Schlang. „Die Stolpersteine holen die Menschen in die Stadt zurück und geben ihnen ihr Ansehen zurück.“

„Das traurige Schicksal der jüdischen Menschen darf sich nicht wiederholen, Jeder weiß, dass diese Mahnung aktueller kaum sein kann“, sagte Heller, bevor er mit Christian Baginski, Leiter des Kulturausschusses, der nach einer Jurysitzung die Vergabe beschlossen hat, und seinem Vorgänger Peter Ruhnke die Plaketten und Blumensträuße überreichte.

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