ErfrischungRuhe und Erholung trotz des Gewimmels im Elsdorfer Freibad

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Die Badegäste suchen Abkühlung im Schwimmbad. Viel Platz zum Schwimmen bleibt aber nicht.

Die Badegäste suchen Abkühlung im Schwimmbad. Viel Platz zum Schwimmen bleibt aber nicht.

  • Im Jubiläumsjahr zum 60-jährigen Bestehen kratzt das Freibad an den Rekordzahlen des vergangenen Sommers.
  • Die Halbzeitbilanz weist mit Stand vom 15. Juli 27 659 Besucher aus.
  • Das kann vor allem bei der Hitze ungemütlich werden – Wie es das Freibad schafft, trotzdem ein Ort der Entspannung zu bleiben.

Elsdorf-Angelsdorf – „Sieben – zehn – sieben – zehn – sieben – zehn“ –, die Anwohner kennen das schon und ertragen es mit Langmut, wenn um 17 Uhr die oberen Etagen des Sprungturms geöffnet werden und der Schwimmmeister per Lautsprecher die Sprungfolge regelt. Schließlich soll niemand Schaden nehmen. Die Besucher des Elsdorfer Freibads freuen sich, wenn sie endlich aus 7,50 oder gar zehn Metern Höhe ins kühle Nass springen dürfen.

Die Schwimmmeister Andreas Hasse, Marlene Boving und Sven Boving konzentrieren sich auf die Überwachung des Treibens im Becken, Technik und Organisation. An den besucherstarken Hochsommertagen sind sie froh, sich auf die Unterstützung der örtlichen DLRG verlassen zu können. Dirk Meier-Ewert patrouilliert dann mit mehreren Rettungsschwimmern am Rand von Sprung-, Schwimm und Planschbecken. „Wir haben auch ein Auge darauf, dass Hitzegeschädigten geholfen wird. Meist haben sie nur zu wenig getrunken“, sagt Meier-Ewert.

Badverweis als letztes Mittel

Unterstützung für einen reibungslosen Badebetrieb leistet auch die Security vom Elsdorfer Wachdienst Angelguard. Seit drei Jahren sind an heißen Tagen zwei bis vier Sicherheitskräfte auf den Wiesen unterwegs. Gerade muss eine Gruppe Barfußkicker ermahnt werden. Nach kurzem Gespräch gehen Securitymitarbeiter Hans Schmitz und die Fußballfreunde freundlich auseinander, der Kick wird in eine Ecke verlegt, in der der Ball nicht bei anderen Badegästen einschlagen kann.

Die Security wacht darüber, dass es auf den Liegewiesen gesittet zugeht. 

Die Security wacht darüber, dass es auf den Liegewiesen gesittet zugeht. 

„Wir gehen mit einem Lächeln auf die Leute zu. Ein Badverweis ist nur das letzte Mittel. Alle sollen den Tag genießen können“, sagt Angelguard-Sprecher Ingo Janssen, der Wert darauf legt, dass nur geschultes Personal eingesetzt wird. Das achtet neben dem Schlichten von Rangeleien auch darauf, dass keine unerwünschten Handyfotos gemacht werden.

Kein Krankenwagen diese Saison

Und auch für das Mädchen, dem eine Wimper ins Auge geraten ist, nimmt er sich Zeit. „Meistens reicht die Trillerpfeife für Dinge, wie das seitliche Springen vom Beckenrand, Essen im Badebereich oder Ausspucken. Aber wenn nötig, müssen wir auch deutliche Ansagen machen“, sagt Hasse. „Oder auch mal einen vor die Tür setzen.“

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„Bislang hatten wir Glück. Es ist in dieser Saison noch nichts Dramatisches passiert und kein Krankenwagen musste angefordert werden“, sagt Marlene Boving und klopft auf Holz.

45 Minuten für eine Portion Pommes

Die Hitze am Beckenrand ertragen die Helfer mit „viel trinken, fünf bis sechs Liter am Tag“ (Meier-Ewert), Abstechern unter den Sonnenschirm, reichlich Sonnencreme und regelmäßigen Ablösungen.

Mancher wagt einen mutigen Sprung vom Turm

Mancher wagt einen mutigen Sprung vom Turm

Wenig Ausweichmöglichkeiten haben dagegen Andreas Wollersheim und sein Team. Sie verkaufen im Kiosk kühle Getränke und heiße Speisen. „Neben den Fritteusen ist es noch ein paar Grad wärmer“, sagt Wollersheim. Oft stünden die Kunden bis zu 45 Minuten für Pommes, Hamburger oder Currywurst an. „Aber alle sind sehr geduldig und verständnisvoll“, sagt der Chef des bis zu siebenköpfigen Imbissteams.

„Wunderbar ruhig, trotz der vielen Besucher“

„Die Security-Präsenz ist nicht aufdringlich. Man bemerkt sie fast nicht. Aber ich finde es gut, dass es sie gibt“, sagt Diana Fojic (27), die extra früh mit Freundin und Kindern aus Bergheim angereist ist, um einen Schattenplatz zu ergattern.

Im Kiosk, vor dem sich lange Schlangen bilden, bereiten Andreas Wollersheim und sein Team kleine Gerichte zu.

Im Kiosk, vor dem sich lange Schlangen bilden, bereiten Andreas Wollersheim und sein Team kleine Gerichte zu.

Es sei „wunderbar ruhig, trotz der vielen Besucher“, findet Hilal Özdemir (29), die ebenfalls in der Kreisstadt wohnt. Während ihre vierjährigen Zwillinge den sprudelnden Wasserpilz lieben, fiebert Ron (16) der Öffnung des Zehners entgegen, wenn Hasse wieder mit „sieben – zehn – sieben – zehn“ den Verkehr am Sprungturm regelt.

In diesen Tagen werktags ausnahmsweise auch mal ein halbe Stunde länger, wenn es personell klappt. „Dann muss aber Schluss sein, denn wir haben schließlich noch gut zwei Stunden zu tun mit Aufräumen und Saubermachen“, sagt Hasse.

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