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Bei Unfall beschädigtKritik an langer Bauzeit für Brücke über die A1/61 bei Erftstadt

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Zu sehen ist die Baustelle einer neuen Brücke über eine Autobahn.

Die Baustelle der Brücke über die A1/61 in Erftstadt-Bliesheim.

Im April 2022 wurde die Brücke zwischen Bliesheim und Friesheim nach einem Unfall abgerissen. Seitdem müssen Anwohner lange Umwege fahren. 

Seit mehr als dreieinhalb Jahren warten die Erftstädter nun schon auf den Neubau der Brücke über die Autobahn 1/61 zwischen Bliesheim und Friesheim. Weiter endet die Merowingerstraße (K 45) in Bliesheim im Nichts. Abgerissen wurde das bei einem Unfall beschädigte Bauwerk bereits im April 2022. Anwohnerinnen und Anwohner müssen seitdem lange Umwege in Kauf nehmen.

Es ist beschämend für die Autobahn GmbH und kaum noch ertragbar für die Bliesheimer und Friesheimer
Frank Jüssen, Ortsbürgermeister Bliesheim

Eigentlich soll die neue Brücke Ende dieses Jahres fertig sein. Darüber kann der Bliesheimer Ortsbürgermeister Frank Jüssen aber nur lachen. „Es ist beschämend für die Autobahn GmbH und kaum noch ertragbar für die Bliesheimer und Friesheimer“, sagt Jüssen. Die Autobahn GmbH ist für den Neubau der Brücke zuständig. Es bildeten sich Staus auf der Autobahn, die „Chaostage“ in Bliesheim häuften sich. Vor allem die Karolinger Straße sei betroffen.

Auch für den Friesheimer Ortsbürgermeister Stephan D. Bremer ist die Situation nicht ganz nachvollziehbar: „Es könnte jetzt mal vorangehen.“ Für die Friesheimer seien die Verkehrswege in Richtung Liblar beschwerlicher, es fehle auch die Verbindung für den Rettungsdienst und die Feuerwehr.

Okos und Golland wenden sich an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer

Die lange Bauzeit für die Brücke kritisierten unlängst die CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Okos und Gregor Golland. Sie erkundigten sich nun in einem Schreiben an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nach dem Sachstand. Okos und Golland weisen darauf hin, dass die Autobahn 1/61 in Höhe Erftstadt-Bliesheim/Friesheim seit nunmehr zehn Monaten nur einspurig befahrbar sei.

„Aus unserer Sicht ist es schwierig, den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, warum eine Brücke, die im Jahr 2022 durch einen LKW angefahren wurde, im Jahr 2025 immer noch nicht wieder befahrbar ist“, sagen sie. Die lange angesetzte Bauzeit von 18 Monaten sorge für Irritation.

Die Landtagsabgeordneten verweisen auf einen Hinweis aus der Bürgerschaft, dass in Bayern ähnliche Projekte mittels vorgefertigter Brücken in deutlich geringerer Zeit fertiggestellt würden. So wurde die Brücke an der A8 bei Rohrdorf in einem Sechs-Wochen-Schnellbauverfahren erneuert. Okos und Golland bitten den Verkehrsminister um eine Einschätzung zu einem vergleichbaren Brückenkonzept in NRW wie im Beispiel aus Bayern.

Im März 2022 war die Brücke bei einem Unfall auf der Autobahn beschädigt worden. Ein Bagger, der auf einem Tieflader transportiert wurde, hatte mit seinem Arm Überbau und Pfeiler gestreift. Damals waren größere Beton-Brocken auf die Fahrbahn gefallen. Verletzt worden ist niemand. Allerdings war das Bauwerk so stark beschädigt worden, dass es Anfang April desselben Jahres abgerissen werden musste.

Eine Anfrage an die Autobahn GmbH blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet.