Schock für ElternStadt in NRW will Kita-Beiträge nach den Ferien verdreifachen

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Auf dem Foto ist ein Ständer mit Gummistiefeln in einer Kita zu sehen.

Der Kita-Besuch in Erftstadt droht erheblich teurer zu werden.

Die Stadt ist notorisch klamm und will keine neuen Schulden machen. CDU und Grüne wollen den drastischen Anstieg der Beiträge verhindern.

Familien mit Kindern drohen in Erftstadt erhebliche Kostensteigerungen. Im Haushaltsentwurf sind die Kita-Beiträge zum Teil drastisch erhöht, die Betreuung im offenen Ganztag wird teurer, die Geschwisterermäßigung soll wegfallen. Der Höchstsatz für einen Kitaplatz für Kinder unter drei Jahren soll von 502 Euro auf 1507 Euro im Monat steigen.

„Eine Verdreifachung von Kitagebühren so kurz vor Beginn des nächsten Beitragsjahrs ist unzumutbar und mit uns nicht zu machen“, sagt Stephan D. Bremer, Partei- und Fraktionsvorsitzender der Erftstädter CDU. Seine Fraktion hat mit den Grünen einen gemeinsamen Antrag gestellt, den die Verwaltung bis zur gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfeausschuss und Finanz- und Vergabeausschuss am 15. Juni überprüfen soll. So hat es jetzt der Jugendhilfeausschuss beschlossen.

Erzieherinnen und Erzieher sollen unbefristete Verträge erhalten

Die Firma Imaka, die ja ohnehin die Organisationsstrukturen der Stadt durchleuchtet, soll auch Vorschläge zur Veränderung der städtischen Gebührenstrukturen unterbreiten. Die Auswirkungen für Familien müssten abgemildert werden, fordern CDU und Grüne. Sie legen deshalb ein eigenes Gebührenmodell vor. Die Steigerung wird darin auf sechs Prozent begrenzt, der beitragsfreie Sockelbetrag auf 30.000 Euro erhöht.

Eine weitere Forderung: Erzieher und Erzieherinnen wie auch Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen werden künftig unbefristet angestellt. Das sei auch nötig, damit Personal nicht zu anderen Einrichtungen abwandere, die eine längerfristige Perspektive böten.

Mit einem erneuten Defizit würde die Stadt in den Nothaushalt rutschen

Die Beitragsstruktur müsse fair und sozial ausgewogen sein. Und sie sollte ausführlich beraten und den Bürgerinnen und Bürgern rechtzeitig mitgeteilt werden. Jetzt sei es für viele Eltern zu spät, auf die im Haushaltsentwurf geplante Erhöhung zu reagieren und eventuell eine andere Betreuung zu organisieren.

„Die Stadt Erftstadt braucht die schwarze Null“ , heißt es in einer Presseerklärung der Fraktionen. Sprich: Der Haushalt muss ausgeglichen sein, denn mit einem erneuten Defizit würde die Stadt in den Nothaushalt rutschen. Zahlreiche städtische Projekte und freiwillige Ausgaben für Jugend, Kultur und Vereine seien dann in Gefahr.

Unser gemeinsamer Vorschlag behält soziale Aspekte im Auge.
Stephanie Bethmann

„Die Familien haben durch Inflation, steigende Energiepreise und massiv erhöhte Lebenshaltungskosten genug Belastungen, da müssen nicht auch noch die Kita Beiträge massiv in die Höhe schießen“, kommentiert Fraktionsvorsitzende Stephanie Bethmann (Grüne). „Unser gemeinsamer Vorschlag behält soziale Aspekte im Auge. Wir entlasten die kleineren Einkommen und bewahren den Geschwistervorteil. Dies hilft vor allem den kinderreichen Familien“, erklärt sie die Vorschläge.

Welche Auswirkungen die Vorschläge auf die Haushaltslage hätten, gehört zu den Punkten, die die Verwaltung nun klären soll.

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