Schleuderraum eröffnetHobbyimker können jetzt in Erftstadt eigenen Honig herstellen

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Götz Schlömer und Ina Bävenroth vom Imkerverein Erftstadt betreuen den neuen Schleuderraum.

Götz Schlömer und Ina Bävenroth vom Imkerverein Erftstadt betreuen den neuen Schleuderraum.

Erftstadt-Friesheim – Die Honigernte hat begonnen. Und geschleudert werden kann von nun an auch im Umwelt- und Naturparkzentrum Friesheimer Busch. Voller Freude präsentierten hier die Beteiligten des Projektes „Bienen für die Börde“ einen neuen, mit allen nötigen Gerätschaften ausgestatteten, Schleuderraum für Hobbyimker.

Dazu gehören ein weiteres Zimmer daneben für Schulungen sowie eine Sanitäranlage. „Es ist das größte öffentliche Bauprojekt in der Leader-Region Zülpicher Börde mit einem Finanzvolumen von etwa 215.000 Euro“, informierte Sebastian Duif, der Geschäftsführer der Lokalen Arbeitsgemeinschaft Zülpicher Börde.

Professionelles Equipment für die Honigernte steht im neuen Schleuderraum im Umweltzentrum Friesheimer Busch bereit.

Professionelles Equipment für die Honigernte steht im neuen Schleuderraum im Umweltzentrum Friesheimer Busch bereit.

Aus dem Leader-Programm, einem Förderschwerpunkt der Europäischen Union zur Entwicklung des ländlichen Raums, wurde ein Zuschuss in Höhe von 65 Prozent beantragt und bewilligt. Rund 16.000 Euro betrug der Eigenanteil des Umweltzentrums als Projektträger. Weitere 59.000 Euro kamen aus dem städtischen Haushalt. „Damit wollen wir regionale Imker sowie die Umweltbildung weiter stärken“, sagte Claudia Seyfried, Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Bauordnung.

„Das Projekt ist ein Win-Win-Situation für alle“

„Vor vier Jahren gab es erste Überlegungen“, berichtete Duif weiter. Ehrenamtliche Helfer des Erftstädter Umweltnetzwerkes wie Jens Hoffesommer studierten dazu EU-Richtlinien, um entspreche Anträge stellen zu können. Im Februar 2020 war schließlich Baubeginn für die Räume, die in Containerbauweise durch ortsnahe Firmen errichtet worden sind. Mit dem Ziel, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung der Insekten innerhalb der Nahrungsmittelproduktion und für Flora und Fauna zu schärfen.

„Die lokalen Imker sind dabei wichtige Vermittler von Naturzusammenhängen“, sagte Carla Neisse-Hommelsheim, die Vorsitzende des Umweltnetzwerkes. „Das Projekt ist ein Win-Win-Situation für alle.“ Dazu wurde an die bestehenden Strukturen im Umweltzentrum angeknüpft.

Hobbyimker können in Erftstadt ihren eigenen Honig herstellen

In Erftstadt betreibt der Imkerverein bereits einen Lehrbienenstand. Jetzt können Hobbyimker hier gegen einen geringe Kostenbeteiligung auch ihren eigenen Honig herstellen. „Das hat Zukunft“, ist Götz Schlömer, der Vorsitzende des Imkervereins, überzeugt. „Gab es vor zehn bis 15 Jahren noch Imker mit vielen Bienenvölkern, kümmern sich heute zahlreiche Imker um ein oder zwei Völker“, berichtete er. Für sie stünde nun Equipment zur Verarbeitung bereit.

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„Beispielsweise, um vor dem Schleudern die Wachsdeckel von den Honigwaben zu entfernen. Denn die fleißigen Bienen verschließen die Zellen mit reifem Honig durch einen Wachsdeckel“, erklärte Ina Bävenroth vom Imkerverein.

Beim Schleudern in der Trommel wird dann der Honig durch die entstehenden Fliehkräfte aus den Waben gezogen und kann anschließend abgefüllt werden. „Am Ende müssen natürlich alle Geräte wieder gesäubert werden“, sagte Schlömer. Vermittelt wird der Raum über den Imkerverein. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet.

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