Tierwiese gefordertÄrger über geplante Erhöhung der Hundesteuer in Erftstadt

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Die eingezäunte Hundewiese in Kerpen erfreut sich großer Beliebtheit.

Die eingezäunte Hundewiese in Kerpen erfreut sich großer Beliebtheit.

Erftstadt – Die Interessenorganisation „Hundetreff Erftstadt“ übt deutliche Kritik am Vorschlag der Stadtverwaltung, die Hundesteuer kräftig zu erhöhen. Dies führe dazu, dass immer mehr Menschen sich die Tiere nicht mehr leisten könnten und mehr Hunde in Tierheime abgegeben würden. Die Gruppe hat im sozialen Netzwerk 829 Mitglieder.

Stattdessen die Steuer zu erhöhen solle die Kommune für Hundebesitzer etwas tun, so wie es in anderen Kommunen längst der Fall sei. „Wir fordern eine gesicherte Hundewiese“, sagt Hundetreff-Mitglied Bettina Mildenberger. In Brühl-Pingsdorf gebe es eine Hundefreilaufzone und im benachbarten Nörvenich eine Hundewiese, genauso wie in Wesseling-Keldenich oder Bornheim-Sechtem.

Wirtschaftspark Erftstadt beliebt

Hundebesitzer in Erftstadt führen ihre Hunde oft innerorts Gassi, in den Parks herrscht aus Gründen des Natur- und Artenschutzes generell Leinenpflicht. Auf Feldwegen sind die Vierbeiner ungern gesehen, weil Kot am Wegesrand oder auf Getreidefeldern zur Verunreinigung von Lebensmitteln führt.

Eine Reihe von Hundebesitzern führt ihre Vierbeiner im Grünzug des Wirtschaftsparks aus, wo auch Müllbehälter aufgestellt sind. Doch ohne Hundewiese sei das Angebot völlig unzureichend, betont Mildenberger. „Es gibt Leute, die einfach nicht in der Lage sind, ihr Tier frei herumlaufen zu lassen“, gibt sie zu bedenken.

Artgerechte Haltung der Hunde

Dafür gebe es unterschiedliche Gründe, beispielsweise die Veranlagung der Rasse. Artgerechte Haltung bedeute auch, dass Tiere Bewegungsfreiheit hätten und sich austoben könnten. Es gebe im Stadtgebiet auch zu wenig Hundestationen, an denen man Kotbeutel bekomme.

In Erftstadt hatte es vor knapp sieben Jahren einen Vorstoß aus der Bürgerschaft für eine Hundewiese gegeben. 750 Leute sprachen sich dafür aus. Die Verwaltung unterstützte zwar das Anliegen und wollte die planungs- und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen.

Keine Pflicht für Hundewiesen 

Sie lehnte es allerdings ab, die Fläche bereitzustellen und zu pflegen. Das gehöre nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune. Das aber habe sich mit dem neuen Hundegesetz für das Land NRW inzwischen geändert, berichtet Bettina Mildenberger.

Der Hundetreff Erftstadt werde bei der Verwaltung einen Antrag auf eine Hundewiese einreichen. Die Stadt hatte dem jüngsten Finanzausschuss vorgeschlagen, den jährlichen Steuersatz pro Hund von 90 auf 132 Euro anzuheben.

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Dies wäre genauso viel, wie in Bergheim bereits zu zahlen ist, und zugleich der höchste Steuersatz im Kreis. Der Finanzausschuss hat aber noch Beratungsbedarf zu einer möglichen Steuererhöhung.  

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