Verleihung der IFUFirma aus Frechen erhält Wirtschaftspreis – Innenminister Reul über Sicherheitspolitik

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(V.l.): Hans-Ewald Schneider, Frank Zander und Barbara Schneider

Der IFU-Geschäftsführer Frank Zander (m.) überreichte Hans-Ewald und Barbara Schneider den Wirtschaftspreis 2023.

Die IFU zeichnete die weltweit agierende Spedition Hasenkamp mit dem Wirtschaftspreis aus. Der NRW-Innenminister Reul war ebenfalls vor Ort.

Zur Verleihung des Wirtschaftspreises 2023 hatte die Interessengemeinschaft Frechener Unternehmen (IFU) an die Europaallee eingeladen. Der Frühjahrsempfang fand diesmal in den Räumen der Baumaschinenfirma JCB statt, deren Geschäftsführer Frank Zander, in Personalunion als IFU-Geschäftsführer, in Vertretung für den erkrankten IFU-Vorsitzenden Dr. Jürgen Höser durch den Abend führte.

Innenminister Reul hielt Rede über Sicherheitspolitik 

Nach einem kurzen Rückblick auf die Arbeit der IFU mit ihren über 200 Mitgliedern und deren derzeitigen Problemen in den Bereichen verkehrlichen Anbindung, Nachwuchssuche und Energiesicherung, übergab Zander das Mikrofon an den NRW-Innenminister Herbert Reul, der zu aktuellen Sicherheitsproblemen sprach.

„Uns geht es verdammt gut, aber ohne Sicherheit passiert gar nichts. Wenn wir etwas kritisieren, dann auf hohem Niveau“, so Reul, der aber auch klar machte, dass die Sicherheit ein hohes Gut sei, dass es zu schützen gelte und um das man sich zu kümmern habe.

Er sprach die breite Palette der Problembereiche an, die von den Clan-Strukturen bis zu den Klimaprotesten reiche. „In vielen Bereichen hat die Politik viel zu lange gezögert, etwas zu unternehmen. Man hatte Angst vor Stigmatisierung und nahm das als Anlass für Nichtstun.“

Reul über die Sorgen der Polizei, Klimaproteste und Datenschutz

Getreu dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ sei man gerade bei den Clans im Ruhrgebiet mit vielen kleinen Schritten besser vorangekommen. Auch mit Blick auf die Klimaproteste stellte er klar, dass das geltende Recht und die Gesetze einzuhalten seien.

Reul ging auch auf die Sorgen der Polizei ein, die nicht nur bei Ausrüstung und Ausstattung, sondern auch bei der Nachwuchssuche großen Nachholbedarf habe. „Sicherheit kostet. Wir brauchen Fachleute, die sich mit IT-Problemen auskennen, die Cyberkriminalität oder Kinderpornografie bekämpfen können.“ Wobei der deutsche Datenschutz nach Reuls Worten auch der Polizei so manche Ermittlungen erschwere.

Mit dem Wirtschaftspreis zeichnete die IFU die international agierende Spedition Hasenkamp aus. Der in Frechen ansässige Transport- und Logistikanbieter ist Spezialist für hochwertige und sensible Ware, hat sich vor allem auch auf dem Gebiet der Kunsttransporte einen Namen gemacht. Gegründet wurde das inhabergeführte Familienunternehmen im Jahre 1903, es wird inzwischen von der fünften Generation geleitet.

Geschäftsführer der ausgezeichneten Spedition prangert Erbschaftssteuer an

Weltweit hat das Unternehmen 600 Mitarbeiter. Den Preis in Form einer Plakette und der Urkunde aus den Händen von Frank Zander nahm der geschäftsführende Gesellschafter Hans-Ewald Schneider zusammen mit Ehefrau Barbara entgegen. Sein Sohn Dr. Thomas Georg Schneider, der das Unternehmen seit 2016 führt, war leider verhindert. „Mit viel Liebe zum Detail kümmern Sie sich um die Abwicklung der diffizilen Aufträge und Transporte“, lobte Zander.

In seiner Dankesrede erinnerte Hans-Ewald Schneider an die Höhen und Tiefen, die das Unternehmen seit der Gründung vor 120 Jahren erlebte. „Ich habe mich nie als Arbeitgeber verstanden“, so Schneider. „Das ist für mich der Kunde, der uns die Arbeit gibt.“ Der Unternehmer sprach unter anderem die Probleme des Mittelstandes an: Inflation, Steuerpolitik und Ausbildung/Qualifikation.

Bei der Inflation sieht er die Fehler in der Vergangenheit, wo vor allem „konsumiert statt investiert“ wurde. Im Steuersektor prangerte er die Erbschaftssteuer an, die manche Unternehmen an den Rand der Liquidität bringe. Und in Sachen Ausbildung wies er auf die Schwierigkeiten hin, geeigneten Nachwuchs in die Betriebe zu bekommen.

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