Verhandlungen ohne ErgebnisBeschäftigte im Briefzentrum Frechen streiken – Post feiert Jahresumsatz

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Warnstreik Verdi vor dem Briefzentrum in Frechen am Freitag.

Warnstreik Verdi vor dem Briefzentrum in Frechen am Freitag.

Vor dem Briefzentrum in Frechen an der Europaallee hatte die Gewerkschaft am Freitag (20. Januar) zum Warnstreik aufgerufen. Fast zeitgleich veröffentlichte die Post ihr Jahresergebnis.

Michael Kowarz, Streikleiter von der Gewerkschaft Verdi, ist zufrieden. „Trotz der Kälte haben sich mehrere Hundert Mitarbeiter am Standort Frechen am Warnstreik beteiligt.“ Vor dem Briefzentrum an der Europaallee in Frechen hatte die Gewerkschaft am Donnerstagabend einen Streikbus, Zelte und eine brennende Tonne zum Aufwärmen aufgestellt.

Kowarz schätzt, dass etwa 400 Mitarbeitende ihre Arbeit niedergelegt haben. Verdi fordert für die insgesamt etwa 160.000 Beschäftigten 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die zweite Verhandlungsrunde ging ergebnislos zu Ende.

Den Warnstreik bekamen viele Bürger im Rhein-Erft-Kreis zu spüren

Kowarz: „Die Forderung ist absolut berechtigt. Die Leute wollen die 15 Prozent haben, schließlich sind sie in den vergangenen Jahren arg gebeutelt gewesen. Der Konzern verkündet Rekordumsätze und es werden kaum Leute eingestellt.“

Den Warnstreik spürten auch viele Bürger im Rhein-Erft-Kreis, besonders aber in Frechen, Hürth und Pulheim. Pakete wurden nicht an den Haustüren abgegeben, und so mancher Briefkasten blieb leer.

Für die kommenden Tage hat die Gewerkschaft weitere Aktionen, möglicherweise auch im Rhein-Erft-Kreis, angekündigt.

Post zieht positives Fazit für das vergangenen Jahr

Während die Gewerkschaft in Streiklaune war, schickte die Pressestelle der Post eine Jahresbilanz vom Briefzentrum in Frechen heraus. Die Post sieht offenbar positiv in die Zukunft. Obwohl die Digitalisierung in allen Bereichen fortschreitet, weiß die Post: Der Brief lebt. Im Briefzentrum in Frechen an der Europaallee stehen die Sortiermaschinen nicht still. 317 Millionen Briefe wurden dort im vergangenen Jahr sortiert und gezählt, bevor sie am Ende von einem der zahlreichen Postzusteller in die Schlitze der Briefkästen geworfen wurden.

370 Millionen Briefe bedeutet im Schnitt eine Zahl von rund 1,04 Millionen Sendungen an jedem Arbeitstag. Zum Jahresende gibt es das höchste Briefaufkommen. „Kurz vor Weihnachten war das Aufkommen an Briefen wieder einmal am höchsten. Mit mehr als 1,5 Millionen Sendungen alleine am 20. Dezember“, so die Post.   Und das im Jubiläumsjahr. Denn 2022 konnte das Briefzentrum in Frechen auf 25 Jahre zurückschauen.

Vor Weihnachten halfen 80 zusätzliche Kräfte im Briefzentrum

Andreas Crott, als Leiter der Abteilung Stationäre Bearbeitung Brief in der Niederlassung Köln-West für das Briefzentrum verantwortlich, freut über reibungslose technische Abläufe, lobt aber vor allem die rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Zahl zur Stoßzeit vor Weihnachten um rund 80 aufgestockt worden ist.

„Mich macht diese Leistung des Teams unglaublich stolz. Sie alle leisten jeden Tag einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Andererseits danken wir unseren Kundinnen und Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen. Jede einzelne Sendung ist für uns bedeutend, weil sie für die Kundinnen und Kunden wichtig ist.“

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